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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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ihn zu consultiren. Er starb im 50sten
Jahre, ohneracht er den Stein der Un-
sterblichkeit besass, und wenn man die-
sen vegetabilischen Schwefel genauer
untersucht, so findet man, dass er weiter
nichts war, als ein hitziges, dem Hof-
mannschen Liquor gleiches Mittel.

Aber nicht genug, dass man die
Chemie und die Geheimnisse des Geister-
reichs aufbot, um unsere Tage zu ver-
längern, selbst die Gestirne mussten da-
zu benutzt werden. Es wurde damals
allgemeiner Glaube, dass der Einfluss
der Gestirne (die man sich doch nicht
ganz müssig denken konnte) Leben und
Schicksale der Menschen regierte, dass
jeder Planet und jede Constellation der-
selben der ganzen Existenz des darinne
erzeugten Wesens eine gewisse Richtung
zum Bösen oder Guten geben könne,
und dass folglich ein Astrolog nur die
Stunde und Minute der Geburt zu wis-
sen brauche, um das Temperament, die
Geistesfähigkeiten, die Schicksale, die

B

ihn zu conſultiren. Er ſtarb im 50ſten
Jahre, ohneracht er den Stein der Un-
ſterblichkeit beſaſs, und wenn man die-
ſen vegetabiliſchen Schwefel genauer
unterſucht, ſo findet man, daſs er weiter
nichts war, als ein hitziges, dem Hof-
mannſchen Liquor gleiches Mittel.

Aber nicht genug, daſs man die
Chemie und die Geheimniſſe des Geiſter-
reichs aufbot, um unſere Tage zu ver-
längern, ſelbſt die Geſtirne muſsten da-
zu benutzt werden. Es wurde damals
allgemeiner Glaube, daſs der Einfluſs
der Geſtirne (die man ſich doch nicht
ganz müſsig denken konnte) Leben und
Schickſale der Menſchen regierte, daſs
jeder Planet und jede Conſtellation der-
ſelben der ganzen Exiſtenz des darinne
erzeugten Weſens eine gewiſſe Richtung
zum Böſen oder Guten geben könne,
und daſs folglich ein Aſtrolog nur die
Stunde und Minute der Geburt zu wiſ-
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[17/0045] ihn zu conſultiren. Er ſtarb im 50ſten Jahre, ohneracht er den Stein der Un- ſterblichkeit beſaſs, und wenn man die- ſen vegetabiliſchen Schwefel genauer unterſucht, ſo findet man, daſs er weiter nichts war, als ein hitziges, dem Hof- mannſchen Liquor gleiches Mittel. Aber nicht genug, daſs man die Chemie und die Geheimniſſe des Geiſter- reichs aufbot, um unſere Tage zu ver- längern, ſelbſt die Geſtirne muſsten da- zu benutzt werden. Es wurde damals allgemeiner Glaube, daſs der Einfluſs der Geſtirne (die man ſich doch nicht ganz müſsig denken konnte) Leben und Schickſale der Menſchen regierte, daſs jeder Planet und jede Conſtellation der- ſelben der ganzen Exiſtenz des darinne erzeugten Weſens eine gewiſſe Richtung zum Böſen oder Guten geben könne, und daſs folglich ein Aſtrolog nur die Stunde und Minute der Geburt zu wiſ- ſen brauche, um das Temperament, die Geiſtesfähigkeiten, die Schickſale, die B

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/45>, abgerufen am 24.11.2024.