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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679.

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Der sterbende
Das/ was man hier und dort von einem Hirten findet
Jns Mondenlicht verliebt/ so allezeit gewacht/
Jst nur ein Fabelwerck/ und allzuschlecht gegründet/
So ein gemeiner Kopff zum Schertzen hat erdacht.
Dann wann alle Ding sich in einander vermisch-
ten/ und dergestalt zusammen geriethen/ daß sie
nicht könten von einander geschieden werden/ so
würde es endlich auf des Anaxagoras Meinung
kommen/ daß alle Dinge zu gleich beysammen
wären.

Daß Licht käm' in des Schattens Bande/
Die * vier gemischte Reinligkeit/
Die schaute man in kurtzer Zeit
Bey ihren ersten Ubelstande.
* Elementa.
Dann dafern dieses/ was da lebet/ also dahin
stirbet/ und dieses/ was gestorben ist/ nicht wiede-
rum kan lebendig werden/ so kommt es endlich auf
dieses/ daß alles ver gehen muß/ und nichts mehr le-
ben kan.

Diß/ was die Sonne schaut gebohren/
Dem wird sein Ende bald erkohren/
Und liegt vom Tode hingericht.
Reist uns nu nichts aus dessen Klauen/
Und stelt uns wieder in das Licht/
So muß die Welt ihr Ende schauen.
Und ob schon die Lebendigen andere erzeugen/ so
müssen doch endlich allzusammen ausgetilget wer-
den/ wenn sie ohne Wiedergeburt dergestalt fort
ster-
Der ſterbende
Das/ was man hier und dort von einem Hirten findet
Jns Mondenlicht verliebt/ ſo allezeit gewacht/
Jſt nur ein Fabelwerck/ und allzuſchlecht gegruͤndet/
So ein gemeiner Kopff zum Schertzen hat erdacht.
Dann wann alle Ding ſich in einander vermiſch-
ten/ und dergeſtalt zuſammen geriethen/ daß ſie
nicht koͤnten von einander geſchieden werden/ ſo
wuͤrde es endlich auf des Anaxagoras Meinung
kommen/ daß alle Dinge zu gleich beyſammen
waͤren.

Daß Licht kaͤm’ in des Schattens Bande/
Die * vier gemiſchte Reinligkeit/
Die ſchaute man in kurtzer Zeit
Bey ihren erſten Ubelſtande.
* Elementa.
Dann dafern dieſes/ was da lebet/ alſo dahin
ſtirbet/ und dieſes/ was geſtorben iſt/ nicht wiede-
rum kan lebendig werden/ ſo kommt es endlich auf
dieſes/ daß alles ver gehen muß/ und nichts mehr le-
ben kan.

Diß/ was die Sonne ſchaut gebohren/
Dem wird ſein Ende bald erkohren/
Und liegt vom Tode hingericht.
Reiſt uns nu nichts aus deſſen Klauen/
Und ſtelt uns wieder in das Licht/
So muß die Welt ihr Ende ſchauen.
Und ob ſchon die Lebendigen andere erzeugen/ ſo
muͤſſen doch endlich allzuſammen ausgetilget wer-
den/ wenn ſie ohne Wiedergeburt dergeſtalt fort
ſter-
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[34/0292] Der ſterbende Das/ was man hier und dort von einem Hirten findet Jns Mondenlicht verliebt/ ſo allezeit gewacht/ Jſt nur ein Fabelwerck/ und allzuſchlecht gegruͤndet/ So ein gemeiner Kopff zum Schertzen hat erdacht. Dann wann alle Ding ſich in einander vermiſch- ten/ und dergeſtalt zuſammen geriethen/ daß ſie nicht koͤnten von einander geſchieden werden/ ſo wuͤrde es endlich auf des Anaxagoras Meinung kommen/ daß alle Dinge zu gleich beyſammen waͤren. Daß Licht kaͤm’ in des Schattens Bande/ Die * vier gemiſchte Reinligkeit/ Die ſchaute man in kurtzer Zeit Bey ihren erſten Ubelſtande. * Elementa. Dann dafern dieſes/ was da lebet/ alſo dahin ſtirbet/ und dieſes/ was geſtorben iſt/ nicht wiede- rum kan lebendig werden/ ſo kommt es endlich auf dieſes/ daß alles ver gehen muß/ und nichts mehr le- ben kan. Diß/ was die Sonne ſchaut gebohren/ Dem wird ſein Ende bald erkohren/ Und liegt vom Tode hingericht. Reiſt uns nu nichts aus deſſen Klauen/ Und ſtelt uns wieder in das Licht/ So muß die Welt ihr Ende ſchauen. Und ob ſchon die Lebendigen andere erzeugen/ ſo muͤſſen doch endlich allzuſammen ausgetilget wer- den/ wenn ſie ohne Wiedergeburt dergeſtalt fort ſter-

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Deutsche Ubersetzungen und Gedichte. Breslau, 1679, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmannswaldau_uebersetzungen_1679/292>, abgerufen am 24.11.2024.