baaren Lächerlichkeit aussetzen würde, wenn man sie durch den unnatürlichen, vom andern Geschlechte zu übernehmenden Umstand, sich der unerkannten Gewalt des Mannes unter- werfen zu wollen, entheiliget hätte. Diese Ho- magial-Umstände entfernten den Eid bei der Ehe in vielen protestantischen Staaten; und die auserwählten Rüstzeuge von Reformatoren hatten nicht unrecht, den Eid aus der Trau- ungsformel zu verabschieden, oder ihm einen Laufpass zu behändigen. Soll aber die durch die Natur und Erfahrung laut widerlegte männ- liche Macht und Gewalt über das andere Ge- schlecht sich durch leidige Künstelei erhalten? Werden wir, wenn Natur und Wahrheit ihre Rechte zurückfordern, die keiner Verjährung unterliegen, noch immer gewinnen und den Sieg behaupten? Durch Wiederfragen antwor- ten, heisst, wo nicht gar spotten, so doch: die Frage keiner eigentlichen Antwort werth achten. Wer kann sich aber, wenn er auch wollte, dieser Zwittergattung von Erwiederung enthalten? wer der Fragantwort ausweichen: ob die Natur je so tief in Ohnmacht und
baaren Lächerlichkeit aussetzen würde, wenn man sie durch den unnatürlichen, vom andern Geschlechte zu übernehmenden Umstand, sich der unerkannten Gewalt des Mannes unter- werfen zu wollen, entheiliget hätte. Diese Ho- magial-Umstände entfernten den Eid bei der Ehe in vielen protestantischen Staaten; und die auserwählten Rüstzeuge von Reformatoren hatten nicht unrecht, den Eid aus der Trau- ungsformel zu verabschieden, oder ihm einen Laufpaſs zu behändigen. Soll aber die durch die Natur und Erfahrung laut widerlegte männ- liche Macht und Gewalt über das andere Ge- schlecht sich durch leidige Künstelei erhalten? Werden wir, wenn Natur und Wahrheit ihre Rechte zurückfordern, die keiner Verjährung unterliegen, noch immer gewinnen und den Sieg behaupten? Durch Wiederfragen antwor- ten, heiſst, wo nicht gar spotten, so doch: die Frage keiner eigentlichen Antwort werth achten. Wer kann sich aber, wenn er auch wollte, dieser Zwittergattung von Erwiederung enthalten? wer der Fragantwort ausweichen: ob die Natur je so tief in Ohnmacht und
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baaren Lächerlichkeit aussetzen würde, wenn
man sie durch den unnatürlichen, vom andern
Geschlechte zu übernehmenden Umstand, sich
der unerkannten Gewalt des Mannes unter-
werfen zu wollen, entheiliget hätte. Diese Ho-
magial-Umstände entfernten den Eid bei der
Ehe in vielen protestantischen Staaten; und
die auserwählten Rüstzeuge von Reformatoren
hatten nicht unrecht, den Eid aus der Trau-
ungsformel zu verabschieden, oder ihm einen
Laufpaſs zu behändigen. Soll aber die durch
die Natur und Erfahrung laut widerlegte männ-
liche Macht und Gewalt über das andere Ge-
schlecht sich durch leidige Künstelei erhalten?
Werden wir, wenn Natur und Wahrheit ihre
Rechte zurückfordern, die keiner Verjährung
unterliegen, noch immer gewinnen und den
Sieg behaupten? Durch Wiederfragen antwor-
ten, heiſst, wo nicht gar spotten, so doch:
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achten. Wer kann sich aber, wenn er auch
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/117>, abgerufen am 09.10.2024.
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