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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Wollet ihr aber im Ehestande dieses Gut, diesen
Wohlstand, diese Freude von Gott, diesen Frieden des
Lebens finden, so genügt es nicht zu wissen, daß ihr
überhaupt für den Ehestand berufen seid, sondern ihr
müßt auch die rechte, von Gott euch bestimmte Person
finden. Was nun zu diesem Zwecke vom Jüngling wie
von der Jungfrau zu thun ist, will ich zuerst zeigen.
"Eine Jungfrau ist besser als die andere." (Sirach 36.)
So ist auch ein Jüngling besser als der andere. Da-
mit ihr aber das Beste findet, wählet nach folgenden
Regeln.

Fürs erste sei euere Wahl frei. Lasset euch keine
Braut, keinen Bräutigam aufschwatzen: Deshalb hütet
euch vor Leuten, die glauben, sie müßten jedem Jüng-
ling eine Braut suchen, vor Leuten, die sich in reichere
Familien einschleichen und diesen Familien jenen Herrn
anrathen und diesem Herrn jenes Fräulein. Wenn aber
Eltern oder gottesfürchtige und uneigennützige Rathgeber
euch eine Person abrathen, dann folget in der Regel.
Denn es ist leicht zu erkennen, daß diese oder jene
Person nicht für dich passe. Wenn aber diese gleichen
dir eine bestimmte Person aufdrängen wollten und du
fühltest keine Liebe zu ihr - so darfst du nie und
nimmer folgen.

Um aber bis zum Altare frei zu bleiben, wandelt
in den Tagen der Jugend und der Bekanntschaft in aller
Unschuld. So könnet ihr am Altare noch "Nein" sagen
und in schöner Jungfräulichkeit vor Gott und der Welt
erscheinen. Wenn aber die unglückliche Braut drängt,
wenn der Bräutigam an sein versprechen sich erinnert,
wenn Eltern und Familien stoßen, wenn vielleicht an die
Stelle der sinnlichen Liebe indessen Ekel und Widerwillen
getreten und doch nur die Heirath die Ehre vor der Welt
noch irgendwie retten kann, - ist dann die Wahl schließ-
lich auch noch frei?

Wollet ihr aber im Ehestande dieses Gut, diesen
Wohlstand, diese Freude von Gott, diesen Frieden des
Lebens finden, so genügt es nicht zu wissen, daß ihr
überhaupt für den Ehestand berufen seid, sondern ihr
müßt auch die rechte, von Gott euch bestimmte Person
finden. Was nun zu diesem Zwecke vom Jüngling wie
von der Jungfrau zu thun ist, will ich zuerst zeigen.
„Eine Jungfrau ist besser als die andere.“ (Sirach 36.)
So ist auch ein Jüngling besser als der andere. Da-
mit ihr aber das Beste findet, wählet nach folgenden
Regeln.

Fürs erste sei euere Wahl frei. Lasset euch keine
Braut, keinen Bräutigam aufschwatzen: Deshalb hütet
euch vor Leuten, die glauben, sie müßten jedem Jüng-
ling eine Braut suchen, vor Leuten, die sich in reichere
Familien einschleichen und diesen Familien jenen Herrn
anrathen und diesem Herrn jenes Fräulein. Wenn aber
Eltern oder gottesfürchtige und uneigennützige Rathgeber
euch eine Person abrathen, dann folget in der Regel.
Denn es ist leicht zu erkennen, daß diese oder jene
Person nicht für dich passe. Wenn aber diese gleichen
dir eine bestimmte Person aufdrängen wollten und du
fühltest keine Liebe zu ihr – so darfst du nie und
nimmer folgen.

Um aber bis zum Altare frei zu bleiben, wandelt
in den Tagen der Jugend und der Bekanntschaft in aller
Unschuld. So könnet ihr am Altare noch „Nein“ sagen
und in schöner Jungfräulichkeit vor Gott und der Welt
erscheinen. Wenn aber die unglückliche Braut drängt,
wenn der Bräutigam an sein versprechen sich erinnert,
wenn Eltern und Familien stoßen, wenn vielleicht an die
Stelle der sinnlichen Liebe indessen Ekel und Widerwillen
getreten und doch nur die Heirath die Ehre vor der Welt
noch irgendwie retten kann, – ist dann die Wahl schließ-
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[346/0358] Wollet ihr aber im Ehestande dieses Gut, diesen Wohlstand, diese Freude von Gott, diesen Frieden des Lebens finden, so genügt es nicht zu wissen, daß ihr überhaupt für den Ehestand berufen seid, sondern ihr müßt auch die rechte, von Gott euch bestimmte Person finden. Was nun zu diesem Zwecke vom Jüngling wie von der Jungfrau zu thun ist, will ich zuerst zeigen. „Eine Jungfrau ist besser als die andere.“ (Sirach 36.) So ist auch ein Jüngling besser als der andere. Da- mit ihr aber das Beste findet, wählet nach folgenden Regeln. Fürs erste sei euere Wahl frei. Lasset euch keine Braut, keinen Bräutigam aufschwatzen: Deshalb hütet euch vor Leuten, die glauben, sie müßten jedem Jüng- ling eine Braut suchen, vor Leuten, die sich in reichere Familien einschleichen und diesen Familien jenen Herrn anrathen und diesem Herrn jenes Fräulein. Wenn aber Eltern oder gottesfürchtige und uneigennützige Rathgeber euch eine Person abrathen, dann folget in der Regel. Denn es ist leicht zu erkennen, daß diese oder jene Person nicht für dich passe. Wenn aber diese gleichen dir eine bestimmte Person aufdrängen wollten und du fühltest keine Liebe zu ihr – so darfst du nie und nimmer folgen. Um aber bis zum Altare frei zu bleiben, wandelt in den Tagen der Jugend und der Bekanntschaft in aller Unschuld. So könnet ihr am Altare noch „Nein“ sagen und in schöner Jungfräulichkeit vor Gott und der Welt erscheinen. Wenn aber die unglückliche Braut drängt, wenn der Bräutigam an sein versprechen sich erinnert, wenn Eltern und Familien stoßen, wenn vielleicht an die Stelle der sinnlichen Liebe indessen Ekel und Widerwillen getreten und doch nur die Heirath die Ehre vor der Welt noch irgendwie retten kann, – ist dann die Wahl schließ- lich auch noch frei?

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/358>, abgerufen am 22.11.2024.