Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich: Unpolitische Lieder. Bd. 1. Hamburg, 1840.Und wünschen, daß immer heckten In unseren Kisten und Kasten die Staatseffecten, Und freuen uns über jedes Lumpenpapier, Wovon man leben kann bei dem Humpen dahier. 2. Und wär' er auch für euch nichts weiter als ein Ketzer, So war er doch ein biedrer edler deutscher Mann, Den man im besten Weine wie im schlechtsten Krätzer Genug nie loben noch auch je beschimpfen kann. Und hätt' er nur gesprochen das Eine Wort, So müsst' er leben unter uns hinfort: "Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, Der bleibt ein Narr sein Lebelang!" Hoch lebe du ehrlicher Dr. Martine sine fine! 3. Hoch lebe Scharnhorst! Preußens Schutzpanier, Und Ehr' und Ruhm für Preußens Schaaren! Was er uns ist, das wissen wir, Wenn wir bedenken was wir waren. Und wünſchen, daß immer heckten In unſeren Kiſten und Kaſten die Staatseffecten, Und freuen uns über jedes Lumpenpapier, Wovon man leben kann bei dem Humpen dahier. 2. Und wär' er auch für euch nichts weiter als ein Ketzer, So war er doch ein biedrer edler deutſcher Mann, Den man im beſten Weine wie im ſchlechtſten Krätzer Genug nie loben noch auch je beſchimpfen kann. Und hätt' er nur geſprochen das Eine Wort, So müſſt' er leben unter uns hinfort: „Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang, Der bleibt ein Narr ſein Lebelang!“ Hoch lebe du ehrlicher Dr. Martine sine fine! 3. Hoch lebe Scharnhorſt! Preußens Schutzpanier, Und Ehr' und Ruhm für Preußens Schaaren! Was er uns iſt, das wiſſen wir, Wenn wir bedenken was wir waren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0215" n="197"/> <l>Und wünſchen, daß immer heckten</l><lb/> <l>In unſeren Kiſten und Kaſten die Staatseffecten,</l><lb/> <l>Und freuen uns über jedes Lumpenpapier,</l><lb/> <l>Wovon man leben kann bei dem Humpen dahier.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">2.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l>Und wär' er auch für euch nichts weiter als ein Ketzer,</l><lb/> <l>So war er doch ein biedrer edler deutſcher Mann,</l><lb/> <l>Den man im beſten Weine wie im ſchlechtſten Krätzer</l><lb/> <l>Genug nie loben noch auch je beſchimpfen kann.</l><lb/> <l>Und hätt' er nur geſprochen das Eine Wort,</l><lb/> <l>So müſſt' er leben unter uns hinfort:</l><lb/> <l>„Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang,</l><lb/> <l>Der bleibt ein Narr ſein Lebelang!“</l><lb/> <l>Hoch lebe du ehrlicher <hi rendition="#aq">Dr. Martine</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#aq">sine fine</hi>!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">3.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l>Hoch lebe <hi rendition="#g">Scharnhorſt</hi>! Preußens Schutzpanier,</l><lb/> <l>Und Ehr' und Ruhm für Preußens Schaaren!</l><lb/> <l>Was <hi rendition="#g">er</hi> uns <hi rendition="#g">iſt</hi>, das wiſſen wir,</l><lb/> <l>Wenn wir bedenken was wir waren.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [197/0215]
Und wünſchen, daß immer heckten
In unſeren Kiſten und Kaſten die Staatseffecten,
Und freuen uns über jedes Lumpenpapier,
Wovon man leben kann bei dem Humpen dahier.
2.
Und wär' er auch für euch nichts weiter als ein Ketzer,
So war er doch ein biedrer edler deutſcher Mann,
Den man im beſten Weine wie im ſchlechtſten Krätzer
Genug nie loben noch auch je beſchimpfen kann.
Und hätt' er nur geſprochen das Eine Wort,
So müſſt' er leben unter uns hinfort:
„Wer nicht liebt Wein, Weib und Geſang,
Der bleibt ein Narr ſein Lebelang!“
Hoch lebe du ehrlicher Dr. Martine
sine fine!
3.
Hoch lebe Scharnhorſt! Preußens Schutzpanier,
Und Ehr' und Ruhm für Preußens Schaaren!
Was er uns iſt, das wiſſen wir,
Wenn wir bedenken was wir waren.
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