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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte
schon frühzeitig und in den Flitterwochen der
Liebhaberei durch Eifersucht zu verrathen?
Jetzt schmachtet und liebkoset der schüchterne
Jüngling, um über ein Kleines als Mann
kalt und trotzig zu gebieten -- Im Theater
wird wahre Welt zum Vorschein kommen
müssen, wenn sie noch sichtbar werden soll;
denn in der wirklichen Welt wird Komödie
gespielt. Wo giebt es Abderiten-Fälle, wel-
che denen gleichen, die das Verhältniss beider
Geschlechter täglich an den Tag legen --
Wenn ein vernünftiges Wesen eines anderen
Planeten Zeit übrig hätte, eine Wanderschaft
auf diesen Erdenkloss zu unternehmen, und
das Verhältniss beider Geschlechter zu beher-
zigen; würde nicht, wenn das vernünftige
Wesen nach seiner Heimkunft eine Reisebe-
schreibung herausgäbe, die Reise dieses Niko-
laus Klimm
eine der ernsthaftesten Dogmati-
ken (das ehrbarste, das ich kenne) scheinen?
An einem Verleger wird es dem Wanderer
dort hoffentlich nicht fehlen -- Die allge-
meine Vernunft ist über den Codex, nicht

aber

Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte
schon frühzeitig und in den Flitterwochen der
Liebhaberei durch Eifersucht zu verrathen?
Jetzt schmachtet und liebkoset der schüchterne
Jüngling, um über ein Kleines als Mann
kalt und trotzig zu gebieten — Im Theater
wird wahre Welt zum Vorschein kommen
müssen, wenn sie noch sichtbar werden soll;
denn in der wirklichen Welt wird Komödie
gespielt. Wo giebt es Abderiten-Fälle, wel-
che denen gleichen, die das Verhältniſs beider
Geschlechter täglich an den Tag legen —
Wenn ein vernünftiges Wesen eines anderen
Planeten Zeit übrig hätte, eine Wanderschaft
auf diesen Erdenkloſs zu unternehmen, und
das Verhältniſs beider Geschlechter zu beher-
zigen; würde nicht, wenn das vernünftige
Wesen nach seiner Heimkunft eine Reisebe-
schreibung herausgäbe, die Reise dieses Niko-
laus Klimm
eine der ernsthaftesten Dogmati-
ken (das ehrbarste, das ich kenne) scheinen?
An einem Verleger wird es dem Wanderer
dort hoffentlich nicht fehlen — Die allge-
meine Vernunft ist über den Codex, nicht

aber
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[400/0408] Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte schon frühzeitig und in den Flitterwochen der Liebhaberei durch Eifersucht zu verrathen? Jetzt schmachtet und liebkoset der schüchterne Jüngling, um über ein Kleines als Mann kalt und trotzig zu gebieten — Im Theater wird wahre Welt zum Vorschein kommen müssen, wenn sie noch sichtbar werden soll; denn in der wirklichen Welt wird Komödie gespielt. Wo giebt es Abderiten-Fälle, wel- che denen gleichen, die das Verhältniſs beider Geschlechter täglich an den Tag legen — Wenn ein vernünftiges Wesen eines anderen Planeten Zeit übrig hätte, eine Wanderschaft auf diesen Erdenkloſs zu unternehmen, und das Verhältniſs beider Geschlechter zu beher- zigen; würde nicht, wenn das vernünftige Wesen nach seiner Heimkunft eine Reisebe- schreibung herausgäbe, die Reise dieses Niko- laus Klimm eine der ernsthaftesten Dogmati- ken (das ehrbarste, das ich kenne) scheinen? An einem Verleger wird es dem Wanderer dort hoffentlich nicht fehlen — Die allge- meine Vernunft ist über den Codex, nicht aber

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/408>, abgerufen am 27.11.2024.