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Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.

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In solcher verlengerung des lebens / sol man Gott fürchten / lieben vnd jme vertrawen / welches da ist vnser warten auff den trost Israel / dz ist / also warten wir als trewe Diener Gottes durch Christum / vnd trösten vns der schweren zeit durch auschawung des gewissen heils / darumb sol man dem nehesten / womit man kan / dienen / als dem jenigen / welchen vns GOtt / den man nicht sihet / in diesem Leben sichtlich vorgestellet / das man die liebe an jm beweise / auch als aneinen mitgenossen des zukünfftigen lebens / welchs dann Simeon die zeit seines lebens zweifels ohn trewlich geübt hat / weil er damals / als er sein letzt stündlein vor Augen siehet / seinen Herrn vor den anwesenden Menschen lobet / vnterrichtet sie von jm / vnd verheisset jhnen durch denselben den höchsten schatz / den er jnen von hertzen günnet vnd wünschet. Daraus wir auch das sonderlich zu lernen haben / dz der Menschen dienst auff erden mit dem er seinem nehesten bezeiget / vornemlich / in Christi Ehr beforderung gerichtet sein sol / vnd ohne dieselbe ehr alle arbeit vergeblich angewendet werde. Also haben wir gelernet / wie man dis zeitliche menschen leben Gottselig betrachten / vnd als ein diener Gottes recht anwenden sol / vnd reden solchs in einer Leichpredigt nach erforderung des alten heiligen fürbildes.

Weil dann in demselben nicht allein den lebendigen geprediget wird / was sie thun sollen / sondern auch der Verstorbenen exempel vorgestellet werden / So weit sie

In solcher verlengerung des lebens / sol man Gott fürchten / lieben vnd jme vertrawen / welches da ist vnser warten auff den trost Israel / dz ist / also warten wir als trewe Diener Gottes durch Christum / vnd trösten vns der schweren zeit durch auschawung des gewissen heils / darumb sol man dem nehesten / womit man kan / dienen / als dem jenigen / welchen vns GOtt / den man nicht sihet / in diesem Leben sichtlich vorgestellet / das man die liebe an jm beweise / auch als aneinẽ mitgenossen des zukünfftigen lebens / welchs dann Simeon die zeit seines lebens zweifels ohn trewlich geübt hat / weil er damals / als er sein letzt stündlein vor Augen siehet / seinen Herrn vor den anwesenden Menschen lobet / vnterrichtet sie von jm / vnd verheisset jhnen durch denselben den höchsten schatz / den er jnen von hertzen günnet vnd wünschet. Daraus wir auch das sonderlich zu lernen haben / dz der Menschen dienst auff erden mit dem er seinem nehesten bezeiget / vornemlich / in Christi Ehr beforderung gerichtet sein sol / vnd ohne dieselbe ehr alle arbeit vergeblich angewendet werde. Also haben wir gelernet / wie man dis zeitliche menschen leben Gottselig betrachten / vnd als ein diener Gottes recht anwenden sol / vnd reden solchs in einer Leichpredigt nach erforderung des alten heiligen fürbildes.

Weil dann in demselben nicht allein den lebendigen geprediget wird / was sie thun sollen / sondern auch der Verstorbenen exempel vorgestellet werden / So weit sie

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[0032] In solcher verlengerung des lebens / sol man Gott fürchten / lieben vnd jme vertrawen / welches da ist vnser warten auff den trost Israel / dz ist / also warten wir als trewe Diener Gottes durch Christum / vnd trösten vns der schweren zeit durch auschawung des gewissen heils / darumb sol man dem nehesten / womit man kan / dienen / als dem jenigen / welchen vns GOtt / den man nicht sihet / in diesem Leben sichtlich vorgestellet / das man die liebe an jm beweise / auch als aneinẽ mitgenossen des zukünfftigen lebens / welchs dann Simeon die zeit seines lebens zweifels ohn trewlich geübt hat / weil er damals / als er sein letzt stündlein vor Augen siehet / seinen Herrn vor den anwesenden Menschen lobet / vnterrichtet sie von jm / vnd verheisset jhnen durch denselben den höchsten schatz / den er jnen von hertzen günnet vnd wünschet. Daraus wir auch das sonderlich zu lernen haben / dz der Menschen dienst auff erden mit dem er seinem nehesten bezeiget / vornemlich / in Christi Ehr beforderung gerichtet sein sol / vnd ohne dieselbe ehr alle arbeit vergeblich angewendet werde. Also haben wir gelernet / wie man dis zeitliche menschen leben Gottselig betrachten / vnd als ein diener Gottes recht anwenden sol / vnd reden solchs in einer Leichpredigt nach erforderung des alten heiligen fürbildes. Weil dann in demselben nicht allein den lebendigen geprediget wird / was sie thun sollen / sondern auch der Verstorbenen exempel vorgestellet werden / So weit sie

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Zitationshilfe: Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hofmann_leichpredigt_1588/32>, abgerufen am 21.11.2024.