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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Geist! -- Kann wohl auch der gedultigste die so
boshafte Art, womit man Köpfen begegnet, er-
tragen? Kann er, wenn sein Name in allen
Landen bekannt ist, einem Melchisedechs-
Spottwort in seinem Lebenszirkel auswei-
chen? Gern seh ich Wahrheit sich mit Kri-
tik herausfordern; allein nicht pöbelhaft bal-
gen! --

Ein Burschenvivat oder Pereat ist nicht
für mich. Ich verbitte beydes! und wer
kann beyden entgehen, wenn man weiß, wo
ich des Abends Licht brenne? Wenn nun
auch jetzt ein verzogener ungenannter Bube,
der auf der Landstraße die Vorbeygehenden
mit Schneebällen wirft, die er all in seiner
Hand gedrückt und gedrängt hat, eins auf
mich abfeurt, laßt ihn doch diesen Prophe-
tenknaben, ohn' ihm die Ruthe zu geben!
Er ist zu petulant, um von ihm sagen zu
können: der Herr hats ihm geheißen! Ists
doch auf der Landstraße, wo man mich auch
nicht kennt. Ich solte! -- Nein! das Büb-
chen wird seinen Schulmeister schon finden;
und das Birkenreiß, wär es auch ein Re-
visor!

Was

Geiſt! — Kann wohl auch der gedultigſte die ſo
boshafte Art, womit man Koͤpfen begegnet, er-
tragen? Kann er, wenn ſein Name in allen
Landen bekannt iſt, einem Melchiſedechs-
Spottwort in ſeinem Lebenszirkel auswei-
chen? Gern ſeh ich Wahrheit ſich mit Kri-
tik herausfordern; allein nicht poͤbelhaft bal-
gen! —

Ein Burſchenvivat oder Pereat iſt nicht
fuͤr mich. Ich verbitte beydes! und wer
kann beyden entgehen, wenn man weiß, wo
ich des Abends Licht brenne? Wenn nun
auch jetzt ein verzogener ungenannter Bube,
der auf der Landſtraße die Vorbeygehenden
mit Schneebaͤllen wirft, die er all in ſeiner
Hand gedruͤckt und gedraͤngt hat, eins auf
mich abfeurt, laßt ihn doch dieſen Prophe-
tenknaben, ohn’ ihm die Ruthe zu geben!
Er iſt zu petulant, um von ihm ſagen zu
koͤnnen: der Herr hats ihm geheißen! Iſts
doch auf der Landſtraße, wo man mich auch
nicht kennt. Ich ſolte! — Nein! das Buͤb-
chen wird ſeinen Schulmeiſter ſchon finden;
und das Birkenreiß, waͤr es auch ein Re-
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[596/0606] Geiſt! — Kann wohl auch der gedultigſte die ſo boshafte Art, womit man Koͤpfen begegnet, er- tragen? Kann er, wenn ſein Name in allen Landen bekannt iſt, einem Melchiſedechs- Spottwort in ſeinem Lebenszirkel auswei- chen? Gern ſeh ich Wahrheit ſich mit Kri- tik herausfordern; allein nicht poͤbelhaft bal- gen! — Ein Burſchenvivat oder Pereat iſt nicht fuͤr mich. Ich verbitte beydes! und wer kann beyden entgehen, wenn man weiß, wo ich des Abends Licht brenne? Wenn nun auch jetzt ein verzogener ungenannter Bube, der auf der Landſtraße die Vorbeygehenden mit Schneebaͤllen wirft, die er all in ſeiner Hand gedruͤckt und gedraͤngt hat, eins auf mich abfeurt, laßt ihn doch dieſen Prophe- tenknaben, ohn’ ihm die Ruthe zu geben! Er iſt zu petulant, um von ihm ſagen zu koͤnnen: der Herr hats ihm geheißen! Iſts doch auf der Landſtraße, wo man mich auch nicht kennt. Ich ſolte! — Nein! das Buͤb- chen wird ſeinen Schulmeiſter ſchon finden; und das Birkenreiß, waͤr es auch ein Re- viſor! Was

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/606>, abgerufen am 25.11.2024.