Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.So wirst Du vom Pferde fallen. "So steig' ich wieder hinauf!" Und wenn's Dir wegläuft? "Jch halt's fest!" Wir wollen versuchen. "Meinetwegen!" Anton begab sich mit Peterl in den Hof und ließ "Wird's gehen?" Schlingel, Du hast schon geritten! "Herr Schkramprl hat mich von den Reitern Warum lügst Du? "Jch wollte dem gnädigen Herrn eine Ueber- Du bist ein braver Kerl, Peterl. Hier ist Reise- So wirſt Du vom Pferde fallen. „So ſteig’ ich wieder hinauf!“ Und wenn’s Dir weglaͤuft? „Jch halt’s feſt!“ Wir wollen verſuchen. „Meinetwegen!“ Anton begab ſich mit Peterl in den Hof und ließ „Wird’s gehen?“ Schlingel, Du haſt ſchon geritten! „Herr Schkramprl hat mich von den Reitern Warum luͤgſt Du? „Jch wollte dem gnaͤdigen Herrn eine Ueber- Du biſt ein braver Kerl, Peterl. Hier iſt Reiſe- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0132" n="128"/> <p>So wirſt Du vom Pferde fallen.</p><lb/> <p>„So ſteig’ ich wieder hinauf!“</p><lb/> <p>Und wenn’s Dir weglaͤuft?</p><lb/> <p>„Jch halt’s feſt!“</p><lb/> <p>Wir wollen verſuchen.</p><lb/> <p>„Meinetwegen!“</p><lb/> <p>Anton begab ſich mit Peterl in den Hof und ließ<lb/> ein gutes Pferd ſatteln. Unterdeſſen hatte Peterl ſich<lb/> reiſefertig gemacht und bat um Geld zur Zehrung fuͤr<lb/> ſich und das Pferd. Dann ſchwang er ſich hinauf,<lb/> wie ein Affe ſo raſch, machte einige Volten im beſten<lb/> Reiterſtyl, ſprengte dann in kurzem Galopp vor den<lb/> Herrn und fragte:</p><lb/> <p>„Wird’s gehen?“</p><lb/> <p>Schlingel, Du haſt ſchon geritten!</p><lb/> <p>„Herr Schkramprl hat mich von den Reitern<lb/> genommen.“</p><lb/> <p>Warum luͤgſt Du?</p><lb/> <p>„Jch wollte dem gnaͤdigen Herrn eine Ueber-<lb/> raſchung machen.“</p><lb/> <p>Du biſt ein braver Kerl, Peterl. Hier iſt Reiſe-<lb/> geld; hier in dieſem ledernen Taͤſchchen iſt ein Brief<lb/> an Graͤfin Julia Erlenſtein in Erlenſtein, oder in<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0132]
So wirſt Du vom Pferde fallen.
„So ſteig’ ich wieder hinauf!“
Und wenn’s Dir weglaͤuft?
„Jch halt’s feſt!“
Wir wollen verſuchen.
„Meinetwegen!“
Anton begab ſich mit Peterl in den Hof und ließ
ein gutes Pferd ſatteln. Unterdeſſen hatte Peterl ſich
reiſefertig gemacht und bat um Geld zur Zehrung fuͤr
ſich und das Pferd. Dann ſchwang er ſich hinauf,
wie ein Affe ſo raſch, machte einige Volten im beſten
Reiterſtyl, ſprengte dann in kurzem Galopp vor den
Herrn und fragte:
„Wird’s gehen?“
Schlingel, Du haſt ſchon geritten!
„Herr Schkramprl hat mich von den Reitern
genommen.“
Warum luͤgſt Du?
„Jch wollte dem gnaͤdigen Herrn eine Ueber-
raſchung machen.“
Du biſt ein braver Kerl, Peterl. Hier iſt Reiſe-
geld; hier in dieſem ledernen Taͤſchchen iſt ein Brief
an Graͤfin Julia Erlenſtein in Erlenſtein, oder in
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