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Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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dem Augenblick ließ sich auf der Straße das Geklirr von Waffen, der Huftritt von Pferden hören. -- Die Marechaussee -- die Marechaussee. Hülfe, Hülfe! schrie die Martiniere. Entsetzliches Weib, du willst mein Verderben -- nun ist Alles aus. Alles aus! -- nimm! -- nimm; gib das dem Fräulein heute noch -- morgen, wenn du willst, -- dies leise murmelnd hatte der Mensch der Martiniere den Leuchter weggerissen, die Kerzen verlöscht und ihr ein Kästchen in die Hände gedrückt. Um deiner Seligkeit willen, gib das Kästchen dem Fräulein, rief der Mensch und sprang zum Hause hinaus. Die Martiniere war zu Boden gesunken, mit Mühe stand sie auf und tappte sich in der Finsterniß zurück in ihr Gemach, wo sie ganz erschöpft, keines Lautes mächtig, in den Lehnstuhl sank. Nun hörte sie die Schlüssel klirren, die sie im Schloß der Hausthüre hatte stecken lassen. Das Haus wurde zugeschlossen und leise unsichere Tritte nahten sich dem Gemach. Fest gebannt, ohne Kraft sich zu regen, erwartete sie das Gräßliche; doch wie geschah ihr, als die Thüre aufging und sie bei dem Scheine der Nachtlampe auf den ersten Blick den ehrlichen Baptiste erkannte; der sah leichenblaß aus und ganz verstört. Um aller Heiligen willen, fing er an, um aller Heiligen willen, sagt mir, Frau Martiniere, was ist geschehen? Ach die Angst! die Angst! Ich weiß nicht, was es war, aber fortgetrieben hat es mich von der Hochzeit gestern Abend mit Gewalt! Und nun komme ich in die Straße. Frau Martiniere, denk'

dem Augenblick ließ sich auf der Straße das Geklirr von Waffen, der Huftritt von Pferden hören. — Die Marechaussee — die Marechaussee. Hülfe, Hülfe! schrie die Martiniere. Entsetzliches Weib, du willst mein Verderben — nun ist Alles aus. Alles aus! — nimm! — nimm; gib das dem Fräulein heute noch — morgen, wenn du willst, — dies leise murmelnd hatte der Mensch der Martiniere den Leuchter weggerissen, die Kerzen verlöscht und ihr ein Kästchen in die Hände gedrückt. Um deiner Seligkeit willen, gib das Kästchen dem Fräulein, rief der Mensch und sprang zum Hause hinaus. Die Martiniere war zu Boden gesunken, mit Mühe stand sie auf und tappte sich in der Finsterniß zurück in ihr Gemach, wo sie ganz erschöpft, keines Lautes mächtig, in den Lehnstuhl sank. Nun hörte sie die Schlüssel klirren, die sie im Schloß der Hausthüre hatte stecken lassen. Das Haus wurde zugeschlossen und leise unsichere Tritte nahten sich dem Gemach. Fest gebannt, ohne Kraft sich zu regen, erwartete sie das Gräßliche; doch wie geschah ihr, als die Thüre aufging und sie bei dem Scheine der Nachtlampe auf den ersten Blick den ehrlichen Baptiste erkannte; der sah leichenblaß aus und ganz verstört. Um aller Heiligen willen, fing er an, um aller Heiligen willen, sagt mir, Frau Martiniere, was ist geschehen? Ach die Angst! die Angst! Ich weiß nicht, was es war, aber fortgetrieben hat es mich von der Hochzeit gestern Abend mit Gewalt! Und nun komme ich in die Straße. Frau Martiniere, denk'

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Das Fräulein von Scuderi. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [203]–312. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_scuderi_1910/16>, abgerufen am 25.11.2024.