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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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und seine Stärke, der Augapfel fällt ein,
die Gesichtszüge fallen in das Länglichte,
das schöne jugendliche Ansehen ver-
schwindet, eine blassgelbe bleyartige
Farbe bedeckt das Gesicht. Der ganze
Körper wird krankhaft, empfindlich,
die Muskelkräfte verlieren sich, der
Schlaf bringt keine Erholung, jede Be-
wegung wird sauer, die Füsse wollen
den Körper nicht mehr tragen, die Hän-
de zittern, es entstehen Schmerzen in
allen Gliedern, die Sinnwerkzeuge ver-
lieren ihre Kraft, alle Munterkeit ver-
geht. Sie reden wenig, und gleichsam
nur gezwungen; alle vorige Lebhaftig-
keit des Geistes ist erstickt. Knaben, die
Genie und Witz hatten, werden mittel-
mässige oder gar Dummköpfe; die Seele
verliert den Geschmack an allen guten
und erhabnen Gedanken; die Einbil-
dungskraft ist gänzlich verdorben. Je-
der Anblick eines weiblichen Gegenstan-
des erregt in ihnen Begierden, Angst,
Reue, Beschämung und Verzweiflung

und ſeine Stärke, der Augapfel fällt ein,
die Geſichtszüge fallen in das Länglichte,
das ſchöne jugendliche Anſehen ver-
ſchwindet, eine blaſsgelbe bleyartige
Farbe bedeckt das Geſicht. Der ganze
Körper wird krankhaft, empfindlich,
die Muskelkräfte verlieren ſich, der
Schlaf bringt keine Erholung, jede Be-
wegung wird ſauer, die Füſse wollen
den Körper nicht mehr tragen, die Hän-
de zittern, es entſtehen Schmerzen in
allen Gliedern, die Sinnwerkzeuge ver-
lieren ihre Kraft, alle Munterkeit ver-
geht. Sie reden wenig, und gleichſam
nur gezwungen; alle vorige Lebhaftig-
keit des Geiſtes iſt erſtickt. Knaben, die
Genie und Witz hatten, werden mittel-
mäſsige oder gar Dummköpfe; die Seele
verliert den Geſchmack an allen guten
und erhabnen Gedanken; die Einbil-
dungskraft iſt gänzlich verdorben. Je-
der Anblick eines weiblichen Gegenſtan-
des erregt in ihnen Begierden, Angſt,
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[347/0375] und ſeine Stärke, der Augapfel fällt ein, die Geſichtszüge fallen in das Länglichte, das ſchöne jugendliche Anſehen ver- ſchwindet, eine blaſsgelbe bleyartige Farbe bedeckt das Geſicht. Der ganze Körper wird krankhaft, empfindlich, die Muskelkräfte verlieren ſich, der Schlaf bringt keine Erholung, jede Be- wegung wird ſauer, die Füſse wollen den Körper nicht mehr tragen, die Hän- de zittern, es entſtehen Schmerzen in allen Gliedern, die Sinnwerkzeuge ver- lieren ihre Kraft, alle Munterkeit ver- geht. Sie reden wenig, und gleichſam nur gezwungen; alle vorige Lebhaftig- keit des Geiſtes iſt erſtickt. Knaben, die Genie und Witz hatten, werden mittel- mäſsige oder gar Dummköpfe; die Seele verliert den Geſchmack an allen guten und erhabnen Gedanken; die Einbil- dungskraft iſt gänzlich verdorben. Je- der Anblick eines weiblichen Gegenſtan- des erregt in ihnen Begierden, Angſt, Reue, Beſchämung und Verzweiflung

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/375>, abgerufen am 25.11.2024.