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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Hochzeit-Gedichte.
14.
Drumb bestelle deine welt/
Wie es selber dir gefällt/
Nur mach'/ wenn nach GOttes willen
Jch euch wieder sehen soll/
Daß du alles seegens voll
Meinen wunsch wol mögst erfüllen/
Und da ich dich/ bruder/ ließ/
Vater/ dann erfreuet grüß.


Auff die hochzeit eines guten freundes.
An die tantzende braut/ und das übrige hochzeit-
liche frauenzimmer.

C. E.
TAntzt! güldne Nymphen/ tantzt! hat alles seine zeit/
So ist nun tantzens-zeit/ da sich die sterne neigen/
Und zur gewünschten nacht euch nichts denn fröligkeit
Bey dieser hochzeit-lust aus offnem himmel zeigen.
Jhr sonnen die ihr steht/ wenn mond und sonne fällt/
Und noch die strahlen zeigt/ wenn alles licht verschwindet.
Zerschmeltzet itzt den schnee der annoch freyen welt/
Die sich schon halb gerührt in euren strrcken findet.
Bewaffnet eur gesicht mit stiller freundligkeit/
Laßt die verdeckte glut durch mund und augen spielen/
Und ieden/ der sich euch zu widersetzen dräut/
Den süssen wunder-brandt in blut und adern fühlen.
Tantzt! tantzt! Jhr Gratien/ laßt eurer glieder pracht/
Und den geschickten leib biß zur verwundrung schauen?
Ach! aber gebt zugleich auf eure freyheit acht;
Dem guten Wetter darff man nicht zu sicher trauen.
Jhr tantzet nicht allein; Cupido sieht euch zu/
Und Venus selber ist in euren reihen kommen:
Sie hat wol ehermals den Nymphen ihre ruh/
Cupido aber gar die hertzen mit genommen.
Jtzt
Hochzeit-Gedichte.
14.
Drumb beſtelle deine welt/
Wie es ſelber dir gefaͤllt/
Nur mach’/ wenn nach GOttes willen
Jch euch wieder ſehen ſoll/
Daß du alles ſeegens voll
Meinen wunſch wol moͤgſt erfuͤllen/
Und da ich dich/ bruder/ ließ/
Vater/ dann erfreuet gruͤß.


Auff die hochzeit eines guten freundes.
An die tantzende braut/ und das uͤbrige hochzeit-
liche frauenzimmer.

C. E.
TAntzt! guͤldne Nymphen/ tantzt! hat alles ſeine zeit/
So iſt nun tantzens-zeit/ da ſich die ſterne neigen/
Und zur gewuͤnſchten nacht euch nichts denn froͤligkeit
Bey dieſer hochzeit-luſt aus offnem himmel zeigen.
Jhr ſonnen die ihr ſteht/ wenn mond und ſonne faͤllt/
Und noch die ſtrahlen zeigt/ wenn alles licht verſchwindet.
Zerſchmeltzet itzt den ſchnee der annoch freyen welt/
Die ſich ſchon halb geruͤhrt in euren ſtrꝛcken findet.
Bewaffnet eur geſicht mit ſtiller freundligkeit/
Laßt die verdeckte glut durch mund und augen ſpielen/
Und ieden/ der ſich euch zu widerſetzen draͤut/
Den ſuͤſſen wunder-brandt in blut und adern fuͤhlen.
Tantzt! tantzt! Jhr Gratien/ laßt eurer glieder pracht/
Und den geſchickten leib biß zur verwundrung ſchauen?
Ach! aber gebt zugleich auf eure freyheit acht;
Dem guten Wetter darff man nicht zu ſicher trauen.
Jhr tantzet nicht allein; Cupido ſieht euch zu/
Und Venus ſelber iſt in euren reihen kommen:
Sie hat wol ehermals den Nymphen ihre ruh/
Cupido aber gar die hertzen mit genommen.
Jtzt
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[144/0160] Hochzeit-Gedichte. 14. Drumb beſtelle deine welt/ Wie es ſelber dir gefaͤllt/ Nur mach’/ wenn nach GOttes willen Jch euch wieder ſehen ſoll/ Daß du alles ſeegens voll Meinen wunſch wol moͤgſt erfuͤllen/ Und da ich dich/ bruder/ ließ/ Vater/ dann erfreuet gruͤß. Auff die hochzeit eines guten freundes. An die tantzende braut/ und das uͤbrige hochzeit- liche frauenzimmer. C. E. TAntzt! guͤldne Nymphen/ tantzt! hat alles ſeine zeit/ So iſt nun tantzens-zeit/ da ſich die ſterne neigen/ Und zur gewuͤnſchten nacht euch nichts denn froͤligkeit Bey dieſer hochzeit-luſt aus offnem himmel zeigen. Jhr ſonnen die ihr ſteht/ wenn mond und ſonne faͤllt/ Und noch die ſtrahlen zeigt/ wenn alles licht verſchwindet. Zerſchmeltzet itzt den ſchnee der annoch freyen welt/ Die ſich ſchon halb geruͤhrt in euren ſtrꝛcken findet. Bewaffnet eur geſicht mit ſtiller freundligkeit/ Laßt die verdeckte glut durch mund und augen ſpielen/ Und ieden/ der ſich euch zu widerſetzen draͤut/ Den ſuͤſſen wunder-brandt in blut und adern fuͤhlen. Tantzt! tantzt! Jhr Gratien/ laßt eurer glieder pracht/ Und den geſchickten leib biß zur verwundrung ſchauen? Ach! aber gebt zugleich auf eure freyheit acht; Dem guten Wetter darff man nicht zu ſicher trauen. Jhr tantzet nicht allein; Cupido ſieht euch zu/ Und Venus ſelber iſt in euren reihen kommen: Sie hat wol ehermals den Nymphen ihre ruh/ Cupido aber gar die hertzen mit genommen. Jtzt

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/160>, abgerufen am 22.11.2024.