Hofmannsthal, Hugo von: Tod des Tizian. Berlin, 1902.Wipfel von Pinien und Pappeln schauen. Links rückwärts läuft eine (unsichtbare) Treppe in den Garten; ihr Ausgang vor der Rampe ist durch zwei Marmorvasen markiert. Die linke Seite der Terrasse fällt steil gegen den Garten ab. Hier überklettern Epheu- und Rosenranken die Rampe und bilden mit hohem Ge- büsch des Gartens und hereinhangenden Zweigen ein undurch- dringliches Dickicht. Rechts füllen Stufen fächerförmig die rückwärtige Ecke aus und führen zu einem offenen Altan. Von diesem tritt man durch eine Thür, die ein Vorhang schliesst, ins Haus. Die Wand des Hauses, von Reben und Rosen umsponnen, mit Büsten geziert, Vasen an den Fenstersimsen, aus denen Schlingpflanzen quellen, schliesst die Bühne nach rechts ab. Spätsommermittag. Auf Polstern und Teppichen lagern auf den Stufen, die rings zur Rampe führen, Desiderio, Antonio, Ba- tista und Paris. Alle schweigen. Der Wind bewegt leise den Vorhang der Thür. Tizianello und Gianino kommen nach einer Weile aus der Thür rechts. Desiderio, Antonio, Batista und Paris treten ihnen besorgt und fragend entgegen und drängen sich an sie. -- Nach einer kleinen Pause: Paris: Nicht gut? Gianino, mit erstickter Stimme: Sehr schlecht. Zu Tizianello, der in Thränen ausbricht: Mein armer, lieber Pippo! Batista: Er schläft? Wipfel von Pinien und Pappeln schauen. Links rückwärts läuft eine (unsichtbare) Treppe in den Garten; ihr Ausgang vor der Rampe ist durch zwei Marmorvasen markiert. Die linke Seite der Terrasse fällt steil gegen den Garten ab. Hier überklettern Epheu- und Rosenranken die Rampe und bilden mit hohem Ge- büsch des Gartens und hereinhangenden Zweigen ein undurch- dringliches Dickicht. Rechts füllen Stufen fächerförmig die rückwärtige Ecke aus und führen zu einem offenen Altan. Von diesem tritt man durch eine Thür, die ein Vorhang schliesst, ins Haus. Die Wand des Hauses, von Reben und Rosen umsponnen, mit Büsten geziert, Vasen an den Fenstersimsen, aus denen Schlingpflanzen quellen, schliesst die Bühne nach rechts ab. Spätsommermittag. Auf Polstern und Teppichen lagern auf den Stufen, die rings zur Rampe führen, Desiderio, Antonio, Ba- tista und Paris. Alle schweigen. Der Wind bewegt leise den Vorhang der Thür. Tizianello und Gianino kommen nach einer Weile aus der Thür rechts. Desiderio, Antonio, Batista und Paris treten ihnen besorgt und fragend entgegen und drängen sich an sie. — Nach einer kleinen Pause: Paris: Nicht gut? Gianino, mit erstickter Stimme: Sehr schlecht. Zu Tizianello, der in Thränen ausbricht: Mein armer, lieber Pippo! Batista: Er schläft? <TEI> <text> <body> <stage><pb facs="#f0017" n="9"/> Wipfel von Pinien und Pappeln schauen. Links rückwärts läuft<lb/> eine (unsichtbare) Treppe in den Garten; ihr Ausgang vor der<lb/> Rampe ist durch zwei Marmorvasen markiert. Die linke Seite<lb/> der Terrasse fällt steil gegen den Garten ab. Hier überklettern<lb/> Epheu- und Rosenranken die Rampe und bilden mit hohem Ge-<lb/> büsch des Gartens und hereinhangenden Zweigen ein undurch-<lb/> dringliches Dickicht.<lb/> Rechts füllen Stufen fächerförmig die rückwärtige Ecke aus und<lb/> führen zu einem offenen Altan. Von diesem tritt man durch<lb/> eine Thür, die ein Vorhang schliesst, ins Haus. Die Wand des<lb/> Hauses, von Reben und Rosen umsponnen, mit Büsten geziert,<lb/> Vasen an den Fenstersimsen, aus denen Schlingpflanzen quellen,<lb/> schliesst die Bühne nach rechts ab.</stage><lb/> <stage>Spätsommermittag. Auf Polstern und Teppichen lagern auf den<lb/> Stufen, die rings zur Rampe führen, Desiderio, Antonio, Ba-<lb/> tista und Paris. Alle schweigen. Der Wind bewegt leise den<lb/> Vorhang der Thür. Tizianello und Gianino kommen nach einer<lb/> Weile aus der Thür rechts. Desiderio, Antonio, Batista und<lb/> Paris treten ihnen besorgt und fragend entgegen und drängen<lb/> sich an sie. — Nach einer kleinen Pause:</stage><lb/> <sp who="#PAR"> <speaker> <hi rendition="#g">Paris:</hi> </speaker> <p>Nicht gut?</p> </sp><lb/> <sp who="#GIA"> <speaker> <hi rendition="#g">Gianino,</hi> </speaker> <stage>mit erstickter Stimme:</stage><lb/> <p>Sehr schlecht.</p><lb/> <stage>Zu Tizianello, der in Thränen ausbricht:</stage><lb/> <p>Mein armer, lieber Pippo!</p> </sp><lb/> <sp who="#BAT"> <speaker> <hi rendition="#g">Batista:</hi> </speaker> <p>Er schläft?</p> </sp><lb/> </body> </text> </TEI> [9/0017]
Wipfel von Pinien und Pappeln schauen. Links rückwärts läuft
eine (unsichtbare) Treppe in den Garten; ihr Ausgang vor der
Rampe ist durch zwei Marmorvasen markiert. Die linke Seite
der Terrasse fällt steil gegen den Garten ab. Hier überklettern
Epheu- und Rosenranken die Rampe und bilden mit hohem Ge-
büsch des Gartens und hereinhangenden Zweigen ein undurch-
dringliches Dickicht.
Rechts füllen Stufen fächerförmig die rückwärtige Ecke aus und
führen zu einem offenen Altan. Von diesem tritt man durch
eine Thür, die ein Vorhang schliesst, ins Haus. Die Wand des
Hauses, von Reben und Rosen umsponnen, mit Büsten geziert,
Vasen an den Fenstersimsen, aus denen Schlingpflanzen quellen,
schliesst die Bühne nach rechts ab.
Spätsommermittag. Auf Polstern und Teppichen lagern auf den
Stufen, die rings zur Rampe führen, Desiderio, Antonio, Ba-
tista und Paris. Alle schweigen. Der Wind bewegt leise den
Vorhang der Thür. Tizianello und Gianino kommen nach einer
Weile aus der Thür rechts. Desiderio, Antonio, Batista und
Paris treten ihnen besorgt und fragend entgegen und drängen
sich an sie. — Nach einer kleinen Pause:
Paris: Nicht gut?
Gianino, mit erstickter Stimme:
Sehr schlecht.
Zu Tizianello, der in Thränen ausbricht:
Mein armer, lieber Pippo!
Batista: Er schläft?
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