Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

dor wies indessen mit einem Abscheu, der
dem Fürsten Alexander unerklärlich war, die
Verbindung zurück, und so kam es, daß erst
nach Theodors Tode Fürst Alexander sich
mit Paolo Francesko's Tochter vermälte.
Prinz Johann hatte auf dem Heimwege sei¬
nen Bruder Franz kennen gelernt, und fand
an dem Jünglinge, dessen nahe Verwandt¬
schaft mit ihm er nicht ahnte, solches Beha¬
gen, daß er sich nicht mehr von ihm trennen
mochte. Franz war die Ursache, daß der
Prinz, statt heimzukehren nach der Residenz
des Bruders, nach Italien zurückging. Das
ewige unerforschliche Verhängniß wollte es,
daß Beide, Prinz Johann und Franz, Vit¬
torias und Pietro's Tochter Giazinta sahen,
und Beide in heftiger Liebe zu ihr entbrann¬
ten. -- Das Verbrechen keimt, wer vermag
zu widerstehen den dunkeln Mächten.


II. [ 16 ]

dor wies indeſſen mit einem Abſcheu, der
dem Fuͤrſten Alexander unerklaͤrlich war, die
Verbindung zuruͤck, und ſo kam es, daß erſt
nach Theodors Tode Fuͤrſt Alexander ſich
mit Paolo Francesko's Tochter vermaͤlte.
Prinz Johann hatte auf dem Heimwege ſei¬
nen Bruder Franz kennen gelernt, und fand
an dem Juͤnglinge, deſſen nahe Verwandt¬
ſchaft mit ihm er nicht ahnte, ſolches Beha¬
gen, daß er ſich nicht mehr von ihm trennen
mochte. Franz war die Urſache, daß der
Prinz, ſtatt heimzukehren nach der Reſidenz
des Bruders, nach Italien zuruͤckging. Das
ewige unerforſchliche Verhaͤngniß wollte es,
daß Beide, Prinz Johann und Franz, Vit¬
torias und Pietro's Tochter Giazinta ſahen,
und Beide in heftiger Liebe zu ihr entbrann¬
ten. — Das Verbrechen keimt, wer vermag
zu widerſtehen den dunkeln Maͤchten.


II. [ 16 ]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0249" n="241"/>
dor wies inde&#x017F;&#x017F;en mit einem Ab&#x017F;cheu, der<lb/>
dem Fu&#x0364;r&#x017F;ten Alexander unerkla&#x0364;rlich war, die<lb/>
Verbindung zuru&#x0364;ck, und &#x017F;o kam es, daß er&#x017F;t<lb/>
nach Theodors Tode Fu&#x0364;r&#x017F;t Alexander &#x017F;ich<lb/>
mit Paolo Francesko's Tochter verma&#x0364;lte.<lb/>
Prinz Johann hatte auf dem Heimwege &#x017F;ei¬<lb/>
nen Bruder Franz kennen gelernt, und fand<lb/>
an dem Ju&#x0364;nglinge, de&#x017F;&#x017F;en nahe Verwandt¬<lb/>
&#x017F;chaft mit ihm er nicht ahnte, &#x017F;olches Beha¬<lb/>
gen, daß er &#x017F;ich nicht mehr von ihm trennen<lb/>
mochte. Franz war die Ur&#x017F;ache, daß der<lb/>
Prinz, &#x017F;tatt heimzukehren nach der Re&#x017F;idenz<lb/>
des Bruders, nach Italien zuru&#x0364;ckging. Das<lb/>
ewige unerfor&#x017F;chliche Verha&#x0364;ngniß wollte es,<lb/>
daß Beide, Prinz Johann und Franz, Vit¬<lb/>
torias und Pietro's Tochter Giazinta &#x017F;ahen,<lb/>
und Beide in heftiger Liebe zu ihr entbrann¬<lb/>
ten. &#x2014; Das Verbrechen keimt, wer vermag<lb/>
zu wider&#x017F;tehen den dunkeln Ma&#x0364;chten.</p><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II</hi>. [ 16 ]<lb/></fw>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0249] dor wies indeſſen mit einem Abſcheu, der dem Fuͤrſten Alexander unerklaͤrlich war, die Verbindung zuruͤck, und ſo kam es, daß erſt nach Theodors Tode Fuͤrſt Alexander ſich mit Paolo Francesko's Tochter vermaͤlte. Prinz Johann hatte auf dem Heimwege ſei¬ nen Bruder Franz kennen gelernt, und fand an dem Juͤnglinge, deſſen nahe Verwandt¬ ſchaft mit ihm er nicht ahnte, ſolches Beha¬ gen, daß er ſich nicht mehr von ihm trennen mochte. Franz war die Urſache, daß der Prinz, ſtatt heimzukehren nach der Reſidenz des Bruders, nach Italien zuruͤckging. Das ewige unerforſchliche Verhaͤngniß wollte es, daß Beide, Prinz Johann und Franz, Vit¬ torias und Pietro's Tochter Giazinta ſahen, und Beide in heftiger Liebe zu ihr entbrann¬ ten. — Das Verbrechen keimt, wer vermag zu widerſtehen den dunkeln Maͤchten. II. [ 16 ]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/249
Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/249>, abgerufen am 05.05.2024.