Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.rer rother Gesichtsfarbe. Die Augen sind die Haupt- "Der Teufel ist ein Baron, Herr!" Jch weiß, ich weiß, ich kenne meinen Göthe so "Sie könnten mir einen Dienst erweisen, Bester, Wer? Je nun, er; Jhr Diener, Jhr Heiduck, "Schkramprl? der Kerl ist toll." Doch wohl nur bei Nordnordwest? Wenn der "Sie sind mir zu gelehrt, Herr Maler." rer rother Geſichtsfarbe. Die Augen ſind die Haupt- „Der Teufel iſt ein Baron, Herr!“ Jch weiß, ich weiß, ich kenne meinen Goͤthe ſo „Sie koͤnnten mir einen Dienſt erweiſen, Beſter, Wer? Je nun, er; Jhr Diener, Jhr Heiduck, „Schkramprl? der Kerl iſt toll.“ Doch wohl nur bei Nordnordweſt? Wenn der „Sie ſind mir zu gelehrt, Herr Maler.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="79"/> rer rother Geſichtsfarbe. Die Augen ſind die Haupt-<lb/> ſache bei Jhnen. Wiſſen Sie, daß Sie wunderbar<lb/> ſchoͤne Augen fuͤhren, Herr Baron? Viel zu tief, viel<lb/> zu geiſtreich fuͤr einen Baron.</p><lb/> <p>„Der Teufel iſt ein Baron, Herr!“</p><lb/> <p>Jch weiß, ich weiß, ich kenne meinen Goͤthe ſo<lb/> gut wie mein Handwerk. Der Teufel iſt Baron,<lb/> „ſieh’ her, das Wappen, das ich fuͤhre;“ es ſteht feſt,<lb/> jeder Teufel von einiger Bedeutung muß Baron ſein,<lb/> ſonſt waͤr’ er nicht hoffaͤhig in der Hoͤlle; aber nicht<lb/><hi rendition="#g">jeder</hi> Baron iſt umgekehrt ein Teufel, wie der<lb/> Augenſchein lehrt.</p><lb/> <p>„Sie koͤnnten mir einen Dienſt erweiſen, Beſter,<lb/> wenn Sie mir ehrlich ſagen wollten, wer Jhnen geſagt<lb/> hat, daß es ein Barons-Angeſicht ſei, dem Sie gegen-<lb/> waͤrtig Aufmerkſamkeit widmen.“</p><lb/> <p>Wer? Je nun, er; Jhr Diener, Jhr Heiduck,<lb/> Jhr Leib-Rieſe; der alte Mann mit der jugendlichen<lb/> Quaͤkſtimme: er ſandte mich zu Jhnen.</p><lb/> <p>„Schkramprl? der Kerl iſt toll.“</p><lb/> <p>Doch wohl nur bei Nordnordweſt? Wenn der<lb/> Wind ſuͤdlich iſt, kann er einen vornehmen Herrn von<lb/> einem Vagabunden unterſcheiden.</p><lb/> <p>„Sie ſind mir zu gelehrt, Herr Maler.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [79/0083]
rer rother Geſichtsfarbe. Die Augen ſind die Haupt-
ſache bei Jhnen. Wiſſen Sie, daß Sie wunderbar
ſchoͤne Augen fuͤhren, Herr Baron? Viel zu tief, viel
zu geiſtreich fuͤr einen Baron.
„Der Teufel iſt ein Baron, Herr!“
Jch weiß, ich weiß, ich kenne meinen Goͤthe ſo
gut wie mein Handwerk. Der Teufel iſt Baron,
„ſieh’ her, das Wappen, das ich fuͤhre;“ es ſteht feſt,
jeder Teufel von einiger Bedeutung muß Baron ſein,
ſonſt waͤr’ er nicht hoffaͤhig in der Hoͤlle; aber nicht
jeder Baron iſt umgekehrt ein Teufel, wie der
Augenſchein lehrt.
„Sie koͤnnten mir einen Dienſt erweiſen, Beſter,
wenn Sie mir ehrlich ſagen wollten, wer Jhnen geſagt
hat, daß es ein Barons-Angeſicht ſei, dem Sie gegen-
waͤrtig Aufmerkſamkeit widmen.“
Wer? Je nun, er; Jhr Diener, Jhr Heiduck,
Jhr Leib-Rieſe; der alte Mann mit der jugendlichen
Quaͤkſtimme: er ſandte mich zu Jhnen.
„Schkramprl? der Kerl iſt toll.“
Doch wohl nur bei Nordnordweſt? Wenn der
Wind ſuͤdlich iſt, kann er einen vornehmen Herrn von
einem Vagabunden unterſcheiden.
„Sie ſind mir zu gelehrt, Herr Maler.“
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