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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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haftet werden, schon seit zwei Tagen war er
aber aus dem Hause verschwunden, niemand
wußte wohin, und alle Nachforschungen blie¬
ben vergebens. Der Hof war in die tiefste
Trauer versenkt, die die ganze Residenz mit
ihm theilte, und es war nur Francesko, der,
wieder unausgesetzt bei Hofe erscheinend, in
dem kleinen Familienzirkel manchen Sonnen¬
blick aus den trüben Wolken hervorzuzau¬
bern wußte."

"Die Prinzessin fühlte sich schwanger, und
da es klar zu seyn schien, daß der Mörder
des Gemahls die ähnliche Gestalt zum ver¬
ruchten Betruge gemißbraucht, begab sie sich
auf ein entferntes Schloß des Fürsten, damit
die Niederkunft verschwiegen bliebe, und so
die Frucht eines höllischen Frevels wenig¬
stens nicht vor der Welt, der der Leichtsinn
der Diener die Ereignisse der Brautnacht ver¬
rathen, den unglücklichen Gemahl schände." --

"Francesko's Verhältniß mit der Schwe¬
ster der Fürstin wurde in dieser Trauerzeit

haftet werden, ſchon ſeit zwei Tagen war er
aber aus dem Hauſe verſchwunden, niemand
wußte wohin, und alle Nachforſchungen blie¬
ben vergebens. Der Hof war in die tiefſte
Trauer verſenkt, die die ganze Reſidenz mit
ihm theilte, und es war nur Francesko, der,
wieder unausgeſetzt bei Hofe erſcheinend, in
dem kleinen Familienzirkel manchen Sonnen¬
blick aus den truͤben Wolken hervorzuzau¬
bern wußte.“

„Die Prinzeſſin fuͤhlte ſich ſchwanger, und
da es klar zu ſeyn ſchien, daß der Moͤrder
des Gemahls die aͤhnliche Geſtalt zum ver¬
ruchten Betruge gemißbraucht, begab ſie ſich
auf ein entferntes Schloß des Fuͤrſten, damit
die Niederkunft verſchwiegen bliebe, und ſo
die Frucht eines hoͤlliſchen Frevels wenig¬
ſtens nicht vor der Welt, der der Leichtſinn
der Diener die Ereigniſſe der Brautnacht ver¬
rathen, den ungluͤcklichen Gemahl ſchaͤnde.“ —

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[372/0388] haftet werden, ſchon ſeit zwei Tagen war er aber aus dem Hauſe verſchwunden, niemand wußte wohin, und alle Nachforſchungen blie¬ ben vergebens. Der Hof war in die tiefſte Trauer verſenkt, die die ganze Reſidenz mit ihm theilte, und es war nur Francesko, der, wieder unausgeſetzt bei Hofe erſcheinend, in dem kleinen Familienzirkel manchen Sonnen¬ blick aus den truͤben Wolken hervorzuzau¬ bern wußte.“ „Die Prinzeſſin fuͤhlte ſich ſchwanger, und da es klar zu ſeyn ſchien, daß der Moͤrder des Gemahls die aͤhnliche Geſtalt zum ver¬ ruchten Betruge gemißbraucht, begab ſie ſich auf ein entferntes Schloß des Fuͤrſten, damit die Niederkunft verſchwiegen bliebe, und ſo die Frucht eines hoͤlliſchen Frevels wenig¬ ſtens nicht vor der Welt, der der Leichtſinn der Diener die Ereigniſſe der Brautnacht ver¬ rathen, den ungluͤcklichen Gemahl ſchaͤnde.“ — „Francesko's Verhaͤltniß mit der Schwe¬ ſter der Fuͤrſtin wurde in dieſer Trauerzeit

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/388>, abgerufen am 27.11.2024.