Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.Vermischte Gedichte. Mein nahme: und nur ich/ ich male grosse proben/Wird sich/ nebst meiner kunst/ schon von sich selber loben. Das frohlockende Berlin/ Als Se. Churfürstl. Durchl. zu Brandenb. Friederich der Dritte/ Nach eroberten Keyserswerth und Bonn/ auch ein- genommener Clevischen huldigung wieder zurück kamen. C. E. KOmm dann/ Durchlauchtigster/ und stille das verlangen/ Wormit in unterthänigkeit Dein armes volck so lange zeit Gewünschet hat dich zu empfangen! Komm/ zieh in gnaden bey uns ein! Dir brennen tausend freuden-kertzen: Nimm diesen andachts-vollen schein Zum ew'gen opffer an von unsren treuen hertzen. Laß immer hin die sonn von unsren gräntzen eilen; Gehstu doch/ landes-sonn/ uns auff. Was kümmert uns der sonnen lauff/ Wann du nur bey uns wilt verweilen? Dein gnaden-volles angesicht Bestrahlt uns aus weit beßren zimmern/ Und läßt sein hocherlauchtes licht Mit ungemeiner glut auff unsre demuth schimmern. Welch zusatz aber will nicht unser glück umbkräntzen/ Da itzt/ bekrönter sieges-held/ Die lorbern der berühmten welt Umb deinen theuren scheitel gläntzen? Wie
Vermiſchte Gedichte. Mein nahme: und nur ich/ ich male groſſe proben/Wird ſich/ nebſt meiner kunſt/ ſchon von ſich ſelber loben. Das frohlockende Berlin/ Als Se. Churfuͤrſtl. Durchl. zu Brandenb. Friederich der Dritte/ Nach eroberten Keyſerswerth und Bonn/ auch ein- genommener Cleviſchen huldigung wieder zuruͤck kamen. C. E. KOmm dann/ Durchlauchtigſter/ und ſtille das verlangen/ Wormit in unterthaͤnigkeit Dein armes volck ſo lange zeit Gewuͤnſchet hat dich zu empfangen! Komm/ zieh in gnaden bey uns ein! Dir brennen tauſend freuden-kertzen: Nimm dieſen andachts-vollen ſchein Zum ew’gen opffer an von unſren treuen hertzen. Laß immer hin die ſonn von unſren graͤntzen eilen; Gehſtu doch/ landes-ſonn/ uns auff. Was kuͤmmert uns der ſonnen lauff/ Wann du nur bey uns wilt verweilen? Dein gnaden-volles angeſicht Beſtrahlt uns aus weit beßren zimmern/ Und laͤßt ſein hocherlauchtes licht Mit ungemeiner glut auff unſre demuth ſchimmern. Welch zuſatz aber will nicht unſer gluͤck umbkraͤntzen/ Da itzt/ bekroͤnter ſieges-held/ Die lorbern der beruͤhmten welt Umb deinen theuren ſcheitel glaͤntzen? Wie
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Vermiſchte Gedichte.
Mein nahme: und nur ich/ ich male groſſe proben/
Wird ſich/ nebſt meiner kunſt/ ſchon von ſich ſelber loben.
Das frohlockende Berlin/
Als Se. Churfuͤrſtl. Durchl. zu Brandenb.
Friederich der Dritte/
Nach eroberten Keyſerswerth und Bonn/ auch ein-
genommener Cleviſchen huldigung wieder
zuruͤck kamen.
C. E.
KOmm dann/ Durchlauchtigſter/ und ſtille das verlangen/
Wormit in unterthaͤnigkeit
Dein armes volck ſo lange zeit
Gewuͤnſchet hat dich zu empfangen!
Komm/ zieh in gnaden bey uns ein!
Dir brennen tauſend freuden-kertzen:
Nimm dieſen andachts-vollen ſchein
Zum ew’gen opffer an von unſren treuen hertzen.
Laß immer hin die ſonn von unſren graͤntzen eilen;
Gehſtu doch/ landes-ſonn/ uns auff.
Was kuͤmmert uns der ſonnen lauff/
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