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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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schnell fortzukommen, ist der Landweg immer vor-
zuziehen, und die Schuits behalten in vielen
Rücksichten manche Unbequemlichkeit. Eigne
Gondeln, welche etwa den Eigenthümern großer
Landhäuser angehörig geschienen, und neben den
Häusern angebunden gewesen wären, sah ich gar
nicht, begegnete auch keiner Wasserparthie, wie
man auf den Schweizerseen macht, wo man um
des Schiffens willen fährt. Das ist auch in ei-
nem Lande, wo das Schiffen tägliches Bedürfniß
ist, sehr natürlich. Die Kanäle sind auch an den
mehrsten Stellen, um zum Vergnügen darauf zu
fahren, nicht breit genug. Die Trekschuits, die
unablässig zwischen den Städten den regelmäßigen
Verkehr unterhalten, sind denn ohne Zweifel von
dem Mainzer Postschiff sehr günstig unterschieden.
Sie haben drei Abtheilungen, oder Ruefen, wie
man es hier nennt. Die erste wird abgesondert
vermiethet, hat artige Polster auf den Bänken,
ein Theeservice, Gläser, einen Tisch -- vier Per-
sonen können recht bequem drinnen wohnen, und
vorn geht eine Thür auf das Steuer, wo es von
Menschen leer bleibt. In der Mitte ist der zweite
Ruef, wo die ordentlichen Leute hingehen --
das ist wie eine Dilligence -- noch mehr wie der

ſchnell fortzukommen, iſt der Landweg immer vor-
zuziehen, und die Schuits behalten in vielen
Ruͤckſichten manche Unbequemlichkeit. Eigne
Gondeln, welche etwa den Eigenthuͤmern großer
Landhaͤuſer angehoͤrig geſchienen, und neben den
Haͤuſern angebunden geweſen waͤren, ſah ich gar
nicht, begegnete auch keiner Waſſerparthie, wie
man auf den Schweizerſeen macht, wo man um
des Schiffens willen faͤhrt. Das iſt auch in ei-
nem Lande, wo das Schiffen taͤgliches Beduͤrfniß
iſt, ſehr natuͤrlich. Die Kanaͤle ſind auch an den
mehrſten Stellen, um zum Vergnuͤgen darauf zu
fahren, nicht breit genug. Die Trekſchuits, die
unablaͤſſig zwiſchen den Staͤdten den regelmaͤßigen
Verkehr unterhalten, ſind denn ohne Zweifel von
dem Mainzer Poſtſchiff ſehr guͤnſtig unterſchieden.
Sie haben drei Abtheilungen, oder Ruefen, wie
man es hier nennt. Die erſte wird abgeſondert
vermiethet, hat artige Polſter auf den Baͤnken,
ein Theeſervice, Glaͤſer, einen Tiſch — vier Per-
ſonen koͤnnen recht bequem drinnen wohnen, und
vorn geht eine Thuͤr auf das Steuer, wo es von
Menſchen leer bleibt. In der Mitte iſt der zweite
Ruef, wo die ordentlichen Leute hingehen —
das iſt wie eine Dilligence — noch mehr wie der

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[244/0258] ſchnell fortzukommen, iſt der Landweg immer vor- zuziehen, und die Schuits behalten in vielen Ruͤckſichten manche Unbequemlichkeit. Eigne Gondeln, welche etwa den Eigenthuͤmern großer Landhaͤuſer angehoͤrig geſchienen, und neben den Haͤuſern angebunden geweſen waͤren, ſah ich gar nicht, begegnete auch keiner Waſſerparthie, wie man auf den Schweizerſeen macht, wo man um des Schiffens willen faͤhrt. Das iſt auch in ei- nem Lande, wo das Schiffen taͤgliches Beduͤrfniß iſt, ſehr natuͤrlich. Die Kanaͤle ſind auch an den mehrſten Stellen, um zum Vergnuͤgen darauf zu fahren, nicht breit genug. Die Trekſchuits, die unablaͤſſig zwiſchen den Staͤdten den regelmaͤßigen Verkehr unterhalten, ſind denn ohne Zweifel von dem Mainzer Poſtſchiff ſehr guͤnſtig unterſchieden. Sie haben drei Abtheilungen, oder Ruefen, wie man es hier nennt. Die erſte wird abgeſondert vermiethet, hat artige Polſter auf den Baͤnken, ein Theeſervice, Glaͤſer, einen Tiſch — vier Per- ſonen koͤnnen recht bequem drinnen wohnen, und vorn geht eine Thuͤr auf das Steuer, wo es von Menſchen leer bleibt. In der Mitte iſt der zweite Ruef, wo die ordentlichen Leute hingehen — das iſt wie eine Dilligence — noch mehr wie der

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/258>, abgerufen am 24.11.2024.