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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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er zu Fürsten über die Völker setzte, geloost,
und da fiel ihm Abrahams Saame zu; deshalb
spricht David Ps. 16. V. 8.: Das Loos ist mir ge-
fallen auf das Lieblichste! Woran wir aber sehr
zweifeln!

Als die Jsraeliten am Berge Sinai standen und
sprachen: Alles, was der Herr geredet hat, wol-
len wir thun, rief Gott den Engel des Todes, den
Sammael, und sagte ihm: Jch habe dich freilich
zum Herrscher über alle Geschöpfe gemacht; allein
mit meinem Volke Jsrael hast du nichts zu schaffen.
Warum? Weil sie meine Kinder sind, denn es
stehet geschrieben: Jhr seyd Kinder des Herrn eu-
res Gottes. 5 B. Mosis 14. V. 1. Da antwor-
tete Sammael: Dann bin ich ja umsonst in der
Welt! Der heilige hochgelobte Gott aber erwieder-
te: Jch habe dich erschaffen, um die abgöttischen
Menschen, die Gojim und Accum, auszurotten,
nicht aber um mein Volk zu verderben *).

Die siebenzig Fürsten werden, weil sie Teufel
sind, Kelifoth (Schaalen oder Rinden), Zad Hat-
tuma (die unreine Seite), Cochoth Hattuma (Kräfte
der Unreinigkeit), Malache Chabbala, (Engel des
Verderbens), Sare Hattuma (Fürsten der Unrei-
nigkeit) genannt. Der gottlose Engel Sammael ist

*) Jalkut Rubeni, Parascha Haasinu; Menachem von
Rekanat Auslegung der 5 B. Mos. Parascha Kitissa.
Bammidbar rabba Parascha 16.

er zu Fuͤrſten uͤber die Voͤlker ſetzte, geloost,
und da fiel ihm Abrahams Saame zu; deshalb
ſpricht David Pſ. 16. V. 8.: Das Loos iſt mir ge-
fallen auf das Lieblichſte! Woran wir aber ſehr
zweifeln!

Als die Jſraeliten am Berge Sinai ſtanden und
ſprachen: Alles, was der Herr geredet hat, wol-
len wir thun, rief Gott den Engel des Todes, den
Sammael, und ſagte ihm: Jch habe dich freilich
zum Herrſcher uͤber alle Geſchoͤpfe gemacht; allein
mit meinem Volke Jſrael haſt du nichts zu ſchaffen.
Warum? Weil ſie meine Kinder ſind, denn es
ſtehet geſchrieben: Jhr ſeyd Kinder des Herrn eu-
res Gottes. 5 B. Moſis 14. V. 1. Da antwor-
tete Sammael: Dann bin ich ja umſonſt in der
Welt! Der heilige hochgelobte Gott aber erwieder-
te: Jch habe dich erſchaffen, um die abgoͤttiſchen
Menſchen, die Gojim und Accum, auszurotten,
nicht aber um mein Volk zu verderben *).

Die ſiebenzig Fuͤrſten werden, weil ſie Teufel
ſind, Kelifoth (Schaalen oder Rinden), Zad Hat-
tuma (die unreine Seite), Cochoth Hattuma (Kraͤfte
der Unreinigkeit), Malache Chabbala, (Engel des
Verderbens), Sare Hattuma (Fuͤrſten der Unrei-
nigkeit) genannt. Der gottloſe Engel Sammael iſt

*) Jalkut Rubeni, Paraſcha Haaſinu; Menachem von
Rekanat Auslegung der 5 B. Moſ. Paraſcha Kitiſſa.
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[130/0164] er zu Fuͤrſten uͤber die Voͤlker ſetzte, geloost, und da fiel ihm Abrahams Saame zu; deshalb ſpricht David Pſ. 16. V. 8.: Das Loos iſt mir ge- fallen auf das Lieblichſte! Woran wir aber ſehr zweifeln! Als die Jſraeliten am Berge Sinai ſtanden und ſprachen: Alles, was der Herr geredet hat, wol- len wir thun, rief Gott den Engel des Todes, den Sammael, und ſagte ihm: Jch habe dich freilich zum Herrſcher uͤber alle Geſchoͤpfe gemacht; allein mit meinem Volke Jſrael haſt du nichts zu ſchaffen. Warum? Weil ſie meine Kinder ſind, denn es ſtehet geſchrieben: Jhr ſeyd Kinder des Herrn eu- res Gottes. 5 B. Moſis 14. V. 1. Da antwor- tete Sammael: Dann bin ich ja umſonſt in der Welt! Der heilige hochgelobte Gott aber erwieder- te: Jch habe dich erſchaffen, um die abgoͤttiſchen Menſchen, die Gojim und Accum, auszurotten, nicht aber um mein Volk zu verderben *). Die ſiebenzig Fuͤrſten werden, weil ſie Teufel ſind, Kelifoth (Schaalen oder Rinden), Zad Hat- tuma (die unreine Seite), Cochoth Hattuma (Kraͤfte der Unreinigkeit), Malache Chabbala, (Engel des Verderbens), Sare Hattuma (Fuͤrſten der Unrei- nigkeit) genannt. Der gottloſe Engel Sammael iſt *) Jalkut Rubeni, Paraſcha Haaſinu; Menachem von Rekanat Auslegung der 5 B. Moſ. Paraſcha Kitiſſa. Bammidbar rabba Paraſcha 16.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/164>, abgerufen am 27.04.2024.