ge Todesseufzer in stiller Nacht durch die düstren Klostergänge hallen. -- Aber auch Du, Du mir im Innern verwandter, auch Du glaubst es, daß der Liebe höchste Seelig¬ keit, die Erfüllung des Geheimnisses im Tode aufgeht. -- So verkünden es uns die dunk¬ len weissagenden Stimmen, die aus jener, keinem irrdischen Maaßstab meßlichen Urzeit zu uns herübertönen, und wie in den My¬ sterien, die die Säuglinge der Natur feyer¬ ten, ist uns ja auch der Tod, das Weyhfest der Liebe! -- --
Ein Blitz fuhr durch mein Innres, mein Athem stockte, die Pulse schlugen, krampf¬ haft zuckte das Herz, zerspringen wollte die Brust! -- Hin zu ihr -- hin zu ihr -- sie an mich reissen in toller Liebeswuth! -- "Was widerstrebst Du, Unseelige! der Macht, die Dich unauflöslich an mich gekettet? Bist Du nicht mein! -- mein immerdar?" Doch besser, wie damals, als ich Aurelien zum erstenmal im Schlosse des Barons erblickte,
ge Todesſeufzer in ſtiller Nacht durch die duͤſtren Kloſtergaͤnge hallen. — Aber auch Du, Du mir im Innern verwandter, auch Du glaubſt es, daß der Liebe hoͤchſte Seelig¬ keit, die Erfuͤllung des Geheimniſſes im Tode aufgeht. — So verkuͤnden es uns die dunk¬ len weiſſagenden Stimmen, die aus jener, keinem irrdiſchen Maaßſtab meßlichen Urzeit zu uns heruͤbertoͤnen, und wie in den My¬ ſterien, die die Saͤuglinge der Natur feyer¬ ten, iſt uns ja auch der Tod, das Weyhfeſt der Liebe! — —
Ein Blitz fuhr durch mein Innres, mein Athem ſtockte, die Pulſe ſchlugen, krampf¬ haft zuckte das Herz, zerſpringen wollte die Bruſt! — Hin zu ihr — hin zu ihr — ſie an mich reiſſen in toller Liebeswuth! — „Was widerſtrebſt Du, Unſeelige! der Macht, die Dich unaufloͤslich an mich gekettet? Biſt Du nicht mein! — mein immerdar?“ Doch beſſer, wie damals, als ich Aurelien zum erſtenmal im Schloſſe des Barons erblickte,
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ge Todesſeufzer in ſtiller Nacht durch die
duͤſtren Kloſtergaͤnge hallen. — Aber auch
Du, Du mir im Innern verwandter, auch
Du glaubſt es, daß der Liebe hoͤchſte Seelig¬
keit, die Erfuͤllung des Geheimniſſes im Tode
aufgeht. — So verkuͤnden es uns die dunk¬
len weiſſagenden Stimmen, die aus jener,
keinem irrdiſchen Maaßſtab meßlichen Urzeit
zu uns heruͤbertoͤnen, und wie in den My¬
ſterien, die die Saͤuglinge der Natur feyer¬
ten, iſt uns ja auch der Tod, das Weyhfeſt
der Liebe! — —
Ein Blitz fuhr durch mein Innres, mein
Athem ſtockte, die Pulſe ſchlugen, krampf¬
haft zuckte das Herz, zerſpringen wollte die
Bruſt! — Hin zu ihr — hin zu ihr — ſie
an mich reiſſen in toller Liebeswuth! —
„Was widerſtrebſt Du, Unſeelige! der Macht,
die Dich unaufloͤslich an mich gekettet? Biſt
Du nicht mein! — mein immerdar?“ Doch
beſſer, wie damals, als ich Aurelien zum
erſtenmal im Schloſſe des Barons erblickte,
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/13>, abgerufen am 24.11.2024.
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