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Humboldt, Alexander von: Ueber den polarisirenden Serpentinstein. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Aerzneygelahrtheit, Haushaltungskunde und Manufacturen, Bd. 1, St. 2 (1797), S. 99-112.

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setzte Versuche hierüber völlige Gewißheit zu erhalten.
Pulverisirt setzt sich ein förmlicher Bart an die Nadel.
Der Topfstein aus dem Malanger Thale verhielt sich
vollkommen auf die nemliche Art, aber sehr merkwür-
dig scheint es mir zu seyn, daß der Topfstein aus
Schweden von Fahlun in Dalarne auch nicht die min-
deste Abweichung der Nadel verursachte, und daher auch
pulverisirt keinen Bart bildete. Durch äußere Kenn-
zeichen ist übrigens bey diesen Steinarten auch nicht
die kleinste Spur von Eisengehalt zu entdecken.
2) Die Gebirgsart von der Paste bey Har-
zeburg, worin sich der Schillerspath findet, reine
Stücke von Schillerspath aber fast unmerklich.
3) Alle Serpentine von Zöplitz, jedoch in
sehr verschiednen Graden. Am stärksten wirkten die
reinsten Stücke darunter auf die Nadel, und ganz vor-
züglich stark ein Stück, das auf der einen Seite mit
verhärtetem Specksteine, der sich dem Nephrit nähert,
überzogen ist; wovon sich auch pulverisirt ein starker
Bart ansetzte. Es versteht sich hierbey von selbst, daß
ich nur solche Stücke zu Versuchen angewendet habe,
welche weder Granaten noch sonst Eisenspuren enthiel-
ten. Die retraktorische Eigenschaft der Serpentine
wird also durch diese Versuche blos von neuem bestä-
rigt, da sie uns außerdem durch die schätzbaren Beob-
achtungen des Hrn. v. Fichtels schon hinreichend be-
kannt war.
4) Aufgelöster Serpentin mit durchsetzen-
dem äpfelgrünem Speckstein von Kosemütz, dieses Ge-
menge ist jedoch etwas eisenschüssig.
5) Talk-
ſetzte Verſuche hieruͤber voͤllige Gewißheit zu erhalten.
Pulveriſirt ſetzt ſich ein foͤrmlicher Bart an die Nadel.
Der Topfſtein aus dem Malanger Thale verhielt ſich
vollkommen auf die nemliche Art, aber ſehr merkwuͤr-
dig ſcheint es mir zu ſeyn, daß der Topfſtein aus
Schweden von Fahlun in Dalarne auch nicht die min-
deſte Abweichung der Nadel verurſachte, und daher auch
pulveriſirt keinen Bart bildete. Durch aͤußere Kenn-
zeichen iſt uͤbrigens bey dieſen Steinarten auch nicht
die kleinſte Spur von Eiſengehalt zu entdecken.
2) Die Gebirgsart von der Paſte bey Har-
zeburg, worin ſich der Schillerſpath findet, reine
Stuͤcke von Schillerſpath aber faſt unmerklich.
3) Alle Serpentine von Zoͤplitz, jedoch in
ſehr verſchiednen Graden. Am ſtaͤrkſten wirkten die
reinſten Stuͤcke darunter auf die Nadel, und ganz vor-
zuͤglich ſtark ein Stuͤck, das auf der einen Seite mit
verhaͤrtetem Speckſteine, der ſich dem Nephrit naͤhert,
uͤberzogen iſt; wovon ſich auch pulveriſirt ein ſtarker
Bart anſetzte. Es verſteht ſich hierbey von ſelbſt, daß
ich nur ſolche Stuͤcke zu Verſuchen angewendet habe,
welche weder Granaten noch ſonſt Eiſenſpuren enthiel-
ten. Die retraktoriſche Eigenſchaft der Serpentine
wird alſo durch dieſe Verſuche blos von neuem beſtaͤ-
rigt, da ſie uns außerdem durch die ſchaͤtzbaren Beob-
achtungen des Hrn. v. Fichtels ſchon hinreichend be-
kannt war.
4) Aufgeloͤſter Serpentin mit durchſetzen-
dem aͤpfelgruͤnem Speckſtein von Koſemuͤtz, dieſes Ge-
menge iſt jedoch etwas eiſenſchuͤſſig.
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[107/0015] ſetzte Verſuche hieruͤber voͤllige Gewißheit zu erhalten. Pulveriſirt ſetzt ſich ein foͤrmlicher Bart an die Nadel. Der Topfſtein aus dem Malanger Thale verhielt ſich vollkommen auf die nemliche Art, aber ſehr merkwuͤr- dig ſcheint es mir zu ſeyn, daß der Topfſtein aus Schweden von Fahlun in Dalarne auch nicht die min- deſte Abweichung der Nadel verurſachte, und daher auch pulveriſirt keinen Bart bildete. Durch aͤußere Kenn- zeichen iſt uͤbrigens bey dieſen Steinarten auch nicht die kleinſte Spur von Eiſengehalt zu entdecken. 2) Die Gebirgsart von der Paſte bey Har- zeburg, worin ſich der Schillerſpath findet, reine Stuͤcke von Schillerſpath aber faſt unmerklich. 3) Alle Serpentine von Zoͤplitz, jedoch in ſehr verſchiednen Graden. Am ſtaͤrkſten wirkten die reinſten Stuͤcke darunter auf die Nadel, und ganz vor- zuͤglich ſtark ein Stuͤck, das auf der einen Seite mit verhaͤrtetem Speckſteine, der ſich dem Nephrit naͤhert, uͤberzogen iſt; wovon ſich auch pulveriſirt ein ſtarker Bart anſetzte. Es verſteht ſich hierbey von ſelbſt, daß ich nur ſolche Stuͤcke zu Verſuchen angewendet habe, welche weder Granaten noch ſonſt Eiſenſpuren enthiel- ten. Die retraktoriſche Eigenſchaft der Serpentine wird alſo durch dieſe Verſuche blos von neuem beſtaͤ- rigt, da ſie uns außerdem durch die ſchaͤtzbaren Beob- achtungen des Hrn. v. Fichtels ſchon hinreichend be- kannt war. 4) Aufgeloͤſter Serpentin mit durchſetzen- dem aͤpfelgruͤnem Speckſtein von Koſemuͤtz, dieſes Ge- menge iſt jedoch etwas eiſenſchuͤſſig. 5) Talk-

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber den polarisirenden Serpentinstein. In: Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Aerzneygelahrtheit, Haushaltungskunde und Manufacturen, Bd. 1, St. 2 (1797), S. 99-112, hier S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_serpentinstein_1797/15>, abgerufen am 24.11.2024.