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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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"der That eine Kugel durch's Gehirn gejagt hätte.
"Die Leute behaupteten auch, meine Pistolen wären
"keine sonderlich ernste Mordwaffen, auch gar nicht
"von Eisen sondern von Holz, mithin nur Kinder¬
"spielzeug und so könnte vielleicht der Zweikampf, so
"wie der Selbstmord nichts gewesen seyn, als eine
"vergnügliche Ironie. Hätten wir denn nicht unsere
"Rollen getauscht und ich begänne mit der Selbstmy¬
"stifikation und handthierte mit dummen Kindereien
"in dem Augenblick, da du aus deiner kindischen Fa¬
"belwelt heraustrittst in das wirkliche rege Leben. --
"Doch dem sey wie ihm wolle, es ist nöthig, daß
"ich deines Edelmuths und meines Glücks gewiß wer¬
"de, dann zerstreuen sich wohl bald alle Nebel, die
"meinen Blick trüben oder die mich vielleicht täu¬
"schen mit Morganischen Truggebilden. Komm mein
"Peregrinus, begleite mich hin zu der holden Dörtje
"Elverdink, aus deiner Hand empfange ich die süße
"Braut.

Pepusch faßte den Freund unter den Arm und
wollte mit ihm schnell davon eilen, doch der Gang,
den sie zu thun gedachten, sollte ihnen erspart wer¬
den. Die Thüre öffnete sich nämlich, und hinein
trat Dörtje Elverdink, schön und anmuthig wie ein
Engelskind, hinter ihr her aber der alte Herr Swam¬

»der That eine Kugel durch's Gehirn gejagt hätte.
»Die Leute behaupteten auch, meine Piſtolen wären
»keine ſonderlich ernſte Mordwaffen, auch gar nicht
»von Eiſen ſondern von Holz, mithin nur Kinder¬
»ſpielzeug und ſo könnte vielleicht der Zweikampf, ſo
»wie der Selbſtmord nichts geweſen ſeyn, als eine
»vergnügliche Ironie. Hätten wir denn nicht unſere
»Rollen getauſcht und ich begänne mit der Selbſtmy¬
»ſtifikation und handthierte mit dummen Kindereien
»in dem Augenblick, da du aus deiner kindiſchen Fa¬
»belwelt heraustrittſt in das wirkliche rege Leben. —
»Doch dem ſey wie ihm wolle, es iſt nöthig, daß
»ich deines Edelmuths und meines Glücks gewiß wer¬
»de, dann zerſtreuen ſich wohl bald alle Nebel, die
»meinen Blick trüben oder die mich vielleicht täu¬
»ſchen mit Morganiſchen Truggebilden. Komm mein
»Peregrinus, begleite mich hin zu der holden Dörtje
»Elverdink, aus deiner Hand empfange ich die ſüße
»Braut.

Pepuſch faßte den Freund unter den Arm und
wollte mit ihm ſchnell davon eilen, doch der Gang,
den ſie zu thun gedachten, ſollte ihnen erſpart wer¬
den. Die Thüre öffnete ſich nämlich, und hinein
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[201/0206] »der That eine Kugel durch's Gehirn gejagt hätte. »Die Leute behaupteten auch, meine Piſtolen wären »keine ſonderlich ernſte Mordwaffen, auch gar nicht »von Eiſen ſondern von Holz, mithin nur Kinder¬ »ſpielzeug und ſo könnte vielleicht der Zweikampf, ſo »wie der Selbſtmord nichts geweſen ſeyn, als eine »vergnügliche Ironie. Hätten wir denn nicht unſere »Rollen getauſcht und ich begänne mit der Selbſtmy¬ »ſtifikation und handthierte mit dummen Kindereien »in dem Augenblick, da du aus deiner kindiſchen Fa¬ »belwelt heraustrittſt in das wirkliche rege Leben. — »Doch dem ſey wie ihm wolle, es iſt nöthig, daß »ich deines Edelmuths und meines Glücks gewiß wer¬ »de, dann zerſtreuen ſich wohl bald alle Nebel, die »meinen Blick trüben oder die mich vielleicht täu¬ »ſchen mit Morganiſchen Truggebilden. Komm mein »Peregrinus, begleite mich hin zu der holden Dörtje »Elverdink, aus deiner Hand empfange ich die ſüße »Braut. Pepuſch faßte den Freund unter den Arm und wollte mit ihm ſchnell davon eilen, doch der Gang, den ſie zu thun gedachten, ſollte ihnen erſpart wer¬ den. Die Thüre öffnete ſich nämlich, und hinein trat Dörtje Elverdink, ſchön und anmuthig wie ein Engelskind, hinter ihr her aber der alte Herr Swam¬

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/206>, abgerufen am 27.11.2024.