"Wir sehen oft, daß es den Gerechten übel und den Gottlosen wohl geht; daß diese in allen ihren Unternehmungen Glück haben, jene aber viel Schmach und Leiden erdulden müssen. Dies erklärt sich gar leicht durch die Versetzung der Seelen. Ein Gerechter, dem es hienieden übel ergeht, war, ehe seine Seele in seinen jetzigen Leib kam, ein Gottloser; der Gottlose aber, dem es wohl geht, war vorher ein Gerechter und erndtet jetzt die Früchte seiner frühern Werke *)."
Wie sich mit diesem und vielen andern Lehr- sätzen die Behauptung einiger Talmudisten verträgt, daß die Seelen der Gottlosen in keinen andern Leib wandern, sondern in der Hölle für ihre Sünden geplagt werden, mögen die Rabbiner unter sich ausmachen. Die jüdische Dogmatik ist, wie die meisten positiven Glaubenssysteme ein Gewebe der sinnlosesten Alberuheiten und Widersprüche, welches von dem gelindesten Hauche der Vernunft zerreißt und zusammen fällt.
"Die Seelen der Gerechten laufen in der Welt umher, und wenn sie Menschen sehen, die wegen der Heiligung des Namens Gottes verfolgt werden und Unrecht leiden, oder wenn sie Gottlose finden, welche Schuld an der Verlängerung der israeliti- schen Gefangenschaft unter den Christen sind; zeigen
*) Manasse Ben Jsrael im Nischmath Chajim, Maa- mar 4, Kap. 11.
»Wir ſehen oft, daß es den Gerechten uͤbel und den Gottloſen wohl geht; daß dieſe in allen ihren Unternehmungen Gluͤck haben, jene aber viel Schmach und Leiden erdulden muͤſſen. Dies erklaͤrt ſich gar leicht durch die Verſetzung der Seelen. Ein Gerechter, dem es hienieden uͤbel ergeht, war, ehe ſeine Seele in ſeinen jetzigen Leib kam, ein Gottloſer; der Gottloſe aber, dem es wohl geht, war vorher ein Gerechter und erndtet jetzt die Fruͤchte ſeiner fruͤhern Werke *).«
Wie ſich mit dieſem und vielen andern Lehr- ſaͤtzen die Behauptung einiger Talmudiſten vertraͤgt, daß die Seelen der Gottloſen in keinen andern Leib wandern, ſondern in der Hoͤlle fuͤr ihre Suͤnden geplagt werden, moͤgen die Rabbiner unter ſich ausmachen. Die juͤdiſche Dogmatik iſt, wie die meiſten poſitiven Glaubensſyſteme ein Gewebe der ſinnloſeſten Alberuheiten und Widerſpruͤche, welches von dem gelindeſten Hauche der Vernunft zerreißt und zuſammen faͤllt.
»Die Seelen der Gerechten laufen in der Welt umher, und wenn ſie Menſchen ſehen, die wegen der Heiligung des Namens Gottes verfolgt werden und Unrecht leiden, oder wenn ſie Gottloſe finden, welche Schuld an der Verlaͤngerung der iſraeliti- ſchen Gefangenſchaft unter den Chriſten ſind; zeigen
*) Manaſſe Ben Jſrael im Niſchmath Chajim, Maa- mar 4, Kap. 11.
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»Wir ſehen oft, daß es den Gerechten uͤbel
und den Gottloſen wohl geht; daß dieſe in allen
ihren Unternehmungen Gluͤck haben, jene aber viel
Schmach und Leiden erdulden muͤſſen. Dies erklaͤrt
ſich gar leicht durch die Verſetzung der Seelen.
Ein Gerechter, dem es hienieden uͤbel ergeht, war,
ehe ſeine Seele in ſeinen jetzigen Leib kam, ein
Gottloſer; der Gottloſe aber, dem es wohl geht,
war vorher ein Gerechter und erndtet jetzt die
Fruͤchte ſeiner fruͤhern Werke *).«
Wie ſich mit dieſem und vielen andern Lehr-
ſaͤtzen die Behauptung einiger Talmudiſten vertraͤgt,
daß die Seelen der Gottloſen in keinen andern Leib
wandern, ſondern in der Hoͤlle fuͤr ihre Suͤnden
geplagt werden, moͤgen die Rabbiner unter ſich
ausmachen. Die juͤdiſche Dogmatik iſt, wie die
meiſten poſitiven Glaubensſyſteme ein Gewebe der
ſinnloſeſten Alberuheiten und Widerſpruͤche, welches
von dem gelindeſten Hauche der Vernunft zerreißt
und zuſammen faͤllt.
»Die Seelen der Gerechten laufen in der Welt
umher, und wenn ſie Menſchen ſehen, die wegen
der Heiligung des Namens Gottes verfolgt werden
und Unrecht leiden, oder wenn ſie Gottloſe finden,
welche Schuld an der Verlaͤngerung der iſraeliti-
ſchen Gefangenſchaft unter den Chriſten ſind; zeigen
*) Manaſſe Ben Jſrael im Niſchmath Chajim, Maa-
mar 4, Kap. 11.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/248>, abgerufen am 16.07.2024.
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