mender Todesseufzer durch die Gewölbe, und in wilder Verzweiflung heulte ich: "Du bist es Hermogen! ... nah ist die Rache! ... Keine Rettung mehr!" -- In der neunten Nacht mochte es seyn, als ich, halb ohnmächtig von Grauen und Entsetzen, auf dem kalten Boden des Gefängnisses ausgestreckt lag. Da ver¬ nahm ich deutlich unter mir ein leises, abge¬ messenes Klopfen. Ich horchte auf, das Klopfen dauerte fort, und dazwischen lachte es seltsamlich aus dem Boden hervor! -- Ich sprang auf, und warf mich auf das Strohlager, aber immer fort klopfte es, und lachte und stöhnte dazwischen. -- Endlich rief es leise, leise, aber wie mit häßlicher, hei¬ serer, stammelnder Stimme hinter einander fort: Med-ar-dus! Me-dar-dus!--Ein Eis¬ strom goß sich mir durch die Glieder! Ich ermannte mich und rief: Wer da! Wer ist da? -- Lauter lachte es nun, und stöhnte und ächzte und klopfte und stammelte heiser: Me¬ dar-dus ... Me-dar-dus! -- Ich raffte mich
mender Todesſeufzer durch die Gewoͤlbe, und in wilder Verzweiflung heulte ich: „Du biſt es Hermogen! ... nah iſt die Rache! ... Keine Rettung mehr!“ — In der neunten Nacht mochte es ſeyn, als ich, halb ohnmaͤchtig von Grauen und Entſetzen, auf dem kalten Boden des Gefaͤngniſſes ausgeſtreckt lag. Da ver¬ nahm ich deutlich unter mir ein leiſes, abge¬ meſſenes Klopfen. Ich horchte auf, das Klopfen dauerte fort, und dazwiſchen lachte es ſeltſamlich aus dem Boden hervor! — Ich ſprang auf, und warf mich auf das Strohlager, aber immer fort klopfte es, und lachte und ſtoͤhnte dazwiſchen. — Endlich rief es leiſe, leiſe, aber wie mit haͤßlicher, hei¬ ſerer, ſtammelnder Stimme hinter einander fort: Med-ar-dus! Me-dar-dus!—Ein Eis¬ ſtrom goß ſich mir durch die Glieder! Ich ermannte mich und rief: Wer da! Wer iſt da? — Lauter lachte es nun, und ſtoͤhnte und aͤchzte und klopfte und ſtammelte heiſer: Me¬ dar-dus ... Me-dar-dus! — Ich raffte mich
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mender Todesſeufzer durch die Gewoͤlbe, und
in wilder Verzweiflung heulte ich: „Du biſt
es Hermogen! ... nah iſt die Rache! ... Keine
Rettung mehr!“ — In der neunten Nacht
mochte es ſeyn, als ich, halb ohnmaͤchtig von
Grauen und Entſetzen, auf dem kalten Boden
des Gefaͤngniſſes ausgeſtreckt lag. Da ver¬
nahm ich deutlich unter mir ein leiſes, abge¬
meſſenes Klopfen. Ich horchte auf, das
Klopfen dauerte fort, und dazwiſchen lachte
es ſeltſamlich aus dem Boden hervor! —
Ich ſprang auf, und warf mich auf das
Strohlager, aber immer fort klopfte es, und
lachte und ſtoͤhnte dazwiſchen. — Endlich
rief es leiſe, leiſe, aber wie mit haͤßlicher, hei¬
ſerer, ſtammelnder Stimme hinter einander
fort: Med-ar-dus! Me-dar-dus!—Ein Eis¬
ſtrom goß ſich mir durch die Glieder! Ich
ermannte mich und rief: Wer da! Wer iſt
da? — Lauter lachte es nun, und ſtoͤhnte und
aͤchzte und klopfte und ſtammelte heiſer: Me¬
dar-dus ... Me-dar-dus! — Ich raffte mich
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/43>, abgerufen am 24.11.2024.
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