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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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einige unzusammenhängende alberne Worte ab, und
lief nach unserm Gemach. Der Alte hatte sich schon
zur Ruhe begeben. Ich blieb im Saal, ich stürzte
auf die Knie, ich weinte laut -- ich rief den Na¬
men der Geliebten, kurz, ich überließ mich den Thor¬
heiten des verliebten Wahnsinns trotz einem, und
nur der laute Zuruf des über mein Toben aufge¬
wachten Alten: "Vetter, ich glaube du bist verrückt
geworden, oder balgst dich aufs neue mit einem
Wolf? -- Schier dich zu Bette, wenn es dir sonst
gefällig ist." -- Nur dieser Zuruf trieb mich hinein
ins Gemach, wo ich mich mit dem festen Vorsatz
niederlegte, nur von Seraphinen zu träumen. Es
mochte schon nach Mitternacht seyn, als ich, noch
nicht eingeschlafen, entfernte Stimmen, ein Hin-
und Herlaufen, und das Oeffnen und Zuschlagen
von Thüren zu vernehmen glaubte. Ich horchte
auf, da hörte ich Tritte auf dem Corridor sich na¬
hen, die Thür des Saals wurde geöffnet, und bald
klopfte es an unser Gemach. "Wer ist da," rief ich
laut; da sprach es draußen: "Herr Justitiarius --

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einige unzuſammenhaͤngende alberne Worte ab, und
lief nach unſerm Gemach. Der Alte hatte ſich ſchon
zur Ruhe begeben. Ich blieb im Saal, ich ſtuͤrzte
auf die Knie, ich weinte laut — ich rief den Na¬
men der Geliebten, kurz, ich uͤberließ mich den Thor¬
heiten des verliebten Wahnſinns trotz einem, und
nur der laute Zuruf des uͤber mein Toben aufge¬
wachten Alten: „Vetter, ich glaube du biſt verruͤckt
geworden, oder balgſt dich aufs neue mit einem
Wolf? — Schier dich zu Bette, wenn es dir ſonſt
gefaͤllig iſt.“ — Nur dieſer Zuruf trieb mich hinein
ins Gemach, wo ich mich mit dem feſten Vorſatz
niederlegte, nur von Seraphinen zu traͤumen. Es
mochte ſchon nach Mitternacht ſeyn, als ich, noch
nicht eingeſchlafen, entfernte Stimmen, ein Hin-
und Herlaufen, und das Oeffnen und Zuſchlagen
von Thuͤren zu vernehmen glaubte. Ich horchte
auf, da hoͤrte ich Tritte auf dem Corridor ſich na¬
hen, die Thuͤr des Saals wurde geoͤffnet, und bald
klopfte es an unſer Gemach. „Wer iſt da,“ rief ich
laut; da ſprach es draußen: „Herr Juſtitiarius —

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[145/0153] einige unzuſammenhaͤngende alberne Worte ab, und lief nach unſerm Gemach. Der Alte hatte ſich ſchon zur Ruhe begeben. Ich blieb im Saal, ich ſtuͤrzte auf die Knie, ich weinte laut — ich rief den Na¬ men der Geliebten, kurz, ich uͤberließ mich den Thor¬ heiten des verliebten Wahnſinns trotz einem, und nur der laute Zuruf des uͤber mein Toben aufge¬ wachten Alten: „Vetter, ich glaube du biſt verruͤckt geworden, oder balgſt dich aufs neue mit einem Wolf? — Schier dich zu Bette, wenn es dir ſonſt gefaͤllig iſt.“ — Nur dieſer Zuruf trieb mich hinein ins Gemach, wo ich mich mit dem feſten Vorſatz niederlegte, nur von Seraphinen zu traͤumen. Es mochte ſchon nach Mitternacht ſeyn, als ich, noch nicht eingeſchlafen, entfernte Stimmen, ein Hin- und Herlaufen, und das Oeffnen und Zuſchlagen von Thuͤren zu vernehmen glaubte. Ich horchte auf, da hoͤrte ich Tritte auf dem Corridor ſich na¬ hen, die Thuͤr des Saals wurde geoͤffnet, und bald klopfte es an unſer Gemach. „Wer iſt da,“ rief ich laut; da ſprach es draußen: „Herr Juſtitiarius — K

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/153>, abgerufen am 22.11.2024.