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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
3.
Welche seele will erkennen
Diß mein innigliches brennen?
Welche will die flammen nähren/
Eh sie geist und hertz verzehren?
4.
Soll mein Feuer denn verschwinden?
Jst kein liebes-öhl zu finden/
Das die glut erhalten könnte/
Und zu leben mir vergönnte?
5.
Lieben und nicht liebe finden/
Schmertz/ der niemahls zu ergründen'/
Stirne/ mund und brust voll wunden/
Hab ich drüber offt empfunden.
6.
Pflegt denn nicht der kreiß der zeiten
Aus dem lentz im herbst zu leiten?
Wilstu Phyllis mir entziehen/
Früchte die ich sehen blühen?
7.
Wilstu mir denn nicht vergönnen/
Daß ich dörffte sammlen können/
Früchte/ die die Venus heget/
Wann sie sich zu bette leget.


An Lauretten.
1.
ALs nechst ich mein gesicht auf ein paar brüste wandte/
Ward mir gelohnt mit feur und glut/
Jch
Galante und
3.
Welche ſeele will erkennen
Diß mein innigliches brennen?
Welche will die flammen naͤhren/
Eh ſie geiſt und hertz verzehren?
4.
Soll mein Feuer denn verſchwinden?
Jſt kein liebes-oͤhl zu finden/
Das die glut erhalten koͤnnte/
Und zu leben mir vergoͤnnte?
5.
Lieben und nicht liebe finden/
Schmertz/ der niemahls zu ergruͤnden’/
Stirne/ mund und bruſt voll wunden/
Hab ich druͤber offt empfunden.
6.
Pflegt denn nicht der kreiß der zeiten
Aus dem lentz im herbſt zu leiten?
Wilſtu Phyllis mir entziehen/
Fruͤchte die ich ſehen bluͤhen?
7.
Wilſtu mir denn nicht vergoͤnnen/
Daß ich doͤrffte ſammlen koͤnnen/
Fruͤchte/ die die Venus heget/
Wann ſie ſich zu bette leget.


An Lauretten.
1.
ALs nechſt ich mein geſicht auf ein paar bruͤſte wandte/
Ward mir gelohnt mit feur und glut/
Jch
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[120/0122] Galante und 3. Welche ſeele will erkennen Diß mein innigliches brennen? Welche will die flammen naͤhren/ Eh ſie geiſt und hertz verzehren? 4. Soll mein Feuer denn verſchwinden? Jſt kein liebes-oͤhl zu finden/ Das die glut erhalten koͤnnte/ Und zu leben mir vergoͤnnte? 5. Lieben und nicht liebe finden/ Schmertz/ der niemahls zu ergruͤnden’/ Stirne/ mund und bruſt voll wunden/ Hab ich druͤber offt empfunden. 6. Pflegt denn nicht der kreiß der zeiten Aus dem lentz im herbſt zu leiten? Wilſtu Phyllis mir entziehen/ Fruͤchte die ich ſehen bluͤhen? 7. Wilſtu mir denn nicht vergoͤnnen/ Daß ich doͤrffte ſammlen koͤnnen/ Fruͤchte/ die die Venus heget/ Wann ſie ſich zu bette leget. An Lauretten. 1. ALs nechſt ich mein geſicht auf ein paar bruͤſte wandte/ Ward mir gelohnt mit feur und glut/ Jch

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/122>, abgerufen am 02.05.2024.