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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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es für sie alle thaten. Die Brocken, die etwa
dem Künstler und der Putzmacherin von den
Tischen dieser reichen Männer fielen -- wa-
ren ihnen eine Segenserndte, und die Hunde
der Grossen leckten ihnen ihre Schwären --
Dies Jammer und Elend ist kommen zu einem
seligen End, und Laternenpfähle scheinen über
Frankreich das Licht der Natur und einer
Gleichheit aller Menschen so stark verbreitet
zu haben, dass man vor lauter Licht das Licht
zuweilen nicht zu erblicken scheint. Es giebt
Menschen, die den Wald nicht vor den Bäumen
sehen, und gar zu hell macht dunkel: auch giebt
es moralische Blendlinge, die das Glück oder
Unglück haben, da etwas flittern zu sehen, wo
das gesunde Auge des Verstandes nichts wahr-
nimmt. Wie wär' es, wenn ich ohne Feldge-
schrei und Sturmglocke, wie weiland Dioge-
nes,
laternisirte und mit einer Handleuchte in
der schönen Welt, wo so viel Überfluss von
tausend und abermal tausend Dingen für Geld
oder für gute Worte zu haben ist -- Men-
schen suchte? -- Ob ich finden würde? --
Einige Auflösungen sind mit Brausen verbun-

es für sie alle thaten. Die Brocken, die etwa
dem Künstler und der Putzmacherin von den
Tischen dieser reichen Männer fielen — wa-
ren ihnen eine Segenserndte, und die Hunde
der Groſsen leckten ihnen ihre Schwären —
Dies Jammer und Elend ist kommen zu einem
seligen End, und Laternenpfähle scheinen über
Frankreich das Licht der Natur und einer
Gleichheit aller Menschen so stark verbreitet
zu haben, daſs man vor lauter Licht das Licht
zuweilen nicht zu erblicken scheint. Es giebt
Menschen, die den Wald nicht vor den Bäumen
sehen, und gar zu hell macht dunkel: auch giebt
es moralische Blendlinge, die das Glück oder
Unglück haben, da etwas flittern zu sehen, wo
das gesunde Auge des Verstandes nichts wahr-
nimmt. Wie wär’ es, wenn ich ohne Feldge-
schrei und Sturmglocke, wie weiland Dioge-
nes,
laternisirte und mit einer Handleuchte in
der schönen Welt, wo so viel Überfluſs von
tausend und abermal tausend Dingen für Geld
oder für gute Worte zu haben ist — Men-
schen suchte? — Ob ich finden würde? —
Einige Auflösungen sind mit Brausen verbun-

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[10/0018] es für sie alle thaten. Die Brocken, die etwa dem Künstler und der Putzmacherin von den Tischen dieser reichen Männer fielen — wa- ren ihnen eine Segenserndte, und die Hunde der Groſsen leckten ihnen ihre Schwären — Dies Jammer und Elend ist kommen zu einem seligen End, und Laternenpfähle scheinen über Frankreich das Licht der Natur und einer Gleichheit aller Menschen so stark verbreitet zu haben, daſs man vor lauter Licht das Licht zuweilen nicht zu erblicken scheint. Es giebt Menschen, die den Wald nicht vor den Bäumen sehen, und gar zu hell macht dunkel: auch giebt es moralische Blendlinge, die das Glück oder Unglück haben, da etwas flittern zu sehen, wo das gesunde Auge des Verstandes nichts wahr- nimmt. Wie wär’ es, wenn ich ohne Feldge- schrei und Sturmglocke, wie weiland Dioge- nes, laternisirte und mit einer Handleuchte in der schönen Welt, wo so viel Überfluſs von tausend und abermal tausend Dingen für Geld oder für gute Worte zu haben ist — Men- schen suchte? — Ob ich finden würde? — Einige Auflösungen sind mit Brausen verbun-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/18>, abgerufen am 24.11.2024.