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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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schöpfen muß, weil man sonst leicht die Seele eines
Gottlosen mit hinunter schlucken könnte *).

Nur die Seelen der Männer fahren wegen ih-
rer Sünden in andere Leiber; die Seelen der
Frauen werden für ihre Uebertretungen in der Hölle
gestraft. Wenn die Seele einer Frau in den Leib
einer andern versetzt wird, so geschieht es nicht ih-
retwegen, sondern wegen der Missethaten ihres
Mannes, dessen Seele gleichfalls in einen andern
Leib wandert, wo er dann zur Strafe seine Frau
zum zweiten Male heirathen muß **).

Jn der Regel fahren die Seelen der Männer
wieder in Männer, und jene der Weiber in Wei-
ber.

Als der erste Mensch erschaffen war, hatte er
eine vortreffliche Seele, die unter dem Throne der
Herrlichkeit Gottes herausgegangen war. Nach
seinem Sündenfall wich sie von ihm, und da kam
eine Seele von den Kelifoth (den Teufeln) in ihn.
Die gute Seele des Adam kam nachmals in Enoch,
darum starb dieser auch nicht; späterhin ward sie
in den König David versetzt und wird im Messias
wiederkommen ***). Jsmaels Seele fuhr in eine

*) Schechechath leket, Tit. Neschamoth vegilgulam.
**) Jalkut Chadasch Titel Jscha und Sepher Hacava-
noth vom Rabbi Jizchak Luria.
***) Nischmath Chajim, Maamar 4, Kap. 6 und Jal-
kut Chadgsch, Titel Jakob Nr. 238.

ſchoͤpfen muß, weil man ſonſt leicht die Seele eines
Gottloſen mit hinunter ſchlucken koͤnnte *).

Nur die Seelen der Maͤnner fahren wegen ih-
rer Suͤnden in andere Leiber; die Seelen der
Frauen werden fuͤr ihre Uebertretungen in der Hoͤlle
geſtraft. Wenn die Seele einer Frau in den Leib
einer andern verſetzt wird, ſo geſchieht es nicht ih-
retwegen, ſondern wegen der Miſſethaten ihres
Mannes, deſſen Seele gleichfalls in einen andern
Leib wandert, wo er dann zur Strafe ſeine Frau
zum zweiten Male heirathen muß **).

Jn der Regel fahren die Seelen der Maͤnner
wieder in Maͤnner, und jene der Weiber in Wei-
ber.

Als der erſte Menſch erſchaffen war, hatte er
eine vortreffliche Seele, die unter dem Throne der
Herrlichkeit Gottes herausgegangen war. Nach
ſeinem Suͤndenfall wich ſie von ihm, und da kam
eine Seele von den Kelifoth (den Teufeln) in ihn.
Die gute Seele des Adam kam nachmals in Enoch,
darum ſtarb dieſer auch nicht; ſpaͤterhin ward ſie
in den Koͤnig David verſetzt und wird im Meſſias
wiederkommen ***). Jsmaels Seele fuhr in eine

*) Schechechath leket, Tit. Neſchamoth vegilgulam.
**) Jalkut Chadaſch Titel Jſcha und Sepher Hacava-
noth vom Rabbi Jizchak Luria.
***) Niſchmath Chajim, Maamar 4, Kap. 6 und Jal-
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[212/0246] ſchoͤpfen muß, weil man ſonſt leicht die Seele eines Gottloſen mit hinunter ſchlucken koͤnnte *). Nur die Seelen der Maͤnner fahren wegen ih- rer Suͤnden in andere Leiber; die Seelen der Frauen werden fuͤr ihre Uebertretungen in der Hoͤlle geſtraft. Wenn die Seele einer Frau in den Leib einer andern verſetzt wird, ſo geſchieht es nicht ih- retwegen, ſondern wegen der Miſſethaten ihres Mannes, deſſen Seele gleichfalls in einen andern Leib wandert, wo er dann zur Strafe ſeine Frau zum zweiten Male heirathen muß **). Jn der Regel fahren die Seelen der Maͤnner wieder in Maͤnner, und jene der Weiber in Wei- ber. Als der erſte Menſch erſchaffen war, hatte er eine vortreffliche Seele, die unter dem Throne der Herrlichkeit Gottes herausgegangen war. Nach ſeinem Suͤndenfall wich ſie von ihm, und da kam eine Seele von den Kelifoth (den Teufeln) in ihn. Die gute Seele des Adam kam nachmals in Enoch, darum ſtarb dieſer auch nicht; ſpaͤterhin ward ſie in den Koͤnig David verſetzt und wird im Meſſias wiederkommen ***). Jsmaels Seele fuhr in eine *) Schechechath leket, Tit. Neſchamoth vegilgulam. **) Jalkut Chadaſch Titel Jſcha und Sepher Hacava- noth vom Rabbi Jizchak Luria. ***) Niſchmath Chajim, Maamar 4, Kap. 6 und Jal- kut Chadgſch, Titel Jakob Nr. 238.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/246>, abgerufen am 03.05.2024.