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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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Rauch, ein stinkender Dampf entgegen, dennoch
steig ich hinab. -- Erst nach einer Weile, und
nur wenn ich den Boden erreicht habe, kann ich
durch die bläulichen Dünste, welche die Hütte an-
füllen, die Gegenstände erkennen. Die eine Seite
ist von ein Paar Schweinen, von dem Stand von
ein Paar Kühen eingenommen, gegenüber ist eine
Art Heerd von einem Fuß Höhe, worauf kaum
gespaltne grüne Bäume brennen -- im nächsten
Walde fand ich überall die nicht gefällten, sondern
niedergebrannten Stämme, deren Krone und Aeste
man am Boden verfaulen läßt, und nur den
Stamm fortfährt. Dauert nun der nächste Win-
ter länger wie der Vorrath herbei geschleppter Bäu-
me, so brennt man die hölzernen Umzäunungen,
nachher die Sparren vom Dach, und das Stroh,
das sie stützten, wird, da das Futter für die elen-
den Kühe auch mangelt, in die Krippe geworfen.
Vielleicht, kommt dann im Frühjahr einmal der
Verwalter diesen Weg, dann muß der Bewohner
dieser Hütte den Zaun herstellen, und das Dach
decken, sonst bekommt er Prügel, und einen Theil
Prügel bekommt er auf alle Fälle, weil er den
Zaun verfallen ließ; aber diese sind im Laufe des
Jahres schon berechnet. Um den niedern, rau-

Rauch, ein ſtinkender Dampf entgegen, dennoch
ſteig ich hinab. — Erſt nach einer Weile, und
nur wenn ich den Boden erreicht habe, kann ich
durch die blaͤulichen Duͤnſte, welche die Huͤtte an-
fuͤllen, die Gegenſtaͤnde erkennen. Die eine Seite
iſt von ein Paar Schweinen, von dem Stand von
ein Paar Kuͤhen eingenommen, gegenuͤber iſt eine
Art Heerd von einem Fuß Hoͤhe, worauf kaum
geſpaltne gruͤne Baͤume brennen — im naͤchſten
Walde fand ich uͤberall die nicht gefaͤllten, ſondern
niedergebrannten Staͤmme, deren Krone und Aeſte
man am Boden verfaulen laͤßt, und nur den
Stamm fortfaͤhrt. Dauert nun der naͤchſte Win-
ter laͤnger wie der Vorrath herbei geſchleppter Baͤu-
me, ſo brennt man die hoͤlzernen Umzaͤunungen,
nachher die Sparren vom Dach, und das Stroh,
das ſie ſtuͤtzten, wird, da das Futter fuͤr die elen-
den Kuͤhe auch mangelt, in die Krippe geworfen.
Vielleicht, kommt dann im Fruͤhjahr einmal der
Verwalter dieſen Weg, dann muß der Bewohner
dieſer Huͤtte den Zaun herſtellen, und das Dach
decken, ſonſt bekommt er Pruͤgel, und einen Theil
Pruͤgel bekommt er auf alle Faͤlle, weil er den
Zaun verfallen ließ; aber dieſe ſind im Laufe des
Jahres ſchon berechnet. Um den niedern, rau-

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[258/0272] Rauch, ein ſtinkender Dampf entgegen, dennoch ſteig ich hinab. — Erſt nach einer Weile, und nur wenn ich den Boden erreicht habe, kann ich durch die blaͤulichen Duͤnſte, welche die Huͤtte an- fuͤllen, die Gegenſtaͤnde erkennen. Die eine Seite iſt von ein Paar Schweinen, von dem Stand von ein Paar Kuͤhen eingenommen, gegenuͤber iſt eine Art Heerd von einem Fuß Hoͤhe, worauf kaum geſpaltne gruͤne Baͤume brennen — im naͤchſten Walde fand ich uͤberall die nicht gefaͤllten, ſondern niedergebrannten Staͤmme, deren Krone und Aeſte man am Boden verfaulen laͤßt, und nur den Stamm fortfaͤhrt. Dauert nun der naͤchſte Win- ter laͤnger wie der Vorrath herbei geſchleppter Baͤu- me, ſo brennt man die hoͤlzernen Umzaͤunungen, nachher die Sparren vom Dach, und das Stroh, das ſie ſtuͤtzten, wird, da das Futter fuͤr die elen- den Kuͤhe auch mangelt, in die Krippe geworfen. Vielleicht, kommt dann im Fruͤhjahr einmal der Verwalter dieſen Weg, dann muß der Bewohner dieſer Huͤtte den Zaun herſtellen, und das Dach decken, ſonſt bekommt er Pruͤgel, und einen Theil Pruͤgel bekommt er auf alle Faͤlle, weil er den Zaun verfallen ließ; aber dieſe ſind im Laufe des Jahres ſchon berechnet. Um den niedern, rau-

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/272>, abgerufen am 24.11.2024.