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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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und Adelind. Gr. Friedeb. Gemahlin.
Jch holt auß AEtnae Schloß die tausend Wunder-
Brände/
Und sagte diß dabey: Der Lieb ist nichts zuschwer.
Jch baute mir ein Hauß auf Zembels kälten Rücken/
Mit altem Eiß bedeckt/ das von der Sündfluth weiß/
Und könt ich einen Stift in diesen Orth erblicken/
So grüb ich dieses ein: Hier brennt es unter Eiß.
Doch rechte Liebe sucht was mehr als dürre Zeilen/
Sie will mit That/ und nicht mit Worten/ seyn genehrt/
Sie heist mich zu dem Stahl und nicht zur Feder eilen/
Weil die Gelegenheit uns bald den Rücken kehrt.
Nach dreyen Tagen will ich nechst dem Schlosse jagen/
So schaue das der Hirsch aus seinem Stande rückt/
Dann will ich einen Streich von deinetwegen wagen/
Und trennen was dir hat den freyen Kuß bestrickt.
Du wirst dann diesen Fall so gut du kanst beweinen/
Und durch ein traurig Ach eröffnen deinen Mundt/
Wer seinen Firniß recht läst für den Menschen schei-
nen/
Dem ist der Firniß oft ein eisenfester Grundt.
Dann laß die rothe Schuld nur gantz auf meinen Len-
den/
Denn einem Manne steht das Laster besser an/
Ein Mann bringt ohne Müh den Fleck von seinen
Händen/
Den eine Frau nicht wohl von ihren waschen kan.
Genug/ die Feder muß dem harten Eisen weichen/
Ein rechter Heldenschluß wird durch die That gekrönt/
Dafern du blühen solst/ so muß dein Mann verbleichen/
Es scheint der Lieb Altar wird durch sein Blut versöhnt.

Liebe

und Adelind. Gr. Friedeb. Gemahlin.
Jch holt auß Ætnæ Schloß die tauſend Wunder-
Braͤnde/
Und ſagte diß dabey: Der Lieb iſt nichts zuſchwer.
Jch baute mir ein Hauß auf Zembels kaͤlten Ruͤcken/
Mit altem Eiß bedeckt/ das von der Suͤndfluth weiß/
Und koͤnt ich einen Stift in dieſen Orth erblicken/
So gruͤb ich dieſes ein: Hier brennt es unter Eiß.
Doch rechte Liebe ſucht was mehr als duͤrre Zeilen/
Sie will mit That/ und nicht mit Worten/ ſeyn genehrt/
Sie heiſt mich zu dem Stahl und nicht zur Feder eilen/
Weil die Gelegenheit uns bald den Ruͤcken kehrt.
Nach dreyen Tagen will ich nechſt dem Schloſſe jagen/
So ſchaue das der Hirſch aus ſeinem Stande ruͤckt/
Dann will ich einen Streich von deinetwegen wagen/
Und trennen was dir hat den freyen Kuß beſtrickt.
Du wirſt dann dieſen Fall ſo gut du kanſt beweinen/
Und durch ein traurig Ach eroͤffnen deinen Mundt/
Wer ſeinen Firniß recht laͤſt fuͤr den Menſchen ſchei-
nen/
Dem iſt der Firniß oft ein eiſenfeſter Grundt.
Dann laß die rothe Schuld nur gantz auf meinen Len-
den/
Denn einem Manne ſteht das Laſter beſſer an/
Ein Mann bringt ohne Muͤh den Fleck von ſeinen
Haͤnden/
Den eine Frau nicht wohl von ihren waſchen kan.
Genug/ die Feder muß dem harten Eiſen weichen/
Ein rechter Heldenſchluß wird durch die That gekroͤnt/
Dafern du bluͤhen ſolſt/ ſo muß dein Mann verbleichen/
Es ſcheint der Lieb Altar wird durch ſein Blut verſoͤhnt.

Liebe
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[143/0567] und Adelind. Gr. Friedeb. Gemahlin. Jch holt auß Ætnæ Schloß die tauſend Wunder- Braͤnde/ Und ſagte diß dabey: Der Lieb iſt nichts zuſchwer. Jch baute mir ein Hauß auf Zembels kaͤlten Ruͤcken/ Mit altem Eiß bedeckt/ das von der Suͤndfluth weiß/ Und koͤnt ich einen Stift in dieſen Orth erblicken/ So gruͤb ich dieſes ein: Hier brennt es unter Eiß. Doch rechte Liebe ſucht was mehr als duͤrre Zeilen/ Sie will mit That/ und nicht mit Worten/ ſeyn genehrt/ Sie heiſt mich zu dem Stahl und nicht zur Feder eilen/ Weil die Gelegenheit uns bald den Ruͤcken kehrt. Nach dreyen Tagen will ich nechſt dem Schloſſe jagen/ So ſchaue das der Hirſch aus ſeinem Stande ruͤckt/ Dann will ich einen Streich von deinetwegen wagen/ Und trennen was dir hat den freyen Kuß beſtrickt. Du wirſt dann dieſen Fall ſo gut du kanſt beweinen/ Und durch ein traurig Ach eroͤffnen deinen Mundt/ Wer ſeinen Firniß recht laͤſt fuͤr den Menſchen ſchei- nen/ Dem iſt der Firniß oft ein eiſenfeſter Grundt. Dann laß die rothe Schuld nur gantz auf meinen Len- den/ Denn einem Manne ſteht das Laſter beſſer an/ Ein Mann bringt ohne Muͤh den Fleck von ſeinen Haͤnden/ Den eine Frau nicht wohl von ihren waſchen kan. Genug/ die Feder muß dem harten Eiſen weichen/ Ein rechter Heldenſchluß wird durch die That gekroͤnt/ Dafern du bluͤhen ſolſt/ ſo muß dein Mann verbleichen/ Es ſcheint der Lieb Altar wird durch ſein Blut verſoͤhnt. Liebe

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/567>, abgerufen am 24.11.2024.