Hofmann, Daniel: Leichpredigt, bey der Begrebniß ... Herrn Joachim Mynsingers von Frudeck. Magdeburg, 1588.demselben folgen sollen / als wil ich auch solchen punct bey dieser Seligen Leiche eines Weilandt herrlichen Christlichen Mannes / etwas handlen. Es ist zwar der Herr Mynsinger S. von seinen Eltern in sünden empfangen vnd geboren worden / vnd hat die erbunart aller menschen in seiner natur an leib vnd seele mit sich gebracht vnd getragen / Aber der HErr / der jme das leben gegeben hat / jhn durch die heilige tauffe zu einem seiner Diener gewidmet / vnd als jme Gott dz leben gefristet / vnd zur schulen halten lassen / hat er darinnen GOtt seinen dienst mit fleiss geleistet / vnd ist in kurtzen jaren dahin gediehen / dz er ein Doctor vnd vnter die Hochgelarten gezelet worden ist. Dann ob er schon Adelichs herkomens war / hielt er es doch darfür / das es nicht gnug were / Adelich geboren sein / wenn man nit Adelichen verstandt vnd weisheit erlanget / vnd grossen Herrn / denen die vom Adel zu dienste verordnet / vor andern leuten / denen der Adel vorgezogen wird / nützlich dienen könte / derwegen jme auch Gott seinen segen vorliehen / dz er nicht allein seines Adelichen herkomens halben ein wolgeachter man gewesen / sondern auch Keyser vnd Fürsten Rahtstuben mit Ruhm bekleidet hat Wiewol jhn auch Gott eine zeitlang vnter des Bapsts finsternis nach seinem heiligen Raht hat stecken lassen / So hat er doch jhme endlich das helle Liecht seines Christi leuchten lassen / vnd zum waren erkendtnis seines H. Euangelij gebracht / demselben folgen sollen / als wil ich auch solchen punct bey dieser Seligen Leiche eines Weilandt herrlichen Christlichen Mannes / etwas handlen. Es ist zwar der Herr Mynsinger S. von seinen Eltern in sündẽ empfangen vnd geborẽ wordẽ / vñ hat die erbunart aller menschen in seiner natur an leib vnd seele mit sich gebracht vnd getragen / Aber der HErr / der jme das leben gegeben hat / jhn durch die heilige tauffe zu einem seiner Diener gewidmet / vnd als jme Gott dz leben gefristet / vnd zur schulen halten lassen / hat er darinnen GOtt seinen dienst mit fleiss geleistet / vnd ist in kurtzen jaren dahin gediehen / dz er ein Doctor vnd vnter die Hochgelarten gezelet worden ist. Dann ob er schon Adelichs herkomens war / hielt er es doch darfür / das es nicht gnug were / Adelich geboren sein / wenn man nit Adelichen verstandt vnd weisheit erlanget / vnd grossen Herrn / denen die vom Adel zu dienste verordnet / vor andern leuten / denen der Adel vorgezogen wird / nützlich dienen könte / derwegen jme auch Gott seinen segen vorliehen / dz er nicht allein seines Adelichen herkomens halben ein wolgeachter man gewesen / sondern auch Keyser vñ Fürsten Rahtstuben mit Ruhm bekleidet hat Wiewol jhn auch Gott eine zeitlang vnter des Bapsts finsternis nach seinem heiligen Raht hat stecken lassen / So hat er doch jhme endlich das helle Liecht seines Christi leuchten lassen / vnd zum waren erkendtnis seines H. Euangelij gebracht / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0033"/> demselben folgen sollen / als wil ich auch solchen punct bey dieser Seligen Leiche eines Weilandt herrlichen Christlichen Mannes / etwas handlen.</p> <p>Es ist zwar der Herr Mynsinger S. von seinen Eltern in sündẽ empfangen vnd geborẽ wordẽ / vñ hat die erbunart aller menschen in seiner natur an leib vnd seele mit sich gebracht vnd getragen / Aber der HErr / der jme das leben gegeben hat / jhn durch die heilige tauffe zu einem seiner Diener gewidmet / vnd als jme Gott dz leben gefristet / vnd zur schulen halten lassen / hat er darinnen GOtt seinen dienst mit fleiss geleistet / vnd ist in kurtzen jaren dahin gediehen / dz er ein Doctor vnd vnter die Hochgelarten gezelet worden ist.</p> <p>Dann ob er schon Adelichs herkomens war / hielt er es doch darfür / das es nicht gnug were / Adelich geboren sein / wenn man nit Adelichen verstandt vnd weisheit erlanget / vnd grossen Herrn / denen die vom Adel zu dienste verordnet / vor andern leuten / denen der Adel vorgezogen wird / nützlich dienen könte / derwegen jme auch Gott seinen segen vorliehen / dz er nicht allein seines Adelichen herkomens halben ein wolgeachter man gewesen / sondern auch Keyser vñ Fürsten Rahtstuben mit Ruhm bekleidet hat Wiewol jhn auch Gott eine zeitlang vnter des Bapsts finsternis nach seinem heiligen Raht hat stecken lassen / So hat er doch jhme endlich das helle Liecht seines Christi leuchten lassen / vnd zum waren erkendtnis seines H. Euangelij gebracht / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0033]
demselben folgen sollen / als wil ich auch solchen punct bey dieser Seligen Leiche eines Weilandt herrlichen Christlichen Mannes / etwas handlen.
Es ist zwar der Herr Mynsinger S. von seinen Eltern in sündẽ empfangen vnd geborẽ wordẽ / vñ hat die erbunart aller menschen in seiner natur an leib vnd seele mit sich gebracht vnd getragen / Aber der HErr / der jme das leben gegeben hat / jhn durch die heilige tauffe zu einem seiner Diener gewidmet / vnd als jme Gott dz leben gefristet / vnd zur schulen halten lassen / hat er darinnen GOtt seinen dienst mit fleiss geleistet / vnd ist in kurtzen jaren dahin gediehen / dz er ein Doctor vnd vnter die Hochgelarten gezelet worden ist.
Dann ob er schon Adelichs herkomens war / hielt er es doch darfür / das es nicht gnug were / Adelich geboren sein / wenn man nit Adelichen verstandt vnd weisheit erlanget / vnd grossen Herrn / denen die vom Adel zu dienste verordnet / vor andern leuten / denen der Adel vorgezogen wird / nützlich dienen könte / derwegen jme auch Gott seinen segen vorliehen / dz er nicht allein seines Adelichen herkomens halben ein wolgeachter man gewesen / sondern auch Keyser vñ Fürsten Rahtstuben mit Ruhm bekleidet hat Wiewol jhn auch Gott eine zeitlang vnter des Bapsts finsternis nach seinem heiligen Raht hat stecken lassen / So hat er doch jhme endlich das helle Liecht seines Christi leuchten lassen / vnd zum waren erkendtnis seines H. Euangelij gebracht /
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