immer fester und inniger, und eben so sehr verstärkte sich die Freundschaft des fürstlichen Paars für ihn. Der Fürst war längst in Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte bald nicht länger dem Andringen der Fürstin und der Prinzessin widerstehen, und willigte in Francesko's heimliche Vermählung mit der Prinzessin. Francesko sollte sich im Dienst eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬ tairischen Grad aufschwingen, und dann die öffentliche Kundmachung seiner Ehe mit der Prinzessin erfolgen. An jenem Hofe war das damals, bei den Verbindungen des Für¬ sten mit ihm, möglich."
"Der Tag der Verbindung erschien, der Fürst mit seiner Gemahlin, so wie zwei ver¬ traute Männer des Hofes (mein Vorgänger war einer von ihnen) waren die Einzigen, die der Trauung in der kleinen Capelle im fürstlichen Pallast beiwohnen sollten. Ein einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht, bewachte die Thüre."
immer feſter und inniger, und eben ſo ſehr verſtaͤrkte ſich die Freundſchaft des fuͤrſtlichen Paars fuͤr ihn. Der Fuͤrſt war laͤngſt in Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte bald nicht laͤnger dem Andringen der Fuͤrſtin und der Prinzeſſin widerſtehen, und willigte in Francesko's heimliche Vermaͤhlung mit der Prinzeſſin. Francesko ſollte ſich im Dienſt eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬ tairiſchen Grad aufſchwingen, und dann die oͤffentliche Kundmachung ſeiner Ehe mit der Prinzeſſin erfolgen. An jenem Hofe war das damals, bei den Verbindungen des Fuͤr¬ ſten mit ihm, moͤglich.“
„Der Tag der Verbindung erſchien, der Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, ſo wie zwei ver¬ traute Maͤnner des Hofes (mein Vorgaͤnger war einer von ihnen) waren die Einzigen, die der Trauung in der kleinen Capelle im fuͤrſtlichen Pallaſt beiwohnen ſollten. Ein einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht, bewachte die Thuͤre.“
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0389"n="373"/>
immer feſter und inniger, und eben ſo ſehr<lb/>
verſtaͤrkte ſich die Freundſchaft des fuͤrſtlichen<lb/>
Paars fuͤr ihn. Der Fuͤrſt war laͤngſt in<lb/>
Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte<lb/>
bald nicht laͤnger dem Andringen der Fuͤrſtin<lb/>
und der Prinzeſſin widerſtehen, und willigte<lb/>
in Francesko's heimliche Vermaͤhlung mit der<lb/>
Prinzeſſin. Francesko ſollte ſich im Dienſt<lb/>
eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬<lb/>
tairiſchen Grad aufſchwingen, und dann die<lb/>
oͤffentliche Kundmachung ſeiner Ehe mit der<lb/>
Prinzeſſin erfolgen. An jenem Hofe war<lb/>
das damals, bei den Verbindungen des Fuͤr¬<lb/>ſten mit ihm, moͤglich.“</p><lb/><p>„Der Tag der Verbindung erſchien, der<lb/>
Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, ſo wie zwei ver¬<lb/>
traute Maͤnner des Hofes (mein Vorgaͤnger<lb/>
war einer von ihnen) waren die Einzigen,<lb/>
die der Trauung in der kleinen Capelle im<lb/>
fuͤrſtlichen Pallaſt beiwohnen ſollten. Ein<lb/>
einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht,<lb/>
bewachte die Thuͤre.“<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[373/0389]
immer feſter und inniger, und eben ſo ſehr
verſtaͤrkte ſich die Freundſchaft des fuͤrſtlichen
Paars fuͤr ihn. Der Fuͤrſt war laͤngſt in
Francesko's Geheimniß eingeweiht, er konnte
bald nicht laͤnger dem Andringen der Fuͤrſtin
und der Prinzeſſin widerſtehen, und willigte
in Francesko's heimliche Vermaͤhlung mit der
Prinzeſſin. Francesko ſollte ſich im Dienſt
eines entfernten Hofes zu einem hohen mili¬
tairiſchen Grad aufſchwingen, und dann die
oͤffentliche Kundmachung ſeiner Ehe mit der
Prinzeſſin erfolgen. An jenem Hofe war
das damals, bei den Verbindungen des Fuͤr¬
ſten mit ihm, moͤglich.“
„Der Tag der Verbindung erſchien, der
Fuͤrſt mit ſeiner Gemahlin, ſo wie zwei ver¬
traute Maͤnner des Hofes (mein Vorgaͤnger
war einer von ihnen) waren die Einzigen,
die der Trauung in der kleinen Capelle im
fuͤrſtlichen Pallaſt beiwohnen ſollten. Ein
einziger Page, in das Geheimniß eingeweiht,
bewachte die Thuͤre.“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/389>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.