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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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Nacht durchaus nichts Unheimliches verspüren ließ,
gewannen wir die alte Heiterkeit wieder, zum Nach¬
theil der alten Baronessen, die, blieben sie auch in
der That ein wenig gespenstisch, mit ihrem aben¬
teuerlichen Wesen, doch nur ergötzlichen Spuk trie¬
ben, den der Alte auf possierliche Weise anzuregen
wußte.

Endlich, nach mehreren Tagen, traf der Baron
ein mit seiner Gemahlin und zahlreichem Jagdge¬
folge, die geladenen Gäste sammelten sich und nun
ging in dem plötzlich lebendig gewordenen Schlosse
das laute wilde Treiben los, wie es vorhin beschrie¬
ben. Als der Baron gleich nach seiner Ankunft in
unsern Saal trat, schien er über unsern veränder¬
ten Aufenthalt auf seltsame Weise befremdet, er
warf einen düstern Blick auf die zugemauerte
Thür, und schnell sich abwendend, fuhr er mit
der Hand über die Stirn, als wolle er irgend eine
böse Erinnerung verscheuchen. Der Groß-Onkel
sprach von der Verwüstung des Gerichtssaals und
der anstoßenden Gemächer, der Baron tadelte es,

Nacht durchaus nichts Unheimliches verſpuͤren ließ,
gewannen wir die alte Heiterkeit wieder, zum Nach¬
theil der alten Baroneſſen, die, blieben ſie auch in
der That ein wenig geſpenſtiſch, mit ihrem aben¬
teuerlichen Weſen, doch nur ergoͤtzlichen Spuk trie¬
ben, den der Alte auf poſſierliche Weiſe anzuregen
wußte.

Endlich, nach mehreren Tagen, traf der Baron
ein mit ſeiner Gemahlin und zahlreichem Jagdge¬
folge, die geladenen Gaͤſte ſammelten ſich und nun
ging in dem ploͤtzlich lebendig gewordenen Schloſſe
das laute wilde Treiben los, wie es vorhin beſchrie¬
ben. Als der Baron gleich nach ſeiner Ankunft in
unſern Saal trat, ſchien er uͤber unſern veraͤnder¬
ten Aufenthalt auf ſeltſame Weiſe befremdet, er
warf einen duͤſtern Blick auf die zugemauerte
Thuͤr, und ſchnell ſich abwendend, fuhr er mit
der Hand uͤber die Stirn, als wolle er irgend eine
boͤſe Erinnerung verſcheuchen. Der Groß-Onkel
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[105/0113] Nacht durchaus nichts Unheimliches verſpuͤren ließ, gewannen wir die alte Heiterkeit wieder, zum Nach¬ theil der alten Baroneſſen, die, blieben ſie auch in der That ein wenig geſpenſtiſch, mit ihrem aben¬ teuerlichen Weſen, doch nur ergoͤtzlichen Spuk trie¬ ben, den der Alte auf poſſierliche Weiſe anzuregen wußte. Endlich, nach mehreren Tagen, traf der Baron ein mit ſeiner Gemahlin und zahlreichem Jagdge¬ folge, die geladenen Gaͤſte ſammelten ſich und nun ging in dem ploͤtzlich lebendig gewordenen Schloſſe das laute wilde Treiben los, wie es vorhin beſchrie¬ ben. Als der Baron gleich nach ſeiner Ankunft in unſern Saal trat, ſchien er uͤber unſern veraͤnder¬ ten Aufenthalt auf ſeltſame Weiſe befremdet, er warf einen duͤſtern Blick auf die zugemauerte Thuͤr, und ſchnell ſich abwendend, fuhr er mit der Hand uͤber die Stirn, als wolle er irgend eine boͤſe Erinnerung verſcheuchen. Der Groß-Onkel ſprach von der Verwuͤſtung des Gerichtsſaals und der anſtoßenden Gemaͤcher, der Baron tadelte es,

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/113>, abgerufen am 14.10.2024.