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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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und Fräulein Jutta etc.
Fräulein schleunig zu Pferde setzen/ und eilet mit
ihren Geliebten in Böhmen/ da sie dann Christ-
licher Verordnung nach zusammen gegeben wor-
den seyn. Die wunderbahren Zufälle/ so we-
gen dieser Entführung endlich entstanden/ ferner
zubeschreiben/ wehre nichts anders/ als den An-
fang zu einer neuen Geschicht zumachen/ Jch
wende mich zu meinen Briefen und höre hier auf.

Przetislaues an Juthen.
HJer schreibet/ dessen Hand und Auge du nicht
kennest/
Der dich nur durch Bericht allein hat ange-
schaut/
Erweg' eh' als du mich zu kühn und thöricht nennest/
Wie Lieb und Hoffnung uns viel fremde Schlösser
baut.
Jch weiß es die Vernunfft reimt dieses nicht zusam-
men/
Jch war durch dich beraubt/ und sahest mich doch nicht/
Doch dencke/ daß die Brunst mit kräfftenreichen
Flammen/
Durch Mauer der Vernunfft und der Gesetze bricht.
Jch muß es nur gestehn und schreib es unverholen/
Dieweil die Feder mir durch Liebe wird bewegt/
Du hast/ dir unbewust/ das Hertze mir gestohlen/
Und in das Kloster hin nechst den Altar gelegt.
Sucht

und Fraͤulein Jutta ꝛc.
Fraͤulein ſchleunig zu Pferde ſetzen/ und eilet mit
ihren Geliebten in Boͤhmen/ da ſie dann Chriſt-
licher Verordnung nach zuſammen gegeben wor-
den ſeyn. Die wunderbahren Zufaͤlle/ ſo we-
gen dieſer Entfuͤhrung endlich entſtanden/ ferner
zubeſchreiben/ wehre nichts anders/ als den An-
fang zu einer neuen Geſchicht zumachen/ Jch
wende mich zu meinen Briefen und hoͤre hier auf.

Przetislaues an Juthen.
HJer ſchreibet/ deſſen Hand und Auge du nicht
kenneſt/
Der dich nur durch Bericht allein hat ange-
ſchaut/
Erweg’ eh’ als du mich zu kuͤhn und thoͤricht nenneſt/
Wie Lieb und Hoffnung uns viel fremde Schloͤſſer
baut.
Jch weiß es die Vernunfft reimt dieſes nicht zuſam-
men/
Jch war durch dich beraubt/ uñ ſaheſt mich doch nicht/
Doch dencke/ daß die Brunſt mit kraͤfftenreichen
Flammen/
Durch Mauer der Vernunfft und der Geſetze bricht.
Jch muß es nur geſtehn und ſchreib es unverholen/
Dieweil die Feder mir durch Liebe wird bewegt/
Du haſt/ dir unbewuſt/ das Hertze mir geſtohlen/
Und in das Kloſter hin nechſt den Altar gelegt.
Sucht
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[29/0453] und Fraͤulein Jutta ꝛc. Fraͤulein ſchleunig zu Pferde ſetzen/ und eilet mit ihren Geliebten in Boͤhmen/ da ſie dann Chriſt- licher Verordnung nach zuſammen gegeben wor- den ſeyn. Die wunderbahren Zufaͤlle/ ſo we- gen dieſer Entfuͤhrung endlich entſtanden/ ferner zubeſchreiben/ wehre nichts anders/ als den An- fang zu einer neuen Geſchicht zumachen/ Jch wende mich zu meinen Briefen und hoͤre hier auf. Przetislaues an Juthen. HJer ſchreibet/ deſſen Hand und Auge du nicht kenneſt/ Der dich nur durch Bericht allein hat ange- ſchaut/ Erweg’ eh’ als du mich zu kuͤhn und thoͤricht nenneſt/ Wie Lieb und Hoffnung uns viel fremde Schloͤſſer baut. Jch weiß es die Vernunfft reimt dieſes nicht zuſam- men/ Jch war durch dich beraubt/ uñ ſaheſt mich doch nicht/ Doch dencke/ daß die Brunſt mit kraͤfftenreichen Flammen/ Durch Mauer der Vernunfft und der Geſetze bricht. Jch muß es nur geſtehn und ſchreib es unverholen/ Dieweil die Feder mir durch Liebe wird bewegt/ Du haſt/ dir unbewuſt/ das Hertze mir geſtohlen/ Und in das Kloſter hin nechſt den Altar gelegt. Sucht

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/453>, abgerufen am 23.11.2024.