Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.Der sterbende Und das Gewölck und Sternenschein/Von gleicher Höhe sey zu schätzen. Doch so man durch des Windes Stärcke/ Nur könte seyn dahin gestelt/ Wo die berühmte Wohnung hält Den Auszug aller Wunderwercke/ Wir machten uns auf diesen Plan/ Wo man die Sonne schauen kan/ Wann sie ihr reiches Feuer zeiget/ Jn einem Himmel/ dessen Schein Der Sterne Licht wil gleiche seyn/ Dahin auch kein Gewölcke steiget. Wann wir von dieser Freuden-Spitze/ So über alle Donner geht/ Da Ehre/ Lust und Freude steht/ Uns kehrten zu dem alten Sitze/ Wir würden schamroth vor der Zeit/ Und in dem Geiste hoch erfreut/ Von wegen dieser hohen Sachen; Jn dem ja Silber/ Gold und Geld Allhier nicht mehr die Wage hält/ Und uns bewegen zu de[m] lachen. Wann nun die Fisch aus ihren Wellen/ Da manch Orcan ein Spiel erweckt/ Und auch Neptunen selbst erschreckt/ Sich zu den Menschen solten stellen; Wann sie aus dieser nassen Bahn/ Da Saltz und Schaum regiren kan/ Zu dieser Wohnung solten kommen/ Sie liessen auch die Freude aus/ Als wenn wir schauten dieses Hauß/ Davon das Weltlicht Glantz genommen. Der Marmel so die Wand umkräntzet/ Der Stein so unsre Finger ziehrt/ Was Jndien im Busen führt/ Und in der Berge Därmen gläntzet; Mit
Der ſterbende Und das Gewoͤlck und Sternenſchein/Von gleicher Hoͤhe ſey zu ſchaͤtzen. Doch ſo man durch des Windes Staͤrcke/ Nur koͤnte ſeyn dahin geſtelt/ Wo die beruͤhmte Wohnung haͤlt Den Auszug aller Wunderwercke/ Wir machten uns auf dieſen Plan/ Wo man die Sonne ſchauen kan/ Wann ſie ihr reiches Feuer zeiget/ Jn einem Himmel/ deſſen Schein Der Sterne Licht wil gleiche ſeyn/ Dahin auch kein Gewoͤlcke ſteiget. Wann wir von dieſer Freuden-Spitze/ So uͤber alle Donner geht/ Da Ehre/ Luſt und Freude ſteht/ Uns kehrten zu dem alten Sitze/ Wir wuͤrden ſchamroth vor der Zeit/ Und in dem Geiſte hoch erfreut/ Von wegen dieſer hohen Sachen; Jn dem ja Silber/ Gold und Geld Allhier nicht mehr die Wage haͤlt/ Und uns bewegen zu de[m] lachen. Wann nun die Fiſch aus ihren Wellen/ Da manch Orcan ein Spiel erweckt/ Und auch Neptunen ſelbſt erſchreckt/ Sich zu den Menſchen ſolten ſtellen; Wann ſie aus dieſer naſſen Bahn/ Da Saltz und Schaum regiren kan/ Zu dieſer Wohnung ſolten kommen/ Sie lieſſen auch die Freude aus/ Als wenn wir ſchauten dieſes Hauß/ Davon das Weltlicht Glantz genommen. Der Marmel ſo die Wand umkraͤntzet/ Der Stein ſo unſre Finger ziehrt/ Was Jndien im Buſen fuͤhrt/ Und in der Berge Daͤrmen glaͤntzet; Mit
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Der ſterbende
Und das Gewoͤlck und Sternenſchein/
Von gleicher Hoͤhe ſey zu ſchaͤtzen.
Doch ſo man durch des Windes Staͤrcke/
Nur koͤnte ſeyn dahin geſtelt/
Wo die beruͤhmte Wohnung haͤlt
Den Auszug aller Wunderwercke/
Wir machten uns auf dieſen Plan/
Wo man die Sonne ſchauen kan/
Wann ſie ihr reiches Feuer zeiget/
Jn einem Himmel/ deſſen Schein
Der Sterne Licht wil gleiche ſeyn/
Dahin auch kein Gewoͤlcke ſteiget.
Wann wir von dieſer Freuden-Spitze/
So uͤber alle Donner geht/
Da Ehre/ Luſt und Freude ſteht/
Uns kehrten zu dem alten Sitze/
Wir wuͤrden ſchamroth vor der Zeit/
Und in dem Geiſte hoch erfreut/
Von wegen dieſer hohen Sachen;
Jn dem ja Silber/ Gold und Geld
Allhier nicht mehr die Wage haͤlt/
Und uns bewegen zu dem lachen.
Wann nun die Fiſch aus ihren Wellen/
Da manch Orcan ein Spiel erweckt/
Und auch Neptunen ſelbſt erſchreckt/
Sich zu den Menſchen ſolten ſtellen;
Wann ſie aus dieſer naſſen Bahn/
Da Saltz und Schaum regiren kan/
Zu dieſer Wohnung ſolten kommen/
Sie lieſſen auch die Freude aus/
Als wenn wir ſchauten dieſes Hauß/
Davon das Weltlicht Glantz genommen.
Der Marmel ſo die Wand umkraͤntzet/
Der Stein ſo unſre Finger ziehrt/
Was Jndien im Buſen fuͤhrt/
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