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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Eselin, und von dieser in den Esel des Rabbi Ben
Jair, der seinem Herrn von den diebischen Jsrae-
liten gestohlen wurde. Bekanntlich bewirkte unser
Vater Jakob durch die bunten Stäbe, welche er
den Schafen Labans ins Wasser legte, daß sie bunte
Lämmer warfen, die dann Jakobs Eigenthum wur-
den. Jn diese Lämmer wurden die Seelen von
neunhundert vier und siebenzig Geschlechtern versetzt,
die nachmals von dem Erzvater nach Aegypten ge-
führt und dort würdig wurden, in die Juden zu
fahren. Dies ist die Ursache der schnellen und
starken Vermehrung der Kinder Jsraels in Aegyp-
ten *).

"Wenn Jhr Menschen seht, die schmutzig, heim-
tückisch, frech und schamlos sind, dann sind über-
zeugt, daß ihre Seelen, ehe sie wieder in einen
menschlichen Leib kamen, in einem wilden Thiere
oder unreinen Vogel hausten **)." Dies dürfte
wohl auf die meisten Jsraeliten anzuwenden seyn!
Häufig müssen auch die Seelen der Gottlosen in
Teufel wandern. Das war namentlich der Fall
bei den Babyloniern, die in den Himmel steigen,
und den heiligen, hochgelobten Gott mit Aexten
todtschlagen wollten ***).

*) Jalkut Rudeni und Nischmath Chajim Maamar 4,
Kap. 19.
**) Emek Hammelech, Titel Schaar tikkune hattescha-
va Kap. 3.
***) Nischmath Chajim.

Eſelin, und von dieſer in den Eſel des Rabbi Ben
Jair, der ſeinem Herrn von den diebiſchen Jſrae-
liten geſtohlen wurde. Bekanntlich bewirkte unſer
Vater Jakob durch die bunten Staͤbe, welche er
den Schafen Labans ins Waſſer legte, daß ſie bunte
Laͤmmer warfen, die dann Jakobs Eigenthum wur-
den. Jn dieſe Laͤmmer wurden die Seelen von
neunhundert vier und ſiebenzig Geſchlechtern verſetzt,
die nachmals von dem Erzvater nach Aegypten ge-
fuͤhrt und dort wuͤrdig wurden, in die Juden zu
fahren. Dies iſt die Urſache der ſchnellen und
ſtarken Vermehrung der Kinder Jſraels in Aegyp-
ten *).

»Wenn Jhr Menſchen ſeht, die ſchmutzig, heim-
tuͤckiſch, frech und ſchamlos ſind, dann ſind uͤber-
zeugt, daß ihre Seelen, ehe ſie wieder in einen
menſchlichen Leib kamen, in einem wilden Thiere
oder unreinen Vogel hausten **).« Dies duͤrfte
wohl auf die meiſten Jſraeliten anzuwenden ſeyn!
Haͤufig muͤſſen auch die Seelen der Gottloſen in
Teufel wandern. Das war namentlich der Fall
bei den Babyloniern, die in den Himmel ſteigen,
und den heiligen, hochgelobten Gott mit Aexten
todtſchlagen wollten ***).

*) Jalkut Rudeni und Niſchmath Chajim Maamar 4,
Kap. 19.
**) Emek Hammelech, Titel Schaar tikkune hatteſcha-
va Kap. 3.
***) Niſchmath Chajim.
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[213/0247] Eſelin, und von dieſer in den Eſel des Rabbi Ben Jair, der ſeinem Herrn von den diebiſchen Jſrae- liten geſtohlen wurde. Bekanntlich bewirkte unſer Vater Jakob durch die bunten Staͤbe, welche er den Schafen Labans ins Waſſer legte, daß ſie bunte Laͤmmer warfen, die dann Jakobs Eigenthum wur- den. Jn dieſe Laͤmmer wurden die Seelen von neunhundert vier und ſiebenzig Geſchlechtern verſetzt, die nachmals von dem Erzvater nach Aegypten ge- fuͤhrt und dort wuͤrdig wurden, in die Juden zu fahren. Dies iſt die Urſache der ſchnellen und ſtarken Vermehrung der Kinder Jſraels in Aegyp- ten *). »Wenn Jhr Menſchen ſeht, die ſchmutzig, heim- tuͤckiſch, frech und ſchamlos ſind, dann ſind uͤber- zeugt, daß ihre Seelen, ehe ſie wieder in einen menſchlichen Leib kamen, in einem wilden Thiere oder unreinen Vogel hausten **).« Dies duͤrfte wohl auf die meiſten Jſraeliten anzuwenden ſeyn! Haͤufig muͤſſen auch die Seelen der Gottloſen in Teufel wandern. Das war namentlich der Fall bei den Babyloniern, die in den Himmel ſteigen, und den heiligen, hochgelobten Gott mit Aexten todtſchlagen wollten ***). *) Jalkut Rudeni und Niſchmath Chajim Maamar 4, Kap. 19. **) Emek Hammelech, Titel Schaar tikkune hatteſcha- va Kap. 3. ***) Niſchmath Chajim.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/247>, abgerufen am 04.05.2024.