Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Herr Peregrinus fühlte, daß beide, George Pe¬ Endlich gewann er es doch über sich, einen öf¬ "Habe ich endlich das seltene Vergnügen, mei¬ 9 *
Herr Peregrinus fühlte, daß beide, George Pe¬ Endlich gewann er es doch über ſich, einen öf¬ »Habe ich endlich das ſeltene Vergnügen, mei¬ 9 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0136" n="131"/> Herr Peregrinus fühlte, daß beide, George Pe¬<lb/> puſch und Meiſter Floh es ſehr gut mit ihm meinten<lb/> und er nahm ſich vor, ihren weiſen Rath zu befol¬<lb/> gen. Doch ſo wie er die ſüße Stimme der holden<lb/> Geliebten vernahm, welche öfters ſang und ſpielte,<lb/> ſo glaubte er nicht, wie es möglich ſeyn werde, das<lb/> Haus zu verlaſſen, das ihm zum Paradieſe geworden.</p><lb/> <p>Endlich gewann er es doch über ſich, einen öf¬<lb/> fentlichen Spaziergang zu beſuchen. Meiſter Floh<lb/> hatte ihm das Glas ins Auge geſetzt und Platz ge¬<lb/> nommen im Jabot, wo er ſich ſanft hin und her zu<lb/> ſchaukeln wußte.</p><lb/> <p>»Habe ich endlich das ſeltene Vergnügen, mei¬<lb/> »nen guten lieben Herrn Tyß wieder zu ſehen? Sie<lb/> »machen ſich rar, beſter Freund, und alles ſchmach¬<lb/> »tet doch nach Ihnen. Laſſen Sie uns irgendwo<lb/> »eintreten, eine Flaſche Wein leeren auf Ihr Wohl,<lb/> »mein Herzensfreund. — Wie ich mich freue, Sie<lb/> »zu ſehen!» So rief ihm ein junger Mann entgegen,<lb/> den er kaum zwei, dreimal geſehen. Die Gedanken<lb/> lauteten: Kömmt der alberne Miſantrop auch ein¬<lb/> mal zum Vorſchein? — Aber ich muß ihm ſchmei¬<lb/> cheln, weil ich nächſtens Geld von ihm borgen will.<lb/> Er wird doch nicht des Teufels ſeyn, und meine Ein¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">9 *<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0136]
Herr Peregrinus fühlte, daß beide, George Pe¬
puſch und Meiſter Floh es ſehr gut mit ihm meinten
und er nahm ſich vor, ihren weiſen Rath zu befol¬
gen. Doch ſo wie er die ſüße Stimme der holden
Geliebten vernahm, welche öfters ſang und ſpielte,
ſo glaubte er nicht, wie es möglich ſeyn werde, das
Haus zu verlaſſen, das ihm zum Paradieſe geworden.
Endlich gewann er es doch über ſich, einen öf¬
fentlichen Spaziergang zu beſuchen. Meiſter Floh
hatte ihm das Glas ins Auge geſetzt und Platz ge¬
nommen im Jabot, wo er ſich ſanft hin und her zu
ſchaukeln wußte.
»Habe ich endlich das ſeltene Vergnügen, mei¬
»nen guten lieben Herrn Tyß wieder zu ſehen? Sie
»machen ſich rar, beſter Freund, und alles ſchmach¬
»tet doch nach Ihnen. Laſſen Sie uns irgendwo
»eintreten, eine Flaſche Wein leeren auf Ihr Wohl,
»mein Herzensfreund. — Wie ich mich freue, Sie
»zu ſehen!» So rief ihm ein junger Mann entgegen,
den er kaum zwei, dreimal geſehen. Die Gedanken
lauteten: Kömmt der alberne Miſantrop auch ein¬
mal zum Vorſchein? — Aber ich muß ihm ſchmei¬
cheln, weil ich nächſtens Geld von ihm borgen will.
Er wird doch nicht des Teufels ſeyn, und meine Ein¬
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