Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.Poetische XIII. Gaston de Foix. Jch hab in kurtzer Zeit dreymahl den Feind geschla- gen/ Mein grünes Lorberblat das muste Purpur tragen. Des Feindes Hand beschrieb selbst meinen Helden Muth/ Die Feder war ein Spieß/ die Tinte war das Blut. XIV. Grafens Flisco. Das Hauß von Doria das tracht' ich zu verderben/ Es solte dessen Fall die Herrschafft mir erwerben. Der Himmel der verlacht der Menschen stoltzen Schluß/ Und macht daß böser Rath zu Wasser werden muß. XV. Juan d' Austria. Des Vatern Tapfferkeit hab ich als Sohn geerbet/ Und durch der Türcken-Blut die wilde See gefär- bet. Constantinopeln legt ich Trauer-Kleider an/ Und zeigte/ daß der Muth die Macht bezwingen (kan. XVI. Des Marschall Anckers. Wer Hof und Hoffnung liebt/ wer Fürsten Wor- ten trauet/ Und auf der Herren Gunst geringe Gründe bauet. Den lehret diese Grufft/ daß er nicht recht gethan/ Weil auch ein Ancker nicht bey Hofe halten kan. Bar-
Poetiſche XIII. Gaſton de Foix. Jch hab in kurtzer Zeit dreymahl den Feind geſchla- gen/ Mein gruͤnes Lorberblat das muſte Purpur tragen. Des Feindes Hand beſchrieb ſelbſt meinen Helden Muth/ Die Feder war ein Spieß/ die Tinte war das Blut. XIV. Grafens Fliſco. Das Hauß von Doria das tracht’ ich zu verderben/ Es ſolte deſſen Fall die Herrſchafft mir erwerben. Der Himmel der verlacht der Menſchen ſtoltzen Schluß/ Und macht daß boͤſer Rath zu Waſſer werden muß. XV. Juan d’ Auſtria. Des Vatern Tapfferkeit hab ich als Sohn geerbet/ Und durch der Tuͤrcken-Blut die wilde See gefaͤr- bet. Conſtantinopeln legt ich Trauer-Kleider an/ Und zeigte/ daß der Muth die Macht bezwingen (kan. XVI. Des Marſchall Anckers. Wer Hof und Hoffnung liebt/ wer Fuͤrſten Wor- ten trauet/ Und auf der Herren Gunſt geringe Gruͤnde bauet. Den lehret dieſe Grufft/ daß er nicht recht gethan/ Weil auch ein Ancker nicht bey Hofe halten kan. Bar-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0592"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Poetiſche</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XIII</hi>.<lb/> Gaſton de Foix.</hi> </hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Jch hab in kurtzer Zeit dreymahl den Feind geſchla-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gen/</hi> </l><lb/> <l>Mein gruͤnes Lorberblat das muſte Purpur tragen.</l><lb/> <l>Des Feindes Hand beſchrieb ſelbſt meinen Helden</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Muth/</hi> </l><lb/> <l>Die Feder war ein Spieß/ die Tinte war das Blut.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIV.</hi><lb/> Grafens <hi rendition="#aq">Fliſco.</hi></hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Das Hauß von <hi rendition="#aq">Doria</hi> das tracht’ ich zu verderben/</l><lb/> <l>Es ſolte deſſen Fall die Herrſchafft mir erwerben.</l><lb/> <l>Der Himmel der verlacht der Menſchen ſtoltzen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Schluß/</hi> </l><lb/> <l>Und macht daß boͤſer Rath zu Waſſer werden muß.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">XV.<lb/> Juan d’ Auſtria.</hi> </hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Des Vatern Tapfferkeit hab ich als Sohn geerbet/</l><lb/> <l>Und durch der Tuͤrcken-Blut die wilde See gefaͤr-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">bet.</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#aq">Conſtantinopeln</hi> legt ich Trauer-Kleider an/</l><lb/> <l>Und zeigte/ daß der Muth die Macht bezwingen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">(kan.</hi> </l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XVI.</hi><lb/> Des Marſchall Anckers.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Wer Hof und Hoffnung liebt/ wer Fuͤrſten Wor-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ten trauet/</hi> </l><lb/> <l>Und auf der Herren Gunſt geringe Gruͤnde bauet.</l><lb/> <l>Den lehret dieſe Grufft/ daß er nicht recht gethan/</l><lb/> <l>Weil auch ein Ancker nicht bey Hofe halten kan.</l> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Bar-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0592]
Poetiſche
XIII.
Gaſton de Foix.
Jch hab in kurtzer Zeit dreymahl den Feind geſchla-
gen/
Mein gruͤnes Lorberblat das muſte Purpur tragen.
Des Feindes Hand beſchrieb ſelbſt meinen Helden
Muth/
Die Feder war ein Spieß/ die Tinte war das Blut.
XIV.
Grafens Fliſco.
Das Hauß von Doria das tracht’ ich zu verderben/
Es ſolte deſſen Fall die Herrſchafft mir erwerben.
Der Himmel der verlacht der Menſchen ſtoltzen
Schluß/
Und macht daß boͤſer Rath zu Waſſer werden muß.
XV.
Juan d’ Auſtria.
Des Vatern Tapfferkeit hab ich als Sohn geerbet/
Und durch der Tuͤrcken-Blut die wilde See gefaͤr-
bet.
Conſtantinopeln legt ich Trauer-Kleider an/
Und zeigte/ daß der Muth die Macht bezwingen
(kan.
XVI.
Des Marſchall Anckers.
Wer Hof und Hoffnung liebt/ wer Fuͤrſten Wor-
ten trauet/
Und auf der Herren Gunſt geringe Gruͤnde bauet.
Den lehret dieſe Grufft/ daß er nicht recht gethan/
Weil auch ein Ancker nicht bey Hofe halten kan.
Bar-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/592 |
Zitationshilfe: | Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/592>, abgerufen am 16.07.2024. |