Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.umb ich mich so festiglich in vnd nicht ausschliesse / als feste die warheit Gottes in seinem munde bestehet / darauff ich durch sein Liecht sehe / vnd darin mir gezeiget wird / das mich meine last so gar nicht von diesem Heyland abweiset / das mich auch desselben erkentnis bewegen sol gewis zu gleuben / das er mein Heyland sey / vnd ich zu jhme kommen / vnd vnuergenglichen friede wider Sünde / Todt vnd Teuffel von jm empfahen sol. Wer mein Wort höret / spricht Jesus / vnd gleubet deme / der mich gesandt hat / der hat das ewige Leben / vnd kömpt nicht ins gerichte / sondern ist vom todte zum leben hindurch gedrungen. Welchs also das ander stück ist des Lobgesangs Simeonis / nemlich / von der seligen frölichen sterbkunst: Welcher lehr wir vns in Gottes furcht annehmen / vnd in derselben ohn vnterlaß auffwarten sollen / das / wenn vnser stündlein kömpt / wir geschickt sein / dis Liedlein dem alten Simeon mit frölichem hertzen nachzusingen. Vnd eben darauff zeigt der Heilige Geist in den alten Leichpredigten / wie droben gehöret / vnd stellet der verstorbenen / vnd zu Gottes Volck versamleten exempel vor / das wir wissen / es sein nit blosse Wort / die wir gehöret haben / sondern in der That mitten im Todte zum ewigen Leben krefftige vnd bewerte vnterricht. Weil dann der h. Geist also die lehre den lebendigen vortregt / das er zugleich auff der Todten Exempel weiset / wollen wir nu auch der gegenwertigen Leich exempel anschawen. umb ich mich so festiglich in vnd nicht ausschliesse / als feste die warheit Gottes in seinem munde bestehet / darauff ich durch sein Liecht sehe / vnd darin mir gezeiget wird / das mich meine last so gar nicht von diesem Heyland abweiset / das mich auch desselben erkentnis bewegen sol gewis zu gleuben / das er mein Heyland sey / vnd ich zu jhme kommen / vnd vnuergenglichen friede wider Sünde / Todt vnd Teuffel von jm empfahen sol. Wer mein Wort höret / spricht Jesus / vnd gleubet deme / der mich gesandt hat / der hat das ewige Leben / vnd kömpt nicht ins gerichte / sondern ist vom todte zum leben hindurch gedrungen. Welchs also das ander stück ist des Lobgesangs Simeonis / nemlich / von der seligen frölichen sterbkunst: Welcher lehr wir vns in Gottes furcht annehmen / vnd in derselben ohn vnterlaß auffwarten sollen / das / wenn vnser stündlein kömpt / wir geschickt sein / dis Liedlein dem alten Simeon mit frölichem hertzen nachzusingen. Vnd eben darauff zeigt der Heilige Geist in den alten Leichpredigten / wie droben gehöret / vnd stellet der verstorbenen / vnd zu Gottes Volck versamleten exempel vor / das wir wissen / es sein nit blosse Wort / die wir gehöret haben / sondern in der That mitten im Todte zum ewigen Leben krefftige vnd bewerte vnterricht. Weil dann der h. Geist also die lehre den lebendigen vortregt / das er zugleich auff der Todten Exempel weiset / wollen wir nu auch der gegenwertigen Leich exempel anschawen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0048"/> umb ich mich so festiglich in vnd nicht ausschliesse / als feste die warheit Gottes in seinem munde bestehet / darauff ich durch sein Liecht sehe / vnd darin mir gezeiget wird / das mich meine last so gar nicht von diesem Heyland abweiset / das mich auch desselben erkentnis bewegen sol gewis zu gleuben / das er mein Heyland sey / vnd ich zu jhme kommen / vnd vnuergenglichen friede wider Sünde / Todt vnd Teuffel von jm empfahen sol. Wer mein Wort höret / spricht Jesus / vnd gleubet deme / der mich gesandt hat / der hat das ewige Leben / vnd kömpt nicht ins gerichte / sondern ist vom todte zum leben hindurch gedrungen. Welchs also das ander stück ist des Lobgesangs Simeonis / nemlich / von der seligen frölichen sterbkunst: Welcher lehr wir vns in Gottes furcht annehmen / vnd in derselben ohn vnterlaß auffwarten sollen / das / wenn vnser stündlein kömpt / wir geschickt sein / dis Liedlein dem alten Simeon mit frölichem hertzen nachzusingen. Vnd eben darauff zeigt der Heilige Geist in den alten Leichpredigten / wie droben gehöret / vnd stellet der verstorbenen / vnd zu Gottes Volck versamleten exempel vor / das wir wissen / es sein nit blosse Wort / die wir gehöret haben / sondern in der That mitten im Todte zum ewigen Leben krefftige vnd bewerte vnterricht.</p> <p>Weil dann der h. Geist also die lehre den lebendigen vortregt / das er zugleich auff der Todten Exempel weiset / wollen wir nu auch der gegenwertigen Leich exempel anschawen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0048]
umb ich mich so festiglich in vnd nicht ausschliesse / als feste die warheit Gottes in seinem munde bestehet / darauff ich durch sein Liecht sehe / vnd darin mir gezeiget wird / das mich meine last so gar nicht von diesem Heyland abweiset / das mich auch desselben erkentnis bewegen sol gewis zu gleuben / das er mein Heyland sey / vnd ich zu jhme kommen / vnd vnuergenglichen friede wider Sünde / Todt vnd Teuffel von jm empfahen sol. Wer mein Wort höret / spricht Jesus / vnd gleubet deme / der mich gesandt hat / der hat das ewige Leben / vnd kömpt nicht ins gerichte / sondern ist vom todte zum leben hindurch gedrungen. Welchs also das ander stück ist des Lobgesangs Simeonis / nemlich / von der seligen frölichen sterbkunst: Welcher lehr wir vns in Gottes furcht annehmen / vnd in derselben ohn vnterlaß auffwarten sollen / das / wenn vnser stündlein kömpt / wir geschickt sein / dis Liedlein dem alten Simeon mit frölichem hertzen nachzusingen. Vnd eben darauff zeigt der Heilige Geist in den alten Leichpredigten / wie droben gehöret / vnd stellet der verstorbenen / vnd zu Gottes Volck versamleten exempel vor / das wir wissen / es sein nit blosse Wort / die wir gehöret haben / sondern in der That mitten im Todte zum ewigen Leben krefftige vnd bewerte vnterricht.
Weil dann der h. Geist also die lehre den lebendigen vortregt / das er zugleich auff der Todten Exempel weiset / wollen wir nu auch der gegenwertigen Leich exempel anschawen.
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Zitationshilfe: | Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/48>, abgerufen am 16.02.2025. |