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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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immer fester und inniger, und eben so sehr
verstärkte sich die Freundschaft des fürstlichen
Paars für ihn. Der Fürst war längst in
Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte
bald nicht länger dem Andringen der Fürstin
und der Prinzessin widerstehen, und willigte
in Francesko's heimliche Vermählung mit der
Prinzessin. Francesko sollte sich im Dienst
eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬
tairischen Grad aufschwingen, und dann die
öffentliche Kundmachung seiner Ehe mit der
Prinzessin erfolgen. An jenem Hofe war
das damals, bei den Verbindungen des Für¬
sten mit ihm, möglich."

"Der Tag der Verbindung erschien, der
Fürst mit seiner Gemahlin, so wie zwei ver¬
traute Männer des Hofes (mein Vorgänger
war einer von ihnen) waren die Einzigen,
die der Trauung in der kleinen Capelle im
fürstlichen Pallast beiwohnen sollten. Ein
einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht,
bewachte die Thüre."

immer feſter und inniger, und eben ſo ſehr
verſtaͤrkte ſich die Freundſchaft des fuͤrſtlichen
Paars fuͤr ihn. Der Fuͤrſt war laͤngſt in
Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte
bald nicht laͤnger dem Andringen der Fuͤrſtin
und der Prinzeſſin widerſtehen, und willigte
in Francesko's heimliche Vermaͤhlung mit der
Prinzeſſin. Francesko ſollte ſich im Dienſt
eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬
tairiſchen Grad aufſchwingen, und dann die
oͤffentliche Kundmachung ſeiner Ehe mit der
Prinzeſſin erfolgen. An jenem Hofe war
das damals, bei den Verbindungen des Fuͤr¬
ſten mit ihm, moͤglich.“

„Der Tag der Verbindung erſchien, der
Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, ſo wie zwei ver¬
traute Maͤnner des Hofes (mein Vorgaͤnger
war einer von ihnen) waren die Einzigen,
die der Trauung in der kleinen Capelle im
fuͤrſtlichen Pallaſt beiwohnen ſollten. Ein
einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht,
bewachte die Thuͤre.“

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[373/0389] immer feſter und inniger, und eben ſo ſehr verſtaͤrkte ſich die Freundſchaft des fuͤrſtlichen Paars fuͤr ihn. Der Fuͤrſt war laͤngſt in Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte bald nicht laͤnger dem Andringen der Fuͤrſtin und der Prinzeſſin widerſtehen, und willigte in Francesko's heimliche Vermaͤhlung mit der Prinzeſſin. Francesko ſollte ſich im Dienſt eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬ tairiſchen Grad aufſchwingen, und dann die oͤffentliche Kundmachung ſeiner Ehe mit der Prinzeſſin erfolgen. An jenem Hofe war das damals, bei den Verbindungen des Fuͤr¬ ſten mit ihm, moͤglich.“ „Der Tag der Verbindung erſchien, der Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, ſo wie zwei ver¬ traute Maͤnner des Hofes (mein Vorgaͤnger war einer von ihnen) waren die Einzigen, die der Trauung in der kleinen Capelle im fuͤrſtlichen Pallaſt beiwohnen ſollten. Ein einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht, bewachte die Thuͤre.“

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/389>, abgerufen am 27.11.2024.