Engel zu Göttern (Elohim) und Fürsten über sie, denn er selbst fand keinen Theil an ihnen, da er rein ist, sie aber nicht Kinder nach seinem Eben- bilde waren. Er erwählte sich Jakob, wie Psalm 135. V. 4. gesagt wird, und so hat ein Reiner den andern gefunden *)." Der Gott Jsraels zeigte sich hier wahrlich sehr uneigennützig, da er sich kein besseres Theil erwählte.
"Als die Länder unter die Völker vertheilt und die Sprachen verwirrt wurden, lehrt das Buch Schaar Orah, empfieng jedes Volk seinen Fürsten. Der heilige, hochgelobte Gott stand auf und erkohr sich den Abraham, und nach diesem die Jsraeliten von Arahams Saamen, denen er seinen Namen gab, zu seinem Erbe, so daß kein anderes Volk weiter Theil an ihm hat. Das Land Jsrael er- wählte er zu seinem Eigenthum, und es hat keinen Fürsten, als den hochgelobten, heiligen Gott." Da aber jetzt nach dem österreichischen Beobachter die Türken einzige legitime Besitzer des gelobten Lan- des sind, so hat der Gott Jsraels zur Zeit gar keine liegende Gründe. An einem andern Orte **) heißt es: Gott hat mit den siebenzig Teufeln, die
*) Menachem Zijoni Auslegung der 5 B. Mos. Pa- rascha Haasinu. Rabbi Bechai Parascha Behalothe- cha; Schaare Orah.
**) Jalkut Chadasch unter dem Titel Malachim und Rabbi Eliesers Buch Pirke.
I. Bändchen. 14
Engel zu Goͤttern (Elohim) und Fuͤrſten uͤber ſie, denn er ſelbſt fand keinen Theil an ihnen, da er rein iſt, ſie aber nicht Kinder nach ſeinem Eben- bilde waren. Er erwaͤhlte ſich Jakob, wie Pſalm 135. V. 4. geſagt wird, und ſo hat ein Reiner den andern gefunden *).« Der Gott Jſraels zeigte ſich hier wahrlich ſehr uneigennuͤtzig, da er ſich kein beſſeres Theil erwaͤhlte.
»Als die Laͤnder unter die Voͤlker vertheilt und die Sprachen verwirrt wurden, lehrt das Buch Schaar Orah, empfieng jedes Volk ſeinen Fuͤrſten. Der heilige, hochgelobte Gott ſtand auf und erkohr ſich den Abraham, und nach dieſem die Jſraeliten von Arahams Saamen, denen er ſeinen Namen gab, zu ſeinem Erbe, ſo daß kein anderes Volk weiter Theil an ihm hat. Das Land Jſrael er- waͤhlte er zu ſeinem Eigenthum, und es hat keinen Fuͤrſten, als den hochgelobten, heiligen Gott.« Da aber jetzt nach dem oͤſterreichiſchen Beobachter die Tuͤrken einzige legitime Beſitzer des gelobten Lan- des ſind, ſo hat der Gott Jſraels zur Zeit gar keine liegende Gruͤnde. An einem andern Orte **) heißt es: Gott hat mit den ſiebenzig Teufeln, die
*) Menachem Zijoni Auslegung der 5 B. Moſ. Pa- raſcha Haaſinu. Rabbi Bechai Paraſcha Behalothe- cha; Schaare Orah.
**) Jalkut Chadaſch unter dem Titel Malachim und Rabbi Elieſers Buch Pirke.
I. Baͤndchen. 14
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0163"n="129"/>
Engel zu Goͤttern (Elohim) und Fuͤrſten uͤber ſie,<lb/>
denn er ſelbſt fand keinen Theil an ihnen, da er<lb/>
rein iſt, ſie aber nicht Kinder nach ſeinem Eben-<lb/>
bilde waren. Er erwaͤhlte ſich Jakob, wie Pſalm<lb/>
135. V. 4. geſagt wird, und ſo hat ein Reiner den<lb/>
andern gefunden <noteplace="foot"n="*)">Menachem Zijoni Auslegung der 5 B. Moſ. Pa-<lb/>
raſcha Haaſinu. Rabbi Bechai Paraſcha Behalothe-<lb/>
cha; Schaare Orah.</note>.« Der Gott Jſraels zeigte ſich<lb/>
hier wahrlich ſehr uneigennuͤtzig, da er ſich kein<lb/>
beſſeres Theil erwaͤhlte.</p><lb/><p>»Als die Laͤnder unter die Voͤlker vertheilt und<lb/>
die Sprachen verwirrt wurden, lehrt das Buch<lb/>
Schaar Orah, empfieng jedes Volk ſeinen Fuͤrſten.<lb/>
Der heilige, hochgelobte Gott ſtand auf und erkohr<lb/>ſich den Abraham, und nach dieſem die Jſraeliten<lb/>
von Arahams Saamen, denen er ſeinen Namen<lb/>
gab, zu ſeinem Erbe, ſo daß kein anderes Volk<lb/>
weiter Theil an ihm hat. Das Land Jſrael er-<lb/>
waͤhlte er zu ſeinem Eigenthum, und es hat keinen<lb/>
Fuͤrſten, als den hochgelobten, heiligen Gott.« Da<lb/>
aber jetzt nach dem oͤſterreichiſchen Beobachter die<lb/>
Tuͤrken einzige legitime Beſitzer des gelobten Lan-<lb/>
des ſind, ſo hat der Gott Jſraels zur Zeit gar<lb/>
keine liegende Gruͤnde. An einem andern Orte <noteplace="foot"n="**)">Jalkut Chadaſch unter dem Titel Malachim und<lb/>
Rabbi Elieſers Buch Pirke.</note><lb/>
heißt es: Gott hat mit den ſiebenzig Teufeln, die<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">I.</hi> Baͤndchen. 14</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[129/0163]
Engel zu Goͤttern (Elohim) und Fuͤrſten uͤber ſie,
denn er ſelbſt fand keinen Theil an ihnen, da er
rein iſt, ſie aber nicht Kinder nach ſeinem Eben-
bilde waren. Er erwaͤhlte ſich Jakob, wie Pſalm
135. V. 4. geſagt wird, und ſo hat ein Reiner den
andern gefunden *).« Der Gott Jſraels zeigte ſich
hier wahrlich ſehr uneigennuͤtzig, da er ſich kein
beſſeres Theil erwaͤhlte.
»Als die Laͤnder unter die Voͤlker vertheilt und
die Sprachen verwirrt wurden, lehrt das Buch
Schaar Orah, empfieng jedes Volk ſeinen Fuͤrſten.
Der heilige, hochgelobte Gott ſtand auf und erkohr
ſich den Abraham, und nach dieſem die Jſraeliten
von Arahams Saamen, denen er ſeinen Namen
gab, zu ſeinem Erbe, ſo daß kein anderes Volk
weiter Theil an ihm hat. Das Land Jſrael er-
waͤhlte er zu ſeinem Eigenthum, und es hat keinen
Fuͤrſten, als den hochgelobten, heiligen Gott.« Da
aber jetzt nach dem oͤſterreichiſchen Beobachter die
Tuͤrken einzige legitime Beſitzer des gelobten Lan-
des ſind, ſo hat der Gott Jſraels zur Zeit gar
keine liegende Gruͤnde. An einem andern Orte **)
heißt es: Gott hat mit den ſiebenzig Teufeln, die
*) Menachem Zijoni Auslegung der 5 B. Moſ. Pa-
raſcha Haaſinu. Rabbi Bechai Paraſcha Behalothe-
cha; Schaare Orah.
**) Jalkut Chadaſch unter dem Titel Malachim und
Rabbi Elieſers Buch Pirke.
I. Baͤndchen. 14
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/163>, abgerufen am 21.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.