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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Um noch größeren Gefahren zu entgehen und die Ver-
luste wieder gut zu machen, mußte sie sich auf das Land
begeben.

Mitten in so mannigfachem Unglücke machte Johanna
solche Fortschritte in der Vollkommenheit, daß sie den
Gatten inständig bat, mit ihren zwei Töchtern in ein
Kloster gehen zu dürfen. Natürlich folgte eine abschlägige
Antwort. "Wohlan," sprach sie prophetisch, "du willst
mich nicht ziehen lassen: aber wisse, noch ein Kind werde
ich dir schenken und dabei sterben."
Gerade 33 Jahre
alt eilte sie mit ihrem blinde, das die Nothtaufe erhalten
hatte, in den Himmel. Welch ein Schlag für einen
jungen Mann und fünf Kinder, solch' eine Mutter und
Gattin zu verlieren.

Möget ihr also vor der Ehe fromm leben und dann
als christliche Eheleute gottselig wandeln, mögen euere
Kinder unschuldig sein, auch in den Tagen der reifern
Jugend: Heimsuchungen Gottes werden dennoch über euch
kommen und zwar zu euerm Heile. Denn desto glänzen-
der die Tugend wie die Krone, je mehr die Familie im
Glutofen der Leiden geprüft und gereinigt wird.

Oder wann betet ihr oft und viel und andächtig?
Zur Zeit der Leiden. Wann wendet ihr euch so recht
kindlich an Gott? Zur Zeit der Trübsal. Wo enfaltet
die Geduld ihre Größe? In Armuth und in Krankheit,
in Schmach und Verfolgung. Wer schlingt das Band der
Liebe fester um die Familienglieder? Unglück.

Darum, christliche Jugend, wandle in Unschuld vor
und während der Bekanntschaft, um in Reinheit des Leibes
und der Seele vor dem Altare zu erscheinen; denn nur
so werdet ihr in der Ehe leicht den Weg des Kreuzes
wandeln bis zur Verklärung im ewigen Vaterland.

Das ist die Lichtseite des Lebens, wo man auch im
Dunkel des Unglückes von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

Um noch größeren Gefahren zu entgehen und die Ver-
luste wieder gut zu machen, mußte sie sich auf das Land
begeben.

Mitten in so mannigfachem Unglücke machte Johanna
solche Fortschritte in der Vollkommenheit, daß sie den
Gatten inständig bat, mit ihren zwei Töchtern in ein
Kloster gehen zu dürfen. Natürlich folgte eine abschlägige
Antwort. „Wohlan,“ sprach sie prophetisch, „du willst
mich nicht ziehen lassen: aber wisse, noch ein Kind werde
ich dir schenken und dabei sterben.“
Gerade 33 Jahre
alt eilte sie mit ihrem blinde, das die Nothtaufe erhalten
hatte, in den Himmel. Welch ein Schlag für einen
jungen Mann und fünf Kinder, solch' eine Mutter und
Gattin zu verlieren.

Möget ihr also vor der Ehe fromm leben und dann
als christliche Eheleute gottselig wandeln, mögen euere
Kinder unschuldig sein, auch in den Tagen der reifern
Jugend: Heimsuchungen Gottes werden dennoch über euch
kommen und zwar zu euerm Heile. Denn desto glänzen-
der die Tugend wie die Krone, je mehr die Familie im
Glutofen der Leiden geprüft und gereinigt wird.

Oder wann betet ihr oft und viel und andächtig?
Zur Zeit der Leiden. Wann wendet ihr euch so recht
kindlich an Gott? Zur Zeit der Trübsal. Wo enfaltet
die Geduld ihre Größe? In Armuth und in Krankheit,
in Schmach und Verfolgung. Wer schlingt das Band der
Liebe fester um die Familienglieder? Unglück.

Darum, christliche Jugend, wandle in Unschuld vor
und während der Bekanntschaft, um in Reinheit des Leibes
und der Seele vor dem Altare zu erscheinen; denn nur
so werdet ihr in der Ehe leicht den Weg des Kreuzes
wandeln bis zur Verklärung im ewigen Vaterland.

Das ist die Lichtseite des Lebens, wo man auch im
Dunkel des Unglückes von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

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[296/0308] Um noch größeren Gefahren zu entgehen und die Ver- luste wieder gut zu machen, mußte sie sich auf das Land begeben. Mitten in so mannigfachem Unglücke machte Johanna solche Fortschritte in der Vollkommenheit, daß sie den Gatten inständig bat, mit ihren zwei Töchtern in ein Kloster gehen zu dürfen. Natürlich folgte eine abschlägige Antwort. „Wohlan,“ sprach sie prophetisch, „du willst mich nicht ziehen lassen: aber wisse, noch ein Kind werde ich dir schenken und dabei sterben.“ Gerade 33 Jahre alt eilte sie mit ihrem blinde, das die Nothtaufe erhalten hatte, in den Himmel. Welch ein Schlag für einen jungen Mann und fünf Kinder, solch' eine Mutter und Gattin zu verlieren. Möget ihr also vor der Ehe fromm leben und dann als christliche Eheleute gottselig wandeln, mögen euere Kinder unschuldig sein, auch in den Tagen der reifern Jugend: Heimsuchungen Gottes werden dennoch über euch kommen und zwar zu euerm Heile. Denn desto glänzen- der die Tugend wie die Krone, je mehr die Familie im Glutofen der Leiden geprüft und gereinigt wird. Oder wann betet ihr oft und viel und andächtig? Zur Zeit der Leiden. Wann wendet ihr euch so recht kindlich an Gott? Zur Zeit der Trübsal. Wo enfaltet die Geduld ihre Größe? In Armuth und in Krankheit, in Schmach und Verfolgung. Wer schlingt das Band der Liebe fester um die Familienglieder? Unglück. Darum, christliche Jugend, wandle in Unschuld vor und während der Bekanntschaft, um in Reinheit des Leibes und der Seele vor dem Altare zu erscheinen; denn nur so werdet ihr in der Ehe leicht den Weg des Kreuzes wandeln bis zur Verklärung im ewigen Vaterland. Das ist die Lichtseite des Lebens, wo man auch im Dunkel des Unglückes von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/308>, abgerufen am 27.11.2024.