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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Vermischte Gedichte.
Erklärung des feuer-wercks/ welches Seiner
Chur-Printzlichen Durchl. zu Brandenburg
an dero hohen geburts-tage/ den 4 Augusti
1697 auff der Spree vorgestellet
ward.

Es zeigte sich ein schiff/ dessen ruder von der Fama und
der zeit/ das steuer aber von der Pallas geführt wurde. Jn
der mitten des schiffes hielte die Ewigkeit Sr. Chur-
Printzl. Durchl. nahmen mit einer sonnen umge-
ben. Dem schiffe schwommen verschiedene
kinder und Tritons nach.

C. E.
DEin kag/ der heute ist mit jauchzen zugebracht/
Weicht endlich/ theurer Printz/ der anmuths-vollen
nacht/

Darinn wir unsre pflicht allhier zu deinen füssen/
Jn einem freuden-feur noch suchen zu beschließen.
Dein leben/ das mit recht sich einem schiffe gleicht/
Das glück und hoffnung bringt/ und so vorüber streicht/
Wird von der schnellen zeit/ die unser thun regieret/
Bißher/ als wie im traum/ gemachsam fortgeführet.
Doch nicht als wie im traum; denn Fama sitzt zur hand/
Die macht dein frühes lob der weiten welt bekandt/
Und weckt die menschen auff/ damit sie dein gedencken/
Und augen und gemüth nach deiner tugend lencken.
Die Pallas/ die indeß das kluge steuer regt/
Wodurch dein lebens-schiff höchst-rühmlich wird bewegt/
Gibt
S 4
Vermiſchte Gedichte.
Erklaͤrung des feuer-wercks/ welches Seiner
Chur-Printzlichen Durchl. zu Brandenburg
an dero hohen geburts-tage/ den 4 Auguſti
1697 auff der Spree vorgeſtellet
ward.

Es zeigte ſich ein ſchiff/ deſſen ruder von der Fama und
der zeit/ das ſteuer aber von der Pallas gefuͤhrt wurde. Jn
der mitten des ſchiffes hielte die Ewigkeit Sr. Chur-
Printzl. Durchl. nahmen mit einer ſonnen umge-
ben. Dem ſchiffe ſchwommen verſchiedene
kinder und Tritons nach.

C. E.
DEin kag/ der heute iſt mit jauchzen zugebracht/
Weicht endlich/ theurer Printz/ der anmuths-vollen
nacht/

Darinn wir unſre pflicht allhier zu deinen fuͤſſen/
Jn einem freuden-feur noch ſuchen zu beſchließen.
Dein leben/ das mit recht ſich einem ſchiffe gleicht/
Das gluͤck und hoffnung bringt/ und ſo voruͤber ſtreicht/
Wird von der ſchnellen zeit/ die unſer thun regieret/
Bißher/ als wie im traum/ gemachſam fortgefuͤhret.
Doch nicht als wie im traum; denn Fama ſitzt zur hand/
Die macht dein fruͤhes lob der weiten welt bekandt/
Und weckt die menſchen auff/ damit ſie dein gedencken/
Und augen und gemuͤth nach deiner tugend lencken.
Die Pallas/ die indeß das kluge ſteuer regt/
Wodurch dein lebens-ſchiff hoͤchſt-ruͤhmlich wird bewegt/
Gibt
S 4
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[279/0295] Vermiſchte Gedichte. Erklaͤrung des feuer-wercks/ welches Seiner Chur-Printzlichen Durchl. zu Brandenburg an dero hohen geburts-tage/ den 4 Auguſti 1697 auff der Spree vorgeſtellet ward. Es zeigte ſich ein ſchiff/ deſſen ruder von der Fama und der zeit/ das ſteuer aber von der Pallas gefuͤhrt wurde. Jn der mitten des ſchiffes hielte die Ewigkeit Sr. Chur- Printzl. Durchl. nahmen mit einer ſonnen umge- ben. Dem ſchiffe ſchwommen verſchiedene kinder und Tritons nach. C. E. DEin kag/ der heute iſt mit jauchzen zugebracht/ Weicht endlich/ theurer Printz/ der anmuths-vollen nacht/ Darinn wir unſre pflicht allhier zu deinen fuͤſſen/ Jn einem freuden-feur noch ſuchen zu beſchließen. Dein leben/ das mit recht ſich einem ſchiffe gleicht/ Das gluͤck und hoffnung bringt/ und ſo voruͤber ſtreicht/ Wird von der ſchnellen zeit/ die unſer thun regieret/ Bißher/ als wie im traum/ gemachſam fortgefuͤhret. Doch nicht als wie im traum; denn Fama ſitzt zur hand/ Die macht dein fruͤhes lob der weiten welt bekandt/ Und weckt die menſchen auff/ damit ſie dein gedencken/ Und augen und gemuͤth nach deiner tugend lencken. Die Pallas/ die indeß das kluge ſteuer regt/ Wodurch dein lebens-ſchiff hoͤchſt-ruͤhmlich wird bewegt/ Gibt S 4

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/295>, abgerufen am 10.05.2024.