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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710.

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Vermischte Gedichte.
Weisheit.
Drum legt er ihn nunmehr mit ehren hin.
Denn dieses ist der weisen ihr gewinn.
Gottesfurcht.
Dis ist der segen,
Mit welchem die ihr amt darnieder legen,
Die GOttes willen thun:
Die seine furcht zum angel-sterne setzen,
Muß nach abgenommner last lauter ehr und ruh ergetzen.
Weisheit.
So stimmen wir denn mit einander ein:
Daß dieser Große Mann,
Den selbst der neid mit keinem rechte tadeln kan,
Das schöne Saal-Athen,
Wo sich gerechtigkeit und weisheit stets erhöhn,
Noch viele jahre mög erfreun.
Drum, schwestern! auf! kommt, stimmet mit mir ein.
Alle zusammen.
Aria.
Steh, Lehrer der jugend!
Du Leit-stern der tugend!
Steh ferner und blüh!
GOtt kehre die feinde
Noch selber in freunde!
GOtt segne die müh!
GOtt segne dein lehren!
So bleibst du in ehren;
So lebst du vergnügt.
So crönet die jugend
Recht, weisheit und tugend;
So hast du gesiegt.
Als
Vermiſchte Gedichte.
Weisheit.
Drum legt er ihn nunmehr mit ehren hin.
Denn dieſes iſt der weiſen ihr gewinn.
Gottesfurcht.
Dis iſt der ſegen,
Mit welchem die ihr amt darnieder legen,
Die GOttes willen thun:
Die ſeine furcht zum angel-ſterne ſetzen,
Muß nach abgenommner laſt lauter ehr und ruh ergetzen.
Weisheit.
So ſtimmen wir denn mit einander ein:
Daß dieſer Große Mann,
Den ſelbſt der neid mit keinem rechte tadeln kan,
Das ſchoͤne Saal-Athen,
Wo ſich gerechtigkeit und weisheit ſtets erhoͤhn,
Noch viele jahre moͤg erfreun.
Drum, ſchweſtern! auf! kommt, ſtimmet mit mir ein.
Alle zuſammen.
Aria.
Steh, Lehrer der jugend!
Du Leit-ſtern der tugend!
Steh ferner und bluͤh!
GOtt kehre die feinde
Noch ſelber in freunde!
GOtt ſegne die muͤh!
GOtt ſegne dein lehren!
So bleibſt du in ehren;
So lebſt du vergnuͤgt.
So croͤnet die jugend
Recht, weisheit und tugend;
So haſt du geſiegt.
Als
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[190/0192] Vermiſchte Gedichte. Weisheit. Drum legt er ihn nunmehr mit ehren hin. Denn dieſes iſt der weiſen ihr gewinn. Gottesfurcht. Dis iſt der ſegen, Mit welchem die ihr amt darnieder legen, Die GOttes willen thun: Die ſeine furcht zum angel-ſterne ſetzen, Muß nach abgenommner laſt lauter ehr und ruh ergetzen. Weisheit. So ſtimmen wir denn mit einander ein: Daß dieſer Große Mann, Den ſelbſt der neid mit keinem rechte tadeln kan, Das ſchoͤne Saal-Athen, Wo ſich gerechtigkeit und weisheit ſtets erhoͤhn, Noch viele jahre moͤg erfreun. Drum, ſchweſtern! auf! kommt, ſtimmet mit mir ein. Alle zuſammen. Aria. Steh, Lehrer der jugend! Du Leit-ſtern der tugend! Steh ferner und bluͤh! GOtt kehre die feinde Noch ſelber in freunde! GOtt ſegne die muͤh! GOtt ſegne dein lehren! So bleibſt du in ehren; So lebſt du vergnuͤgt. So croͤnet die jugend Recht, weisheit und tugend; So haſt du geſiegt. Als

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 5. Leipzig, 1710, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte05_1710/192>, abgerufen am 08.05.2024.