Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.müßte doch eine kleine Unterhaltung gewähren. Das Sie muß mich für einen rechten Stock halten, Auch täusch' ich mich gewiß nicht, wenn ich Nun, desto besser. So bleibt mir ja Zeit genug Vom 25. November. "Sie hat's gemerkt! Jhre Augen wurden noch Vom 26. November. "Das ist seltsam. Sie weicht mir aus, mit einer muͤßte doch eine kleine Unterhaltung gewaͤhren. Das Sie muß mich fuͤr einen rechten Stock halten, Auch taͤuſch’ ich mich gewiß nicht, wenn ich Nun, deſto beſſer. So bleibt mir ja Zeit genug Vom 25. November. „Sie hat’s gemerkt! Jhre Augen wurden noch Vom 26. November. „Das iſt ſeltſam. Sie weicht mir aus, mit einer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0121" n="117"/> muͤßte doch eine kleine Unterhaltung gewaͤhren. Das<lb/> Maͤdchen verlangt es nicht beſſer; man ſieht’s ihr an.<lb/> Sie wirft mir haͤufig verſtohlene Blicke zu, die deut-<lb/> lich ſagen: wenn mit Dir nur zu ſprechen waͤre, ich<lb/> moͤchte Dir allerlei eroͤffnen.</p><lb/> <p>Sie muß mich fuͤr einen rechten Stock halten,<lb/> ohne Augen, ohne Gefuͤhl.</p><lb/> <p>Auch taͤuſch’ ich mich gewiß nicht, wenn ich<lb/> annehme, der Alte will nichts Entſchiedenes thun, bis<lb/> ich nicht durch die erſte Reiſe, die er mich allein unter-<lb/> nehmen laͤßt, meine Brauchbarkeit fuͤr’s Geſchaͤft an<lb/> den Tag gelegt habe. Eher wird er nicht Ernſt<lb/> machen mit der Verlobung, das ſeh’ ich ſchon.</p><lb/> <p>Nun, deſto beſſer. So bleibt mir ja Zeit genug<lb/> fuͤr einen kleinen Roman. Morgen fang’ ich an, ihn<lb/> zu ſpielen.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">Vom 25. November.</hi> </dateline><lb/> <p>„Sie hat’s gemerkt! Jhre Augen wurden noch<lb/> einmal ſo groß, da ich ſie im Voruͤbergeh’n auf der<lb/> Treppe anſprach und ſie fragte, wann wir ein trau-<lb/> liches Viertelſtuͤndchen verplaudern koͤnnten? Erwie-<lb/> dert hat ſie nichts. Mein Roman hat begonnen.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">Vom 26. November.</hi> </dateline><lb/> <p>„Das iſt ſeltſam. Sie weicht mir aus, mit einer<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0121]
muͤßte doch eine kleine Unterhaltung gewaͤhren. Das
Maͤdchen verlangt es nicht beſſer; man ſieht’s ihr an.
Sie wirft mir haͤufig verſtohlene Blicke zu, die deut-
lich ſagen: wenn mit Dir nur zu ſprechen waͤre, ich
moͤchte Dir allerlei eroͤffnen.
Sie muß mich fuͤr einen rechten Stock halten,
ohne Augen, ohne Gefuͤhl.
Auch taͤuſch’ ich mich gewiß nicht, wenn ich
annehme, der Alte will nichts Entſchiedenes thun, bis
ich nicht durch die erſte Reiſe, die er mich allein unter-
nehmen laͤßt, meine Brauchbarkeit fuͤr’s Geſchaͤft an
den Tag gelegt habe. Eher wird er nicht Ernſt
machen mit der Verlobung, das ſeh’ ich ſchon.
Nun, deſto beſſer. So bleibt mir ja Zeit genug
fuͤr einen kleinen Roman. Morgen fang’ ich an, ihn
zu ſpielen.“
Vom 25. November.
„Sie hat’s gemerkt! Jhre Augen wurden noch
einmal ſo groß, da ich ſie im Voruͤbergeh’n auf der
Treppe anſprach und ſie fragte, wann wir ein trau-
liches Viertelſtuͤndchen verplaudern koͤnnten? Erwie-
dert hat ſie nichts. Mein Roman hat begonnen.“
Vom 26. November.
„Das iſt ſeltſam. Sie weicht mir aus, mit einer
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