Um auch ein Mittelchen wider Bezauberungen zu liefern, theile ich nachfolgendes mit:
"Der Amemar hat gesagt, die oberste der Zau- berinnen hat mir gesagt, wenn einer den Zaube- rinnen begegnet, so soll er also sprechen: Warmer Dr--in zerbrochenen Töpfen komme in euren Mund, ihr zauberischen Weiber! Gott gebe, daß die Haa- re, mit denen ihr zaubert, euch ausgerissen wer- den, und daß der Wind die Brosaamen zerstreue, womit ihr Zauberei treibt. Eure Gewürze müssen zerstreuet werden. Ein Wind müsse euren neuen Safran fortwehen, den ihr in euren Händen hal- tet, mit demselben Zauberei zu treiben. So lange man im Himmel mir gnädig war, und ich meiner schonte, habt ihr gleichfalls es gethan, und ich bin nicht unter euch gerathen. Aber jetzt sehe ich, daß euer Mitleid gegen mich erkaltet ist, darum ist auch das meinige gegen euch erkaltet *).
*) Das talmudische Buch Pesachim.
Um auch ein Mittelchen wider Bezauberungen zu liefern, theile ich nachfolgendes mit:
»Der Amemar hat geſagt, die oberſte der Zau- berinnen hat mir geſagt, wenn einer den Zaube- rinnen begegnet, ſo ſoll er alſo ſprechen: Warmer Dr—in zerbrochenen Toͤpfen komme in euren Mund, ihr zauberiſchen Weiber! Gott gebe, daß die Haa- re, mit denen ihr zaubert, euch ausgeriſſen wer- den, und daß der Wind die Broſaamen zerſtreue, womit ihr Zauberei treibt. Eure Gewuͤrze muͤſſen zerſtreuet werden. Ein Wind muͤſſe euren neuen Safran fortwehen, den ihr in euren Haͤnden hal- tet, mit demſelben Zauberei zu treiben. So lange man im Himmel mir gnaͤdig war, und ich meiner ſchonte, habt ihr gleichfalls es gethan, und ich bin nicht unter euch gerathen. Aber jetzt ſehe ich, daß euer Mitleid gegen mich erkaltet iſt, darum iſt auch das meinige gegen euch erkaltet *).
*) Das talmudiſche Buch Peſachim.
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Um auch ein Mittelchen wider Bezauberungen
zu liefern, theile ich nachfolgendes mit:
»Der Amemar hat geſagt, die oberſte der Zau-
berinnen hat mir geſagt, wenn einer den Zaube-
rinnen begegnet, ſo ſoll er alſo ſprechen: Warmer
Dr—in zerbrochenen Toͤpfen komme in euren Mund,
ihr zauberiſchen Weiber! Gott gebe, daß die Haa-
re, mit denen ihr zaubert, euch ausgeriſſen wer-
den, und daß der Wind die Broſaamen zerſtreue,
womit ihr Zauberei treibt. Eure Gewuͤrze muͤſſen
zerſtreuet werden. Ein Wind muͤſſe euren neuen
Safran fortwehen, den ihr in euren Haͤnden hal-
tet, mit demſelben Zauberei zu treiben. So lange
man im Himmel mir gnaͤdig war, und ich meiner
ſchonte, habt ihr gleichfalls es gethan, und ich bin
nicht unter euch gerathen. Aber jetzt ſehe ich, daß
euer Mitleid gegen mich erkaltet iſt, darum iſt auch
das meinige gegen euch erkaltet *).
*) Das talmudiſche Buch Peſachim.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/199>, abgerufen am 24.11.2024.
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