Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.stirbt aus Liebe zu dir, Unglücklicher! -- Eile -- rette Pepusch rannte so schnell von dannen, daß Pe¬ Schwer fiel es aber nun dem Peregrinus aufs Als er in sein Haus trat, kam ihm die Alte Den Tod im Herzen, schlich Peregrinus in ſtirbt aus Liebe zu dir, Unglücklicher! — Eile — rette Pepuſch rannte ſo ſchnell von dannen, daß Pe¬ Schwer fiel es aber nun dem Peregrinus aufs Als er in ſein Haus trat, kam ihm die Alte Den Tod im Herzen, ſchlich Peregrinus in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="169"/> ſtirbt aus Liebe zu dir, Unglücklicher! — Eile — rette<lb/> ſie — du kannſt es! — rette ſie für dich, und mich<lb/> laß untergehen in wilder Verzweiflung! —</p><lb/> <p>Pepuſch rannte ſo ſchnell von dannen, daß Pe¬<lb/> regrinus ihn ſogleich aus dem Geſicht verloren hatte.</p><lb/> <p>Schwer fiel es aber nun dem Peregrinus aufs<lb/> Herz, daß des Freundes raſendes Beginnen durch ir¬<lb/> gend etwas Entſetzliches veranlaßt ſeyn müſſe, das ſich<lb/> mit der holden Kleinen begeben. Schnell eilte er nach<lb/> der Stadt zurück.</p><lb/> <p>Als er in ſein Haus trat, kam ihm die Alte<lb/> entgegen und jammerte laut, daß die arme ſchöne<lb/> Prinzeß plötzlich auf das heftigſte erkrankt ſey und<lb/> wohl ſterben werde; der alte Herr Swammer ſey eben<lb/> ſelbſt nach dem berühmteſten Arzt gegangen, den es<lb/> in Frankfurt gebe.</p><lb/> <p>Den Tod im Herzen, ſchlich Peregrinus in<lb/> Herrn Swammers Zimmer, das ihm die Alte geöff¬<lb/> net. Da lag die Kleine, blaß, erſtarrt wie eine<lb/> Leiche auf dem Sopha, und Peregrinus ſpürte erſt<lb/> dann ihren leiſen Athem, als er niedergekniet ſich über<lb/> ſie hinbeugte. So wie Peregrinus die eiskalte Hand<lb/> der Armen faßte, ſpielte ein ſchmerzliches Lächeln um<lb/> ihre bleichen Lippen und ſie lispelte: Biſt du es, mein<lb/> ſüßer Freund? — Kommſt du her, noch einmal die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0174]
ſtirbt aus Liebe zu dir, Unglücklicher! — Eile — rette
ſie — du kannſt es! — rette ſie für dich, und mich
laß untergehen in wilder Verzweiflung! —
Pepuſch rannte ſo ſchnell von dannen, daß Pe¬
regrinus ihn ſogleich aus dem Geſicht verloren hatte.
Schwer fiel es aber nun dem Peregrinus aufs
Herz, daß des Freundes raſendes Beginnen durch ir¬
gend etwas Entſetzliches veranlaßt ſeyn müſſe, das ſich
mit der holden Kleinen begeben. Schnell eilte er nach
der Stadt zurück.
Als er in ſein Haus trat, kam ihm die Alte
entgegen und jammerte laut, daß die arme ſchöne
Prinzeß plötzlich auf das heftigſte erkrankt ſey und
wohl ſterben werde; der alte Herr Swammer ſey eben
ſelbſt nach dem berühmteſten Arzt gegangen, den es
in Frankfurt gebe.
Den Tod im Herzen, ſchlich Peregrinus in
Herrn Swammers Zimmer, das ihm die Alte geöff¬
net. Da lag die Kleine, blaß, erſtarrt wie eine
Leiche auf dem Sopha, und Peregrinus ſpürte erſt
dann ihren leiſen Athem, als er niedergekniet ſich über
ſie hinbeugte. So wie Peregrinus die eiskalte Hand
der Armen faßte, ſpielte ein ſchmerzliches Lächeln um
ihre bleichen Lippen und ſie lispelte: Biſt du es, mein
ſüßer Freund? — Kommſt du her, noch einmal die
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