Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.Sie mich nehmen, glauben Sie mich brauchen zu Auf Ehre, ich verlang' es nicht besser; doch scheint "Alles wird Jhnen sehr begreiflich sein, sobald Sie Sie machen mir die größte Freude; hier unsere Anton war schon entschwunden und so leicht und Sie mich nehmen, glauben Sie mich brauchen zu Auf Ehre, ich verlang’ es nicht beſſer; doch ſcheint „Alles wird Jhnen ſehr begreiflich ſein, ſobald Sie Sie machen mir die groͤßte Freude; hier unſere Anton war ſchon entſchwunden und ſo leicht und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0219" n="217"/> Sie mich nehmen, glauben Sie mich brauchen zu<lb/> koͤnnen, wenn ich mich anbiete?“</p><lb/> <p>Auf Ehre, ich verlang’ es nicht beſſer; doch ſcheint<lb/> mir unbegreiflich ...</p><lb/> <p>„Alles wird Jhnen ſehr begreiflich ſein, ſobald Sie<lb/> mich gehoͤrt. Jetzt ruft mich meine leider noch nicht<lb/> beendete Leibeigenſchaft in den Cirkus. Darf ich<lb/> nach Erfuͤllung der heutigen Pflicht bei Jhnen ein-<lb/> ſprechen?“</p><lb/> <p>Sie machen mir die groͤßte Freude; hier unſere<lb/> Adreſſe. Wenn ich aber nur klug werden koͤnnte,<lb/> aus dieſem uͤberraſchenden Anerbieten ....</p><lb/> <p>Anton war ſchon entſchwunden und ſo leicht und<lb/> froͤhlich bei der an der Kaſſe leſenden Dame voruͤber-<lb/> geflogen, daß er gaͤnzlich vergeſſen, ihr ſeine Empfeh-<lb/> lung zu machen. Eben ſo eilig entfloh er nach voll-<lb/> brachter Arbeit aus der Man<hi rendition="#aq">è</hi>ge, trieb ſich in den<lb/> Spaziergaͤngen umher, bis er endlich die Lampen<lb/> vor Vlaͤmerts Kaſſe erloſchen, die Thuͤren der Bude<lb/> geſchloſſen ſah, und begab ſich ſodann mit klopfendem<lb/> Herzen dahin, wo uͤber ſeine naͤchſte Beſtimmung ent-<lb/> ſchieden werden ſollte. Die Eindringlichkeit ſeiner<lb/> Gruͤnde, die innerſte Selbſtuͤberzeugung mit der er die-<lb/> ſelben vortrug, die Offenheit ſeiner Bekenntniſſe (ſo<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0219]
Sie mich nehmen, glauben Sie mich brauchen zu
koͤnnen, wenn ich mich anbiete?“
Auf Ehre, ich verlang’ es nicht beſſer; doch ſcheint
mir unbegreiflich ...
„Alles wird Jhnen ſehr begreiflich ſein, ſobald Sie
mich gehoͤrt. Jetzt ruft mich meine leider noch nicht
beendete Leibeigenſchaft in den Cirkus. Darf ich
nach Erfuͤllung der heutigen Pflicht bei Jhnen ein-
ſprechen?“
Sie machen mir die groͤßte Freude; hier unſere
Adreſſe. Wenn ich aber nur klug werden koͤnnte,
aus dieſem uͤberraſchenden Anerbieten ....
Anton war ſchon entſchwunden und ſo leicht und
froͤhlich bei der an der Kaſſe leſenden Dame voruͤber-
geflogen, daß er gaͤnzlich vergeſſen, ihr ſeine Empfeh-
lung zu machen. Eben ſo eilig entfloh er nach voll-
brachter Arbeit aus der Manège, trieb ſich in den
Spaziergaͤngen umher, bis er endlich die Lampen
vor Vlaͤmerts Kaſſe erloſchen, die Thuͤren der Bude
geſchloſſen ſah, und begab ſich ſodann mit klopfendem
Herzen dahin, wo uͤber ſeine naͤchſte Beſtimmung ent-
ſchieden werden ſollte. Die Eindringlichkeit ſeiner
Gruͤnde, die innerſte Selbſtuͤberzeugung mit der er die-
ſelben vortrug, die Offenheit ſeiner Bekenntniſſe (ſo
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