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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Liebe zwischen Eginhard und Fräul etc.
Genug mein Eginhard/ ich kan nicht ferner schreiben/
Die Finger zittern mir/ du hast genug Bericht/
Wer Wort und Meinungen kan auf das höchste trei-
ben/
Der stecket voll Betrug/ gewiß er liebet nicht.
Kom/ kom/ und säume nicht! Die Armen stehn dir
offen/
Dir/ dir verschreib ich mich/ nur fodre deine Schuld;
Mein Wünschen ist itzund vermählt mit deinem Hof-
fen/
Du bist dem Vater treu und auch der Tochter hold.
Der Himmel blase nun in unsre Liebes Flammen/
Es weh' uns dessen Gunst Ziebeth und Bisem zu;
Es hefft uns seine Hand durch einen Drath zusammen/
Der keinen Mangel hat und lieblich ist wie du.
Begehrst du eine Zeit/ ich wart auf dich nach Achten/
Mein Zimmer wird alsdann ohn alle Riegel seyn/
Die Flammen lassen sich am füglichsten betrachten/
Wann uns entzogen ist der klahre Tages Schein.
Jtzt schmeck ich allbereit die hochgewünschten Stun-
den/
Ach Sonne säume nicht und ende deinen Lauff/
Du weist ja wie mir ist/ du hast es auch empfunden/
Mein Brieflein schließ ich zu und meine Cammer
auf.



Liebe

Liebe zwiſchen Eginhard und Fraͤul ꝛc.
Genug mein Eginhard/ ich kan nicht ferner ſchreiben/
Die Finger zittern mir/ du haſt genug Bericht/
Wer Wort und Meinungen kan auf das hoͤchſte trei-
ben/
Der ſtecket voll Betrug/ gewiß er liebet nicht.
Kom/ kom/ und ſaͤume nicht! Die Armen ſtehn dir
offen/
Dir/ dir verſchreib ich mich/ nur fodre deine Schuld;
Mein Wuͤnſchen iſt itzund vermaͤhlt mit deinem Hof-
fen/
Du biſt dem Vater treu und auch der Tochter hold.
Der Himmel blaſe nun in unſre Liebes Flammen/
Es weh’ uns deſſen Gunſt Ziebeth und Biſem zu;
Es hefft uns ſeine Hand durch einen Drath zuſammen/
Der keinen Mangel hat und lieblich iſt wie du.
Begehrſt du eine Zeit/ ich wart auf dich nach Achten/
Mein Zimmer wird alsdann ohn alle Riegel ſeyn/
Die Flammen laſſen ſich am fuͤglichſten betrachten/
Wann uns entzogen iſt der klahre Tages Schein.
Jtzt ſchmeck ich allbereit die hochgewuͤnſchten Stun-
den/
Ach Sonne ſaͤume nicht und ende deinen Lauff/
Du weiſt ja wie mir iſt/ du haſt es auch empfunden/
Mein Brieflein ſchließ ich zu und meine Cammer
auf.



Liebe
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[12/0436] Liebe zwiſchen Eginhard und Fraͤul ꝛc. Genug mein Eginhard/ ich kan nicht ferner ſchreiben/ Die Finger zittern mir/ du haſt genug Bericht/ Wer Wort und Meinungen kan auf das hoͤchſte trei- ben/ Der ſtecket voll Betrug/ gewiß er liebet nicht. Kom/ kom/ und ſaͤume nicht! Die Armen ſtehn dir offen/ Dir/ dir verſchreib ich mich/ nur fodre deine Schuld; Mein Wuͤnſchen iſt itzund vermaͤhlt mit deinem Hof- fen/ Du biſt dem Vater treu und auch der Tochter hold. Der Himmel blaſe nun in unſre Liebes Flammen/ Es weh’ uns deſſen Gunſt Ziebeth und Biſem zu; Es hefft uns ſeine Hand durch einen Drath zuſammen/ Der keinen Mangel hat und lieblich iſt wie du. Begehrſt du eine Zeit/ ich wart auf dich nach Achten/ Mein Zimmer wird alsdann ohn alle Riegel ſeyn/ Die Flammen laſſen ſich am fuͤglichſten betrachten/ Wann uns entzogen iſt der klahre Tages Schein. Jtzt ſchmeck ich allbereit die hochgewuͤnſchten Stun- den/ Ach Sonne ſaͤume nicht und ende deinen Lauff/ Du weiſt ja wie mir iſt/ du haſt es auch empfunden/ Mein Brieflein ſchließ ich zu und meine Cammer auf. Liebe

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/436>, abgerufen am 25.11.2024.