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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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merkung -- und mehr kann ich euch von keinem
der andern Denkmale sagen -- sie erregen mir
nur unangenehme Empfindungen; mein Gefühl
für Verdienst, Ruhm und Kunst ist gleich wenig
befriedigt.

Von Delft näher gegen Rotterdam wird das
Land linker Hand sehr widrig. Man übersieht un-
geheure Torfstechereien, die nun unter Wasser ste-
hen -- hie und da tritt ein schwarzer, keimloser
Boden heraus, zuweilen kleine Strecken über-
schwemmter Wiesen, deren Halme durch das Was-
ser schimmern. -- Der Himmel hatte sich um-
wölkt, die Landschaft hat etwas unendlich trübes!
Auf Erden der vom trügerischen Elemente ver-
schlungene Boden, und über ihm die schwankenden
Wolkengestalten, die sich chaotisch mit dem trüben
Gewässer vermischen.

Ich eilte von dieser phantastischen Ansicht zu der
... technischen, und ließ mir eine neu angelegte
Schleuse zeigen, die in den Leck, der uns stets zur
linken Hand floß, die Gewässer des nächsten Torf-
moors ausleert, denn hier waren schon ein paar Müh-
len gebaut, und in vollem Gange, und in den näch-
sten zwei Jahren versprach man mir Weideland,
wo jetzt das öde Wasser seine stinkenden Dünste

merkung — und mehr kann ich euch von keinem
der andern Denkmale ſagen — ſie erregen mir
nur unangenehme Empfindungen; mein Gefuͤhl
fuͤr Verdienſt, Ruhm und Kunſt iſt gleich wenig
befriedigt.

Von Delft naͤher gegen Rotterdam wird das
Land linker Hand ſehr widrig. Man uͤberſieht un-
geheure Torfſtechereien, die nun unter Waſſer ſte-
hen — hie und da tritt ein ſchwarzer, keimloſer
Boden heraus, zuweilen kleine Strecken uͤber-
ſchwemmter Wieſen, deren Halme durch das Waſ-
ſer ſchimmern. — Der Himmel hatte ſich um-
woͤlkt, die Landſchaft hat etwas unendlich truͤbes!
Auf Erden der vom truͤgeriſchen Elemente ver-
ſchlungene Boden, und uͤber ihm die ſchwankenden
Wolkengeſtalten, die ſich chaotiſch mit dem truͤben
Gewaͤſſer vermiſchen.

Ich eilte von dieſer phantaſtiſchen Anſicht zu der
… techniſchen, und ließ mir eine neu angelegte
Schleuſe zeigen, die in den Leck, der uns ſtets zur
linken Hand floß, die Gewaͤſſer des naͤchſten Torf-
moors ausleert, denn hier waren ſchon ein paar Muͤh-
len gebaut, und in vollem Gange, und in den naͤch-
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[359/0373] merkung — und mehr kann ich euch von keinem der andern Denkmale ſagen — ſie erregen mir nur unangenehme Empfindungen; mein Gefuͤhl fuͤr Verdienſt, Ruhm und Kunſt iſt gleich wenig befriedigt. Von Delft naͤher gegen Rotterdam wird das Land linker Hand ſehr widrig. Man uͤberſieht un- geheure Torfſtechereien, die nun unter Waſſer ſte- hen — hie und da tritt ein ſchwarzer, keimloſer Boden heraus, zuweilen kleine Strecken uͤber- ſchwemmter Wieſen, deren Halme durch das Waſ- ſer ſchimmern. — Der Himmel hatte ſich um- woͤlkt, die Landſchaft hat etwas unendlich truͤbes! Auf Erden der vom truͤgeriſchen Elemente ver- ſchlungene Boden, und uͤber ihm die ſchwankenden Wolkengeſtalten, die ſich chaotiſch mit dem truͤben Gewaͤſſer vermiſchen. Ich eilte von dieſer phantaſtiſchen Anſicht zu der … techniſchen, und ließ mir eine neu angelegte Schleuſe zeigen, die in den Leck, der uns ſtets zur linken Hand floß, die Gewaͤſſer des naͤchſten Torf- moors ausleert, denn hier waren ſchon ein paar Muͤh- len gebaut, und in vollem Gange, und in den naͤch- ſten zwei Jahren verſprach man mir Weideland, wo jetzt das oͤde Waſſer ſeine ſtinkenden Duͤnſte

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/373>, abgerufen am 24.11.2024.