Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.Exklusivität gewiß behagen. Jch will's ihr so beschrei- M. vom 28. August. "Weh' mir, was hab' ich gethan. Und wer Warum auch sitzt Herr Vlämert so fest über sei- Dieser geduldige, immer lächelnde Jeantet mit Madame begab sich gestern in meiner Begleitung Anfänglich ging Alles gut. Frau Käthchen freute Exkluſivitaͤt gewiß behagen. Jch will’s ihr ſo beſchrei- M. vom 28. Auguſt. „Weh’ mir, was hab’ ich gethan. Und wer Warum auch ſitzt Herr Vlaͤmert ſo feſt uͤber ſei- Dieſer geduldige, immer laͤchelnde Jeantet mit Madame begab ſich geſtern in meiner Begleitung Anfaͤnglich ging Alles gut. Frau Kaͤthchen freute <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0239" n="237"/> Exkluſivitaͤt gewiß behagen. Jch will’s ihr ſo beſchrei-<lb/> ben, daß ſie einwilliget, ſich von mir hinfuͤhren zu<lb/> laſſen.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">M. vom 28. Auguſt.</hi> </dateline><lb/> <p>„Weh’ mir, was hab’ ich gethan. Und wer<lb/> konnte das ahnen?</p><lb/> <p>Warum auch ſitzt Herr Vlaͤmert ſo feſt uͤber ſei-<lb/> nem Othello, daß er ſelbſt .... dieſen Satz darf ich<lb/> nicht ausſchreiben; ſchon indem ich ihn weiter denke,<lb/> erregt er mir Entſetzen.</p><lb/> <p>Dieſer geduldige, immer laͤchelnde Jeantet mit<lb/> ſeinem dicken Haarzopf! Wenn er wuͤßte, was er<lb/> angerichtet hat!</p><lb/> <p>Madame begab ſich geſtern in meiner Begleitung<lb/> allein dahin, um die Kanarienvoͤgel zu ſehen. Unſer<lb/> Herr hatte ſich nicht bewegen laſſen mitzugehen, weil<lb/> er erklaͤrte: das waͤren Narrheiten. Es war in aller<lb/> Fruͤhe, ehe noch bei uns die Kaſſe geoͤffnet wird.<lb/> Herr Jeantet wollte ſo gefaͤllig ſein fuͤr Madame eine<lb/> Extra-Vorſtellung zu geben und deshalb befanden ſich<lb/> ungluͤcklicher Weiſe keine Zuſchauer dort, außer uns.</p><lb/> <p>Anfaͤnglich ging Alles gut. Frau Kaͤthchen freute<lb/> ſich wie ein Kind an den allerliebſten Thieren. Sie<lb/> redete nicht; wie es uͤberhaupt in ihrem Weſen liegt,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0239]
Exkluſivitaͤt gewiß behagen. Jch will’s ihr ſo beſchrei-
ben, daß ſie einwilliget, ſich von mir hinfuͤhren zu
laſſen.“
M. vom 28. Auguſt.
„Weh’ mir, was hab’ ich gethan. Und wer
konnte das ahnen?
Warum auch ſitzt Herr Vlaͤmert ſo feſt uͤber ſei-
nem Othello, daß er ſelbſt .... dieſen Satz darf ich
nicht ausſchreiben; ſchon indem ich ihn weiter denke,
erregt er mir Entſetzen.
Dieſer geduldige, immer laͤchelnde Jeantet mit
ſeinem dicken Haarzopf! Wenn er wuͤßte, was er
angerichtet hat!
Madame begab ſich geſtern in meiner Begleitung
allein dahin, um die Kanarienvoͤgel zu ſehen. Unſer
Herr hatte ſich nicht bewegen laſſen mitzugehen, weil
er erklaͤrte: das waͤren Narrheiten. Es war in aller
Fruͤhe, ehe noch bei uns die Kaſſe geoͤffnet wird.
Herr Jeantet wollte ſo gefaͤllig ſein fuͤr Madame eine
Extra-Vorſtellung zu geben und deshalb befanden ſich
ungluͤcklicher Weiſe keine Zuſchauer dort, außer uns.
Anfaͤnglich ging Alles gut. Frau Kaͤthchen freute
ſich wie ein Kind an den allerliebſten Thieren. Sie
redete nicht; wie es uͤberhaupt in ihrem Weſen liegt,
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